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re[4]: Trauma
Eventuelle schrieb am 20. September 2005 um 23:28 Uhr (749x gelesen):
Hallo Ashera,
> So in etwa. Ich kann das Trauma allerdings schon auf zwei Punkte eingrenzen, bloss habe ich damit vor längerer Zeit absolut abgeschlossen, es 'verworfen'. Simples Beispiel: Entsprechende Kontakte und Kreise(die einst wortwörtlich mein Leben waren) komplett verlassen und mich in einem neuen Leben vollständig (und gut) etabliert. Sozusagen hinter mir die Tür nicht nur verschlossen, sondern regelrecht zugenagelt. Eine Entwertung der eigenen Vergangenheit, des bisherigen eigenen Selbst in sein Fast-Gegenteil.
Und Du weißt, warum Du diese Vergangenheit zugenagelt hast? Also ich meine nicht nur, weil Du sie beispielsweise nicht verkraften konntest (das wäre ja schon Grund genug), sondern >warum< Du sie nicht verkraften konntest. Oder geht diese Frage schon in den Bereich, in dem Dein Körper rebelliert?
> Der andere Punkt war ein zu viel an "Magie": Nachdem ich dort jahrelang sehr bewandert war und niemals ängstlich, wurden plötzlich noch (und immer mehr und immer mehr) Tore aufstoßen wozu ich noch nicht bereit war und vielleicht nie sein werde, da sie zu heftig sind.
Ja, da ist eine große Gefahr für unser Nervensystem, das ich als eines der feinsten Verbindungsglieder zwischen Körper und Seele ansehe. In meinen Augen ist Deine Reaktion ein Schutzmechanismus, ganz offensichtlich noch rechtzeitig, gewesen. Du hast immerhin Deine Angst ernst genommen und mit Abspaltung reagiert. Im Moment der Entscheidung war das wahrscheinlich genau das Richtige. Aber jetzt wirst Du wieder unruhig, bist unzufrieden, kommst langsam wieder auf diesen Punkt zurück, richtig?
> Die Magie fand ich allerdings wieder... also ist es wohl doch eher ersteres.
Ist es möglich, dass Du eher auf dem mechanischen Weg zur Magie zurückgefunden hast? Ich meine, ohne, oder mit geringerer Intensität der "ersten Phase"? Wie kommt es, dass sie Dich jetzt nicht mehr erschreckt?
> Welche Lösung hat Goethe gefunden? Natürlich kenne ich einiges Werke von ihm, aber die Lösung ist seines Problems ist mir nicht klar. Er hat sich mit dem Teufel eingelassen und sich auf Sinnesfreuden versteift? Oh ja... der Gedanke ist mir nicht fremd.
Das ist das Thema im "Faust". Er selbst war eher ein bürgerlicher Freidenker, allerdings mit nach meiner Meinung ziemlich großem Geist. Schau Dir mal den von mir erwähnten Spruch genau an. Wer verbindet schon Herz und Verstand, indem er die Eigenschaften reziprok vertauscht? Ich finde das genial.
> Du sagst beides ist wichtig: Ebend! Genau deswegen kann ich keine Entscheidung treffen...aber auch nicht beides zusammen führen, weil da ... das Trauma ... die vernagelte und zubetonierte Tür dazwischen steht.
Da lass Dir Zeit. Es gibt keine Vorschrift: Du hast jetzt so oder so zu sein. Dein Trauma scheint nocht nicht reif für eine Berührung. Immerhin äußert sich die Problematik in Deiner Unzufriedenheit (?). Das ist ja schon mal eine erste Annäherung. Ich glaube, Du brauchst da noch etwas Geduld. Und die gönn Dir auch. Weißt Du, warum ich das schreibe? Weil Du mit Deinen verschiedenen inneren Bereichen (und Du scheinst einen überbetont zu haben) verständnisvoll kommunizieren kannst. So z.B.: Hey Du da, Du hast mir mal mächtig Angst gemacht. Und Du weißt genau, dass ich da dran kaputt gegangen wäre. Ich weiß, Du hast keine Schuld, es hat sich einfach so entwickelt - ich hab nicht aufgepasst. Aber jetzt sehe ich Dich mal auf Abstand an und - halt! - nicht näher kommen!, bleib, wo Du bist - ich möchte Dich nur mal betrachten, wie Du aussiehst. - So in etwa. Klingt vielleicht etwas albern, aber könnte die Angst einschränken. Und das sehe ich als ganz wesentlich an.
Grüße
Eventuelle
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