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Sadistischer Schöpfer ?

Dirk schrieb am 14. Juni 2004 um 22:19 Uhr (481x gelesen):

Hallo Zweifelnde

Ich erinnere mich diesbezüglich an einen Fantasy-Roman (Die Drachenlanzensage von Magret Weiss und Tracy Hickman), in der genau dieser Punkt mit dem Töten und Getötet werden angesprochen wird. Ich versuche mal, mich zu erinnern:

Die Situation war die, daß ein Trupp von Abenteuer vor den "Herrn der Wälder" trat und von Diesem Hilfe bei einer Quest erbaten. Der Herr der Tiere sah die Angst und die Mutlosigkeit, die von den Gefährten Besitz ergriffen hatte, und tat gegen diese Mutlosigkeit das, was er konnte: Er lud ise zu einem "verzauberten" Essen und Trinken ein, bei dem auch Rehtfleisch aufgetischt wurde. Einer der Gefährten, ein ziemlich verfressener Gesell, griff zu einer Rehkeule, biss herzhaft hinein und bemerkte erst beim Kauen, daß ihn alle anderen Begleiter anstarrten. Dann bekam er mit, daß er das Fleisch eines Reh's aß und dies wie ein Tritt in die Eier des Herrn des Waldes aussehen musste. Er wollte sich entschuldigen, doch der Herr des Waldes meinte:

"Ich kannte dieses Reh tatsächlich... und zwar seit dem Zeitpunkt, da es geboren wurde. Doch sorge dich nicht, mein Freund, es hat sein Schicksal erfüllt. Und du ehrst das Reh dadurch, daß du es dir schmecken lässt, dadurch, daß du zuläßt, daß es dir neue Stärke gibt. Also iss beruhigt weiter, denn dieses Reh war dazu bestimmt, dir auf diese Weise zu dienen."

Ich finde diese Parabel sehr überlegenswert, vor allem, was die "Wertigkeit von Ansichten" angeht. Sicher ist es möglich, Gott aufgrund deiner "Sichtweise" als pervers zu bezeichnen, Zweiflerin, doch kann es nicht auch sein, daß deine Sichweise aus einem anderen Grund so negativ gefärbt ist und daß du diese Färbung nun einfach nur auf Dinge überträgst, die so allgemein sind, daß sie dich möglichst nicht betreffen? Bist du nicht aus einem ganz anderen Grund, aus einem, der dich sehr viel mehr selbst betrifft, heraus "wütend" auf Gott, Zweifelnde? Geht es dir wirklich um solche "allumfassende" Dinge oder nicht vielmehr um was viel Persönlicheres?
Dirk

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