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re[3]: Verödung der Städte
myrrhe * schrieb am
17. April 2008 um 7:51 Uhr (959x gelesen):
Liebe Eventuelle,
"Krieg vor unserer Haustür" - ein interessantes Stichwort. Wenn ich mal weiterspintisiere ... wer empfindet den Verkehr als Krieg? die Schwächeren. Genauso wie das Einkaufsgetümmel vor Weihnachten. Die, die stark genug sind - die Autos im Verkehr - die werden es weniger so empfinden (außer sie sind auf Parkplatzsuche *g*). Aber Radler, Fußgeher, alte Menschen, Kinder, Hunde: die empfinden es. Ich bin lange genug mit dem Radl in die Arbeit gefahren; hatte aber dabei das Glück verkehrsberuhigter Straßen mit Radlweg und sogar ein Teil mit Radlwegen durchs autofreie Gelände (mit Umweg, den ich gerne in Kauf nahm). Aber wer das nicht hat ...? der ist arm dran, auch was das Einatmen von Schadstoffen betrifft.
Ich denke, in vielerlei Hinsicht geht es heute wie damals ums Mitschwimmen (ich will es nicht "...wachsen" nennen, denn mit echtem geistigem Wachstum hat das ja nichts zu tun). Man muß sich anpassen, einen Weg für sich selbst finden, den Verkehr irgendwie zu akzeptieren. Dagegenstemmen nutzt halt nichts. So wie, wie du sagst, die Menschen Angst hatten vor den Höllenmaschinen Bahn oder Auto - so haben sie es heute vor dem zunehmenden Verkehr. (Johann Strauß jr. hatte panische Angst vor den Zügen, er dachte, er würde geschwindigkeitskrank werden!) Weiterer Straßenbau ist auch keine Lösung (hat Hermann Knoflacher auch nachgewiesen), weil das nur mehr Verkehr anzieht. Das merke ich hier auch, nach dem Bau einer weiterern Zufahrtsautobahn. Die umliegenden Straßen sind noch mehr verstopft, und zwar sind besonders die LKWs das Problem. Trotzdem - tun kann man selbst dagegen nicht viel, außer sich selbst möglichst umweltbewußt bewegen und sich gesund halten, um weiter mithalten zu können. Wegziehen ist ja auch keine Lösung, denn der Verkehr holt einen ein. Außer vielleicht in der Einschicht, die aber auch wieder Nachteile bringt. Man muß sich entscheiden ... alles hat zwei Seiten. ;-)
Ja, das mit der Verschwendung von Platz und Sitzplätzen - darüber haben wir damals lange reflektiert, mein Mann und ich, und hatten, als er die OPs hatte und seine Arbeitssachen nicht mehr so einfach tragen konnte, das kleinste Auto angeschafft, einen Zweisitzer. ;-) Der reicht auch für zwei Personen locker aus. Wozu einen SUV? "damit wir mit den Kindern gut in den Urlaub fahren". Und der Rest des Jahres? sitzt eine Person im Auto und transportiert Luft.
Woran es heute noch mangelt - und ich denke, der zunehmende Verkehr und die Spritpreise werden es regulieren müssen - sind sparsame 3-Liter-Autos. Der "Jetcar" macht es vor! Reine Elektro-Fahrzeuge werden sich kaum durchsetzen, weil die Reichweite zu gering ist und die Betankung zu lange dauert - und weil ja doch wieder Strom gezogen wird, der produziert werden muß (leider wieder zunehmend durch Atomenergie). Die Autoindustrie müßte einfach gezwungen werden, solche kleinen sparsamen Autos zu bauen - und daß es geht, sieht man ja. Aber solange sie nur auf den Käuferwillen schielt und nicht dessen Bewußtsein für Sparsamkeit werbemäßig schult, solange werden sich diese Autos nicht durchsetzen.
Es mangelt aber auch am Öffi-Ausbau. Der Berliner Westteil hat sich ja schon vor Jahrzehnten die Chance der umweltfreundlichen Straßenbahn genommen. :-( Jetzt lohnt der Schienen-Ausbau auch nicht mehr. Da sind wir in Wien schon besser dran. Nur in den Außenbezirken mangelt es halt an U-Bahn und Bim. Und am Stadtrand klappen um 20 Uhr die Bürgersteige hoch, Fahrzeitintervalle von einer halben Stunde ...
Lieben Gruß, wa ... ;-)
myrrhe
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