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Entscheidungsfreiheit
myrrhe schrieb am 1. August 2004 um 20:10 Uhr (587x gelesen):

> Und gebe wieder, was ich beobachte, und das ist wenn auch nur im
Moment, negativ.
---
Wir leben in der dualen Welt, und in dieser ent-scheiden wir stets zwischen
zwei Polen, die da heißen "schwarz" und weiß" (kraß formuliert).

> Schön und gut, aber: Geht Weiß nicht immer mit Schwarz einher? Je nach
Betrachtungsweise der der verschiedenen Involvierten "Objekte"? Ist Schwarz
nicht gleichzeitig immer Weiß?
----
in der Einheit ja - hier eben nicht. Wir sind doch stets Ent-scheidungen
ausgesetzt, du selbst triffst sie ständig.

> Es ist nur aus deiner Perspektive eins davon. Und es spielt keine Rolle, mit
welchen Absichten du an die Dinge rangehst, man kann es nie allen Recht
machen. Sollte man die Energien deshalb nicht lassen wie sie sind - neutral?
---
richtig - aber unsere Perspektive ist bestimmt aus der dualen Welt, in der wir
leben.

> Auch wenn sie neutral sind, sie sind, wie du sagst, für die unter Einfluß
stehenden immer gut oder schlecht. Aber man akzeptiert sie als eine "höhere
Gewalt", "Pech gehabt" sagt man da. Aber wenn es menschlicher Einfluß war,
dann ist ja dieser Mensch am Unglück schuld. Ist das in Ordnung?
---
es gibt immer die menschliche und die höhere Sichtweise.
Wenn einem Menschen ein Unfall passiert, so sage ich einerseits: der Arme!
was leidet er! was leidet seine Familie! - und das ist richtig so. Andererseits
sage ich, aus höherer Sicht: dieser Unfall hatte seinen Sinn. Mag er karmisch
sein oder mit seiner Einstellung (nötiges Umdenken) oder mit einer anderen
Ursache zu tun haben: Zufall ist es keiner.
Es entbindet mich die spirituelle Sichtweise nicht davon, aus irdischer Sicht
Mitleid zu haben, mich für Heilung, für die Familie etc. einzusetzen: denn wir
leben in beiden Welten gleichzeitig.

> Wird diese Schuld durch eine positive Auswirkung an einer anderen Stelle
wieder ausgeglichen, sofern man uneigennützig gehandelt hat, dass es für
einen selbst keine Auswirkungen hatte?
---
Wir können nie für irgendwen anderen entscheiden: bei uns selbst liegt stets
die Entscheidung. Wir können nicht sagen: ja, wenn ich dies tue, dann wird
vielleicht der dritte Beteiligte besser aussteigen. Gedankenkonstrukte dieser
Art sind immer Konstrukte. Ich kann nicht einen Mord begehen, nur weil es
vielleicht einem Dritten dann besser geht. Ich kann nur versuchen, die
Situation so zu beeinflussen, daß ich, kraft meiner Verantwortung für den
Nächsten - für jeden Nächsten! - so handele, daß der Schaden möglichst
gering bleibt. Und ich sollte nie meinen eigenen Prinzipien untreu werden
müssen.

> Anders ist es, wenn man eigennützig gehandelt hat, dann gibt es ja kein
Gleichgewicht, man hat sich selbst einen Vorteil verschafft, und an einer
anderen Stelle damit Schaden angerichtet. Man ist dieser "Stelle" etwas
schuldig geblieben.

> Irgendwie blicke ich da jetzt selbst nicht mehr richtig durch.
---
Ich auch nicht. :-))

>Aber Magiepassivität ist auch keine Lösung. Gut, man lässt die Energien
selbst walten, und gerät nicht in Gefahr sich "schuldig" zu machen. Aber es
gibt Situationen, da muß man eingreifen, helfen, um nicht nur aus seinen
eigenen Augen für Gerechtigkeit zu sorgen. Z.B. einem Ausgetrockenen
Gebiet Regen wünschen - kann das schaden? Vielleicht fehlt der Regen dann
woanders, aber hier wird er mehr gebraucht, oder doch nicht? (wenn man
etwas nicht bedacht hat, und es entsteht woanders ein größerer Schaden
dadurch, als es hier wäre)
---
Wenn du deinen Wunsch in die Hände der Lichten Geistigen Kraft - unter
Freistellung - legst, was soll dann Schlimmes geschehen? du bittest um Hilfe
und Regen für eine Region. Das ist etwas Wunderbares. Du möchtest keinen
Schaden für eine andere Region - das ist auch etwas Wunderbares. Du bittest
Gott - Alles-was-ist (oder wie immer du diese Kraft benennst), deinen
Wunsch so zu realisieren, daß niemand zu Schaden kommt. "Unter
Freistellung": wenn es sein darf. Denn niemand weiß, was das Ziel eines
Menschen/einer Region wirklich ist. Das weiß nur "Gott" (nicht religiös
gemeint).

