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re: Fairness-Verletzung
Chord * schrieb am 7. Juni 2006 um 11:16 Uhr (621x gelesen):

> Hallo!

? Wenn jemand sich z.B. in Bochum das Leben nimmt, was kann die evangelische Kirche, der Gemeinderat von Bochum, seine Nachbarn, seine Dienststelle und der Gesangsverein, wo er war, etc. etc. etc. dafür? So gut wie nichts!
>

Hallo Füchsin,

wenn jemand die Möglichkeit hat, auf etwas einzuwirken, es zu verhindern und er macht es nicht, kann er dann so gut wie nicht dafür?
In Nürnberg gibt es schon einige Jahre das "Bündnis gegen Depression", das zu einem ganz drastischen Rückgang der Suizide geführt hat - neun Monate nach Einführung die niedrigste Suizidrate in Nürnberg seit 20 Jahren. 2004 wurde es auch auf etliche Regionen Europas ausgeweitet.
Angesichts der Tatsache, dass dieses Modell kein Geheimmodell ist, denke ich, dass sehr wohl alle aus dem medizinisch-sozialen-kirchlichen Bereich, die sich darum nicht kümmern, etwas dafür können, wenn in ihrem Bereich die Suizidrate gleich hoch bleibt oder gar steigt, obwohl man sie ganz drastisch senken könnte.
Und wenn man Anzeichen fehldeutet oder nicht mitbekommt, kann man sehr wohl auch etwas dafür. (Ist mir leider schon passiert.) Einen Selbstmord aus rein privaten Gründen gibt es so gut wie nie - da kommt immer ein Versagen der "Gesellschaft" hinzu, und die Gesellschaft besteht nun mal eben aus uns, aus Freunden, Nachbarn, Lehrern, Beamten, Ärzten, ...

Alles Liebe,

Chord



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