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Die Kunst des Handlesens (*)
Re: Hööö?
Yvette schrieb am 4. Mai 2004 um 15:31 Uhr (849x gelesen):
Hi Dirk
Du hast das sehr schön "begründet". Eine Weisheit, welche schon die alten Propheten der Bibel kannten, wenn sie das Vertrauen zu Gott immer wieder mit einem Baum vergleichen, der keine Angst hat, wenn die Hitze kommt. Überhaupt ist das "Vertrauen" ein Kerngeheimnis der alten Propheten, taucht immer wieder in geheimnisumwitterten Sätzen auf, ist wohl in allen prophetischen Religionen zentral.
Bye,Yvette
> > Hi Chantal
> > Meine Freundin litt auch unter einer Panikerkrankung. Ihr Glaube an Gott hat ihr geholfen, es zu überwinden. Beten hilft! Alles Liebe, Yvette
> Hallo Chantal, hallo Yvette
> Ich schließe mich dem, was du sagst, Yvette, an, kann das sogar "begründen".
> So, wie du das wohl "als Wahrheit empfindest", Yvette, gibt es außer dir noch einen Gott. Ich persönlich nenne das AllSeele, du eben Gott. Der Vorgang des Betens bedeutet eine Änderung der Blickrichtung.
> Angst - gerade im deinem Falle, Chantal, beinhaltet die blickrichtung auf dich selbst. Du schaust zur Zeit NUR und AUSSCHLIE?LICH auf dich selbst, darauf, wie schlecht es dir geht, wie sehr du Angst hast u.s.w. Es ist in etwa so, als wenn du eine schelende Wunde an deiner Hand hast und immer nur darauf starrst - Tag und Nacht. Sowas ist (wortwörtlich gesehen) die Hölle.
> Nu der Beitrag von Yvette:
> Wenn du dich zwingst, deine Blickrichtung zu ändern, also NICHT mehr nur auf dich selbst und deine Probleme schaust, dann passieren zwei Dinge.
> 1. Es muss Etwas geben, auf das du deine Aufmerksamkeit lenken kannst. Im Falle Yvette's war dies das, was sie als Gott bezeichnet. Und da hat sie Recht. Es gibt außer dem "Selbst" noch ein "Das Andere", außer dem "Ich" noch das "Du". Und genau dieses "Du" musst du finden, Chantal, damit du deine Panikattacken verlierst.
> denn
> 2. Wir sind keine Chamäleons, die ihre Augen getrennt voneinander bewegen können. Über Tausende von Berichten hat sich gezeigt, daß der Blick weg von sich selbst eine heilende Wirkung entfaltet. Angst hat man nur, wenn man sich selbst betrachtet. Angst ist eine Form des Egoismus. Angst birgt die Möglichkeit oder die Wahrscheinlichkeit des Verlustes in sich. Blickt man von sich selbst weg, so blickt man auch damit gleichzeitig von der Angst weg, die ja nun an unseren Egoismus "gebunden" ist. Du wirst niemals Angst empfinden, wenn dein Blick auf das "Du" gerichtet ist - niemals! Denn das "Ich" wird dabei unwichtig... und da das Ich unwichtig wird, wird der Egoismus unwichtig und damit auch die mit dem Egoismus verbundene Angst.
> Im Gegensatz zu dir, Yvette, würde ich nicht das Wort "Glauben" verwenden, sondern das Wort "Vertrauen". Und dies ist wohl auch das, was dir, Chantal, Yvette sagen wollte: Lerne Vertrauen - auch wenn du keinen Anlasst dazu siehst. Vertrauen ist der einzige und gleichzeitig der mächtigste Feind gegen Angst... was wiederum bedeutet, daß der Blick auf das "Du", auf Gott, auf Allah, auf die AllSeele oder wie man es auch immer nennen mag, gleich dem Vertrauen auf Gott ist. Und Beten ist nichts weiter als die auf diese Macht ausgerichtete Kontaktsuche.
> Um es ganz deutlich zu machen, Chantal:
> Es ist eine AKTIVE HANDLUNG, die dich aus deiner Angst herausführt. Wenn du sagst (und der Meinung bist), du könntest nichts tun, so belügst du dich selbst. Diese Lüge ist ein Mechanismus der Angst und letztlich deines eigenen Egoismus. Solange du dich selbst als Opfer siehst, wirst du nie aus deiner Angst herauskommen, denn diese Form krankhafter Angst scheint dich zur Untätigkeit zu verdammen - aber AUCH DAS TUST DU SELBST. DU ALLEIN entscheidest, ob du aktiv oder passiv bist. Das geschieht meist nicht bewusst, sondern unbewusst.
> ... und nu kommen wir zu einem anderen wichtigen Punkt: Über das Nachforschen und das Vertrauen auf eine Kraft wie Gott ist es dir möglich, daß du dich selbst in einem anderen (oder überhaupt erstmalig in einem) Licht sehen lernst. Ich greife ein bischen in die Zukunft und prognostiziere dir, daß du es lernen wirst, dein Unterbewusstsein zu verstehen, wenn du deinen Blick erstmal von dir selbst "getrennt" hast. Angst und Verstehen sind wiederum Gegensätze: Das, was ich verstehe, fürchte ich nicht mehr. Das heißt also, wenn man in Analogien denkt, daß Vertrauen und Verstehen eng miteinander zusammenhängen oder sogar das Gleiche sind.
> Denke mal drüber nach, Chantal.
> Letztlich bist du nur dann Opfer deiner Ängste, wenn du aktiv daran arbeitest, die Opferrolle zu übernehmen. Und dem kannst NUR DU Etwas entgegenstellen. Yvette ist der Überzeugung, daß das "Du", daß Gott, dir wohlgesonnen ist. Ich bin der gleichen Meinung. Es ist das klassische Bild, daß Gott dir, ein Geschenk macht. Aber es liegt ganz allein an dir, ob du es nun annimmst oder nicht. Das Geschenk heißt "Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST." Es GEHT NUR, wenn man sich von seinem Egoismus trennt, wenn man eine Verbindung zum "Du" sucht. Sei dir sicher, daß du dabei von allen Seiten unterstützt wirst. Vertraue darauf, Chantal, vertraue dieser AllSeele, vertraue dir selbst. Das ist meiner Meinung nach der einzige Weg aus der Angst heraus, denn: Jeder ist in der Lage, sich seine eigene Hölle zu schaffen - aber auch seinen eigenen Himmel.
> Gruß Dirk
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