> Worauf ich hinaus wollte: Gibt es soetwas wie Magische Unfallflucht? Eine
Situation, die eindeutig aktivität verlangt?
---
Es gibt Verantwortung! eigene Verantwortung. Und die heißt nicht: die Hände
in den Schoß zu legen, sondern aktiv spirituell tätig zu sein. Indem man Licht
sendet, werden Frequenzen angehoben - das ist Lichtarbeit, und das halte ich
für zielführend. Jede physisch orientierte lichtvolle Handlung, und sei es ein
Lächeln für einen anderen Menschen, ein paar liebevolle Worte, sind genauso
wertvoll.

> Du meinst, die Erde zu retten, wäre eine gute Sache? Aber müßten unter
einem Einsatz für die Umwelt nicht Menschen leiden, weil es vielleicht
ökonomisch nicht so ergiebig ist, und die Armen der Armen deswegen ihr
Brot nicht bekommen. Oder meinst du es leben zuviele Menschen, weniger
würden nicht so eine Belastung für die Erde sein? Vielleicht wäre die Erde
ganz ohne Menschen viel besser dran, und man hätte Übel an der Wurzel
gepackt, anstatt nur im nachhinein wiedergutzumachen, was die Menschheit
vorher verbrochen hat?
---
Ob die Erde Heilung erfährt oder nicht, liegt in der Verantwortung der
Menschen, die auf ihr leben. Und jeder einzelne kann dazu beitragen, daß sie
geheilt werden kann: in Verbindung mit der Lichten Geistigen Kraft. Indem
wir so handeln, daß es positiv auf unsere Umwelt abstrahlt: wie der Stein, den
man ins Wasser wirft, und der das Wasser in Kreisen bewegt.

> Nein, tut mir leid, ich bekomme eine immer schlechter werdende Meinung
zu aktiver Magie (eingriff in die Energieflüsse) - Ich finde, man sollte Zufall
Zufall sein lassen. Wenn man nicht richtet, braucht man nicht befürchten an
einer anderen Stelle selbst auf diese Weise gerichtet zu werden.
---
du selbst bist ständig magisch aktiv, auch wenn du es nicht willst und nicht
glaubst. Schon indem du deinem kranken Freund Heilung wünschst, schon
indem du Mitleid mit einem verletzten Tier hast, schon, indem du in Liebe
und Dankbarkeit vor der großartigen Natur stehst. Du bist selbst magisch
eingebunden in alles, was ist - denn Magie bedeutet schlichtweg Umgang mit
spirituellen Energien. Liebe ist aber spirituelle Energie (natürlich auch
negative Emotionen, zumindest in unserer dualen Welt). Du kannst gar nicht
anders, als magisch tätig sein. Wünschst du jemandem Glück, ist es Magie.
Liebst du jemanden und möchtest ihm nahe sein: ist es Magie.
Was ist nicht Magie?
In der Welt des Geistigen ist alles Magie.
Es ist nur eine Frage dessen, wie man mit der Energie umgeht: negativ-
destruktiv oder positiv-liebend-konstruktiv.

> Aber das ist ja in der Materiellen Welt nicht anders. Jede Handlung hat
Einflüsse und Auswirkungen, und man sieht und versteht nur den Teil davon,
der einen direkt betrifft.
---
Ja! aber wir leben in der materiellen Welt, wir sind, solange wir Mensch sind,
nie von ihr getrennt. Wir sind Teil von ihr. Dessen sollten wir uns immer
bewußt sein. Unsere Füße sind die Wurzeln, unser Kopf ist die Krone ....

> Aber es gibt da einen Unterschied- was im Materiellen Notwendig ist, da
das eigene dasein davon abhängig ist, ist im Magischen frei. Und man sollte
sich im klaren sein, welche Verantwortung man mit dieser Freiheit auf sich
nimmt.
---
nein: unser magisches Denken ist stets auch verbunden mit den irdischen
Wurzeln. Wäre es nicht so, würden wir abdriften. Und glaube mir, die Welt ist
voll von Abdriftenden ... wenn die Bodenhaftung verloren geht, folgt
Selbstüberschätzung (Gurudenken, Erhabenheitsgefühl ...) und warum geht
sie verloren? weil die Betreffenden Angst haben, auf der Erde zu leben. Lieber
wären sie schon drüben, wo ja alles so viel schöner und leichter ist ...
NEIN: wir leben hier, und wir leben drüben, alles gleichzeitig.
Unsere Aufgabe ist HIER, und unsere spirituellen Kräfte sollten wir einsetzen
zum Wohle dessen, was wir hier vorfinden.

Lieben Gruß,
myrrhe

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