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re: Gruppe contra eigenes Erarbeiten
myrrhe * schrieb am 13. Juni 2007 um 14:20 Uhr (701x gelesen):

Hallo Füchsin,

du hast schon recht - aber ich bezog mich ganz auf Lanas posting. Und da scheint es mir so zu sein, daß Lana liest und liest, und dabei auf das "Heil" wartet, den "Klick" sozusagen. Ich weiß aber, daß es wichtig ist, irgendwann einfach mal mit dem Lesen aufzuhören und zu beginnen, die eigene Spiritualität zu ent-decken.
Lana hat nun so viel gelesen und weiß noch immer nicht ihre Richtung. Nun glaubt sie, eine Gruppe vermittelt ihr das Wissen. Aber, wie du selbst lesen kannst, sie weiß auch da nicht, wohin. Die eine Gruppe gefällt ihr "irgendwie", die andere ist auch ganz interessant, die dritte ... naja, "ich weiß nicht" ...
Was, meinst du, geschieht, wenn sie einer Gruppe beitritt? das gleiche wie bei Büchern, nur ist das Ein- und Austreten nicht so einfach, als wenn man ein Buch kauft und ins Eck legt oder wegwirft.
Ich selbst würde keiner Gruppe beitreten, weil ich mich nicht von Ideen vereinnahmen lassen möchte – aber ich würde es auch nicht in jedem Fall ablehnen, wenn jemand das unbedingt will. Aber: wenn er das tun will, weil er so gar nicht weiß, was er nun glauben soll und was nicht: dann würde ich absolut 100%ig davon abraten. Die Gefahr der Vereinnahmung ist dann allzu groß. Auch wenn eine Gruppe primär "Meditation" betreibt. Sie vermittelt nämlich trotzdem ihre ureigenen, also logischerweise begrenzten Vorstellungen (ich denke da – nur als Beispiel – an "Sant'Mat").

Daher mein Rat an Lana, erst einmal seine eigene Spiritualität zu finden. Selbst ausprobieren (z. B. mit Steinen, Düften, Handauflegen, Tarot .....), meditieren. Dabei ruhig auch Infomaterial lesen, klar. Aber eben "praxis-bezogen". Oder kreativ sein, schreiben, musizieren ... Dabei findet man raus, was einem liegt, Freude macht, wo man vielleicht eine "Stärke" hat. Das findet man aber nicht raus, wenn man in einer Gruppe dem Gruppen"zwang" unterworfen ist!

Wenn man dann mal weiß, was man will, wohin der eigene Weg – zumindest in der nächsten Zeit – führen wird: dann kann man natürlich auch an eine Gruppe denken, als Begleitung. Ich wage aber glatt zu sagen: wer so weit gekommen ist, der weiß auch, daß er das nicht braucht. Er ist nämlich selbst-bewußt geworden. Womit ich nicht meine, daß er nichts mehr lernen will oder das Gefühl hat, (wertend) "oben" zu stehen! Vielmehr meine ich damit, daß er gelernt hat, seiner inneren Führung, seinem Selbst und seinem spirit, zu vertrauen.
DAS aber kann er nur, wenn er sich selbst kennenlernt und ent-wickelt.

lieben Gruß,
myrrhe

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