Ist bedingungslose Liebe erstrebenswert?
Marie schrieb am 16. September 2004 um 8:01 Uhr (430x gelesen):
Hier muß man DEUTLICHST unterscheiden.
So ein Taliban, oder so ein Terrorist, oder jemand, der bereit ist, für eine Sache zu sterben, der liebt nicht zwangsläufig bedingungslos. Genau genommen liebt derjenige GAR NICHT.
Und es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß ein religiöser FANATIKER aus bedingungsloser Liebe seinem Glauben gegenüber tötet. Er hat nichts anderes gelernt. Er ist ÜBERZEUGT davon, 1000%ig, das das, was er tut, das einzig Richtige ist. Es ist der Hass auf die vermeidlich FALSCHEN Religionen, und der Drang nach Erlösung von den Plagen, die er in seinem Land erleiden muß, die sein ganzes Volk erleiden muß.
Bedingungslose Liebe ist etwas völlig anderes. Wie das Wort schon sagt: bedingungslos. Wenn jemand in der Lage ist, bedingungslos zu lieben, dann muss das ALLES umfassen. Sonst wäre ja wieder eine Bedingung zu erfüllen.
Und schon ist es keine Liebe mehr.
> Wie können wir die Liebe predigen, wenn wir sehen, was sie anrichtet? Liebe macht blind, wissen wir alle. Erst recht dann die oft postulierte Gottesliebe, schaut Euch mal um auf der Welt! Es ist nicht der Hass, der religiöse Fanatiker töten lässt und hat töten lassen auf dieser Welt. Es ist die bedingungslose Liebe, die das Individuum seiner Gruppe, der gemeinsamen Sache, dem Glauben entgegenbringt. In der Bewegung gibt sich der Einzelne auf und ist im Extremfall bereit, für die Gruppe zu sterben. (Unabhängig davon, ob die Gruppe durch einen Staat, eine Religion oder durch terroristische Formen dargestellt wird.) Dazu wäre der Hass nicht imstande, nur die Liebe kennt diese Kraft. Der Hass wird durch das Kollektiv erschaffen, der Einzelne handelt jedoch meist aus Liebe, ja aus einer ganz selbstlosen Art der Liebe.
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> Frage: Liebt der Taliban anders als irgendwer sonst, oder ist die Tätigkeit der Liebe immer die selbe, nur das geliebte Objekt ändert sich?
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