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Die Grüne Gentechnik und der Hunger in der Welt
Matthew schrieb am 24. März 2006 um 14:36 Uhr (951x gelesen):

Brauchen wir die die Gentechnik zur Bekämpfung des Welthungers?

Es ist eine Binsenweisheit, dass weltweit mehr als genug Nahrungsmittel erzeugt werden, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Warum hungern dennoch rund 850 Millionen Menschen? Gerade in armen Ländern werden 20 bis 30 Prozent der Erntemenge durch Lagerschäden vernichtet. Schlechte Infrastruktur, Verschuldung, die Marginalisierung von Kleinbauern und die exportorientierte Landwirtschaft in den meisten Ländern des Südens, erzwungen durch WTO, Internationalen Währungsfonds und Weltbank, sind die größten Feinde der Ernährungssicherung in den Entwicklungsländern. In Indien verrotteten z.B. im Jahre 2002 viele Millionen Tonnen Reis, die für den Export produziert worden waren. Zur gleichen Zeit hungerten 50 Millionen Menschen im Land.

Gentechnik geht an den Bedürfnissen der Entwicklungsländer vorbei. Eine Studie über die Probleme philippinischer Reisbauern ergab zum Beispiel folgende Hierarchie:

1. Marktbedingungen, 2. Bewässerungsmöglichkeiten, 3. Trocknung/Lagerung, 4. Verschuldung durch Dünger- und Pestizidkauf, 5. Fehlende öffentliche Unterstützung, 6. Stürme, 7. Schlechte Transportwege, 8. Ungerechte Landverteilung, 9. Trockenheit, 10. Schäden durch Pestizideinsatz, 11. Geringe Bodenfruchtbarkeit, 12. Wenig Forschung und Entwicklung, 13. Schädlingsbefall, 14. Ertragsschwankungen, 15. Überflutung, 16. Bodenerosion, 17. Pflanzenkrankheiten, 18. Geringe Sortenauswahl, 19. Geringe Essqualität.

Deutlich wird zweierlei: Die Probleme, für die die Gentechnik Lösungen anbietet (Schädlinge, Pflanzenkrankheiten) rangieren in der Rangfolge auf den hinteren Plätzen (13,17). Dagegen sind die zentralen Probleme, neben natürlichen Gegebenheiten, die zutiefst ungerechten Bedingungen des Weltmarktes (1), Verschuldung durch den Kauf von Agrochemikalien, die wiederum zu Gesundheits- und Bodenschäden führen, oder die ungerechte Landverteilung. Durch Gentechnik-Monokulturen werden jedoch die politischen Probleme ebenso verschärft wie die wirtschaftlichen (Verschuldung, 4) und ökologische Schäden (Pestizide, 10). Darüber hinaus ist nur ein verschwindend geringer Teil der angebauten GVO überhaupt für den menschlichen Verzehr gedacht. Gen-Soja, -Mais und -Raps landen zu 80 Prozent in Mastfabriken und Ställen der Industrieländer. Die heutige Agro-Gentechnik ist eine Futtermitteltechnologie.

Groteskerweise trommeln gerade diejenigen Firmen für die Gentechnik als Lösung des Welthungers, die durch die aktive und aggressive Einführung der Industrie-Landwirtschaft in der Dritten Welt, von Hochertragssorten, Pestiziden und Kunstdünger zur Ertragssteigerung, wesentlich zu Hunger, zerstörten Böden, kaputten Ökosystemen und der Konzentration von Land und Macht in den Händen weniger beigetragen haben!

Die einzige Form von Hunger, den die Konzerne, die zu fast 100 Prozent den Markt für genmanipulierte Pflanzen beherrschen, stillen, ist eben nicht „der Hunger in der Dritten Welt, sondern der Hunger der Aktionäre“ (EU-Kommissarin Margot Walström).


Quelle: Umweltnachrichten/Umweltinstitut München


Matthew



P.S.: Hast Du noch nichts von den zahlreichen Selbstmorden indischer
Bauern gehört, die auf die "grüne Gentechnik" gesetzt hatten?



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