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ich weiß, dass ich nicht weiß
felina * schrieb am 9. Mai 2009 um 13:12 Uhr (1055x gelesen):

hallo martin,

um auf deinen beitrag zu antworten, musste ich meine eigene haltung mal überdenken und versuchen, sie zu definieren, und am besten beschreibe ich sie so: alles ist möglich, und nichts ist wirklich bewiesen. das heißt mit anderen worten: ich muss nicht an etwas glauben, um es zu untersuchen. ich muss nur grundsätzlich glauben, nicht zu wissen, denn dann bin ich bereit, zu hinterfragen, was allgemein als wissen angenommen wird. und wenn man an diesem punkt ist - ich weiß, dass ich nicht weiß - dann teilt man diese erkenntnis der eigenen demut und offenheit wenigstens mit sokrates (das lässt sich ja aushalten :)). damit schließe ich auf jeden fall erstmal aus, dass ich mainstream-behauptungen als gegeben hinnehme.

ich denke, es gibt einen kognitiv-empirisch-logischen weg, der ohne glauben auskommt bzw. ohne nicht-glauben. kognitiv heißt hier erfahrung, auch selbsterfahrung, und information. empirisch heißt letzten endes, dass man durch die eigene kognition daten sammelt, und logik ist die verarbeitung all dessen. ich versuche immer, bei allem, was geschieht, den kleinsten gemeinsamen nenner mit anderen phänomenen zu finden und dann parallelen auf den verschiedenen ebenen zu ziehen. ich nehme also an, dass alle phänomene denselben universellen gesetzen gehorchen. insofern ist paranormal nicht paranormal, sondern nur noch unbekannt bzw. nicht erklärt. ich kann dann versuchen, die phänomene zu klassifizieren und einzuordnen und dann induktiv (oder deduktiv-)schlüsse zu ziehen, die mich den zugrunde liegenden möglichen gesetzmäßigkeiten näherbringen. das ist ja im prinzip ein relativ wissenschaftlicher ansatz, nur, dass ich von vornherein alles als möglich ansehe und jede theorie, jedes bereits entdeckte gesetz, als möglicherweise falsch akzeptiere oder bereit bin, es zu erweitern. selbsterfahrung bzw. erfahrungsberichte von anderen sind z.b. für mich daten, was sie für die wissenschaft nicht sind, es sei denn, sie treten mit einer schlagenden häufigkeit auf. ich stelle grundsätzlich nicht das phänomen in frage, sondern das gesetz.

einfach nur glauben ist für mich schwierig. ich liebe es, zu forschen und logische strukturen zu entwerfen. aussagen wie "die verstorbenen existieren weiter, und zwar befinden sie sich in virtuellen häusern mit roten dächern" bereiten mir bauchschmerzen (bitte jetzt nicht den satz ansich wörtlich nehmen), da sehr esoterische aussagen, selbst, wenn sie sich sehr weise anhören, oft ja durch gar nichts bewiesen werden können. denn dagegen stünde die frage: wenn zwanzig leute sehen, dass die toten in virtuellen häusern mit roten dächern wohnen, woher weiß ich, dass das nicht nur EINE irdische interpretation einer universellen gegebenheit ist, die in wirklichkeit eine mathematische formel ist und von anderen zwanzig leuten so interpretiert wird: "die toten leben in einer welt, die aus geometrischen formen besteht" ? deshalb sagte ich das mit dem kleinsten gemeinsamen nenner. das wäre in diesem fall: offenbar empfinden alle, dass die verstorbenen nicht weg sind, sondern in einer anderen welt leben. was natürlich dann zu vielen, vielen anderen fragen führt.

die auswirkungen: mein gehirn funktioniert wie ein computer. ich verarbeite dauernd daten und ordne sie ein. aber was das persönliche menschliche leben angeht, ist diese einstellung nicht ohne probleme. denn da gibt es situationen, wo man einfach mal glauben bzw. vertrauen haben muss. und das ist ein punkt, an dem ich oft im leben gescheitert bin.

lieben gruß



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