be*schützen*!
Elisabeth schrieb am 10. September 2004 um 21:16 Uhr (631x gelesen):
Hallo Irene,
ich hab jetzt extra mal die Antworten nicht gelesen, um mich nicht zu beeinflussen. Ich hab dazu eine ziemlich extreme Meinung - ich denke, dass man gegen Terrorismus sehr wenig tun kann, vor allem nicht durch Installieren von Videokameras und dgl. Wenn jemand bereit ist, sein eigenes Leben auszulöschen, kann man einfach nichts dagegen machen.
Was ich für sinnvoll und machbar halte, ist, z.B. Flugzeugpassagiere streng zu kontrollieren. Schon bei den Bahnhöfen und Bahnsteigen ist das aber fast ein Ding der Unmöglichkeit, in Spanien wurde damals ein Pendlerfrühzug auf einer Vorortelinie Ziel des Terroranschlags. Vor einer Welt, in der jeder kleinste Bahnsteig überwacht würde und man keinen Fuß mehr vor den anderen setzen könnte, fürchte ich mich mehr als vor dem Terrorismus. In meiner Stadt wurde mal darüber berichtet, dass eine herrenlose Tasche von Journalisten am U-Bahnsteig deponiert wurde, die über Stunden hinweg niemanden gestört hatte. Ich fand das, ehrlich gesagt, nicht besorgniserregend, sondern eher beruhigend.
Das heißt nicht, dass ich keine Angst vor Terroranschlägen hätte, aber ich fühle mich einfach nicht durch Dinge beruhigt, die dagegen nichts ausrichten können und nur so zur Volksberuhigung (und -verblödung) finanziert bzw. forciert werden. Das ist schade ums Geld. Wie kann ich verhindern, dass irgendein Wahnsinniger einen Sprengsatz in einem öffentlichen Abfalleimer deponiert? Gar nicht. Ich mein, ich kann natürlich auch alle öffentlichen Abfalleimer entfernen, wie das irgendwo mal geschehen ist - ich glaub nicht, dass das einen findigen Terroristen daran hindert, ein anderes Versteck zu finden.
Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und dgl. sollten im Rahmen des Möglichen geschützt werden - also z.B. Alarmanlage und Überwachung des Eingangsbereiches fände ich sinnvoll. Und natürlich sollte nicht einfach jeder Zutritt haben, und man sollte wissen, welche Menschen sich erlaubterweise in den Räumlichkeiten der Schule aufhalten und wo sie herkommen (z.B. von welchen Firmen usw.)
Soweit extremistische Aktivitäten bekannt sind oder es starke Indizien dafür gibt, halte ich auch eine verdeckte Überwachung für sinnvoll. (Allerdings sollte das nicht dahingehend ausarten, dass jeder Moslem schon allein wegen seiner Religionszugehörigkeit verdächtigt wird.)
Was ich für sehr wichtig halte, ist, dass Waffengeschäfte mit einzelnen Staaten, vor allem solche in größerem Stil, verpönt sein sollten - bei diversen Konflikten der Vergangenheit war es nicht selten der Fall, dass Kriegsmaterial, das in Friedenszeiten von westlichen Staaten legal irgendwohin exportiert wurde, dann später auf Umwegen in ganz andere Hände gelangte oder zu ganz anderen Zwecken verwendet wurde. Leider machen auch sehr fortschrittliche Staaten durchaus gerne und ohne jede ethischen Bedenken ungeniert Geschäfte mit Waffen.
Auch sollten derartige Geschäfte (Waffen, Sprengstoff usw.), wenn sie schon stattfinden, wenigstens genauestens dokumentiert werden, sodass nicht so einfach größere Mengen "abgezweigt" werden können.
Auch wie man über Terrorakte berichtet, sollte man sich sehr genau überlegen.
Alles andere sind eher langfristige Dinge - weltweit Armut, Hunger und Elend bekämpfen, ist da wohl am wichtigsten.
Alles Liebe,
Elisabeth
> hallo Leute,
> ich muß mal ganz naiv in die runde fragen...
>
> wo fängt schutz an und wo hört schutz auf?
>
> wen oder was muß man beschützen und wen oder was nicht?
>
> wie sieht schutz aus?
>
> was ist schutz?
>
> ich mach mir halt zur zeit so meine gedanken.
>
> im grunde bin ich immer für den frieden und sehe doch die wachsene gefahr des terrorismus.
> was kann man den terrorismus entgegensetzen?
>
> beten, liebevolle gedanken schicken usw. ich weiß....
>
> aber was für eine aufgabe hat jetzt das oberhaupt eines landes?
>
> wenn ein gewisser präsident, kanzler wer auch immer nichts tut wachsen diese terrorgruppen noch mehr ....
>
> und verteidigen kann, darf und muß/sollte man sich doch..oder?!
>
> bin gespannt auf eure antworten.
> lieben gruß,
> Irene
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