re: Verödung der Städte
myrrhe * schrieb am
16. April 2008 um 19:06 Uhr (1068x gelesen):
Liebe eventuelle,
das Problem beobachten wir hier seit Jahren, und einer der großen Verkehrsexperten Österreichs, Hermann Knoflacher, hat es schon vor langer Zeit vorausgesagt. So wie es im Artikel steht.
Ich lebe hier zwischen mehreren großen Straßen, und es sind in den letzten Jahren noch welche hinzugekommen. Man merkt es am steten Dauergeräusch. Die Frage stellt sich natürlich, was der Einzelne, der dem Verkehr ausgesetzt ist in seiner Wohnung, tun kann. Schon als ich Kind war und wir auf Urlaub fuhren, habe ich mir diese Frage gestellt, wenn wir an einem Haus vorbeikamen, das direkt an der Autobahn stand. Das stand ja schon dort, bevor die Autobahn gebaut wurde. Wegziehen? bringt nichts, denn wer kauft ein Haus an der Verkehrshölle? Ich weiß da auch keine Lösung.
Für die, die es (so wie mich) nicht so direkt trifft: das Umgeben mit Pflanzen hilft ein wenig. Irgendwie habe ich das Empfinden, als ob Pflanzen diesen Lärm und Schmutz wirklich abschirmen, über das irdische Maß hinaus. Das Gleiche habe ich mit Kristallen beobachtet (ich habe in meiner Therapie-Ecke sehr viele Steine und Kristalle, und seltsamerweise höre und empfinde ich da überhaupt keinen Lärm).
Und noch etwas sehr sehr Eigentümliches - weil es hier ja auch um Spirituelles geht.
Wir haben hier einen wunderschönen alten Friedhof, den St. Marxer Friedhof, Europas einzigen erhaltenen Biedermeierfriedhof. Dieses Kleinod liegt genau neben einer Autobahn. Diese führt so nah daran vorbei, daß man eine Ecke des Friedhofs beim Bau sogar kappen mußte. Wäre dort nicht Mozart begraben, gäbe es diesen Friedhof gar nicht mehr. Eine Bürgerbewegung hat die Schleifung damals verhindert - und die Autobahn, die genau übers Areal verlaufen sollte, verläuft nun einige Meter daneben.
Und - obwohl die Autobahn daran vorbeiführt und man natürlich auch den Lärm hört und die Abgase die Grabsteine auch schädigen (Sandstein): dennoch liegt, spürbar, über dem Areal etwas wie eine Glocke. Ein Schutz, etwas Wunderschönes. Ich denke, der Friedhof wird von geistigen Kräften beschützt. Wie eine kleine Insel inmitten der lauten Welt.
Wir können selbst, durch Einschränkung des Autoverkehrs, viel tun. Und darüber hinaus:
Vielleicht - ja, vielleicht wäre geistig viel mehr möglich als es noch in unserer Vorstellung ist?
Lieben Gruß dir,
myrrhe
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Beitrag zuletzt bearbeitet: myrrhe am 16.4.2008 21:07
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