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Freimaurererei, Freimaurer
Füchsin * schrieb am
6. Juni 2006 um 8:34 Uhr (675x gelesen):
Hallo!
Erst einmal: dein Freund wäre sicher nicht begeistert, dass du sofort darüber klatscht und sowenig Vertrauen zu ihm hast. Außerdem tust du gerade so, als würde es sich um eine Sekte handeln. Dabei handelt es sich bei 90% der Freimaurer um Leute, die sich aus gesellschaftlichen Gründen (z.B. wegen Karriere, caritative und soziale Arbeiten, Kontakte...) treffen, vor allem in den unteren Rängen, und nur noch wenige gehen zu den Freimaurern wegen der esoterischen und liberalen Inhalte.
Bei den Treffen geschieht auch nichts Weltbewegendes: man trifft sich in einem mit Symbolen ausstaffiertem Raum zur "Arbeit", d.h. zur Meditation und anschließend wird miteinander gesprochen und gegessen. Ab und zu findet eine Initiation statt, ein symbolisches Ritual, wenn der Betreffende in einen höheren Grad eingeführt wird. Begleitet werden diese Grade durch jeweilige erzählte Legenden, deren Symbolik der Freimaurer verstehen soll. Z.B. versteht er sich selbst als rohen ungebildeten unziviliserten Stein, der erst (selbst) zum (kultivierten, spirituellen) Baustein geformt werden muss, denn alle Freimaurer wollen eine neue tolerante, offene, kultivierte und vergeistigte Gesellschaft "als Bauwerk" errichten bzw. zur Errichtung als Baustein beitragen.
Ansonst sind die Gruppen (Logen) und freimaurische Hauptströmungen recht lose organisiert, also Gruppen in Georgia/USA, in Paris, Rom oder in Edinburgh, nur als Beispiel, haben jede für sich total andere Vorstellungen, sogar Gruppen, die nur eine Stadt weit auseinanderliegen können durch die Mitglieder und die Statuten vollkommen unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was einen Freimaurer ausmacht. Und wie Toleranz und Freiheit zu verstehen sind. Meistens verstehen sie unter "liberaler Toleranz" die Akzeptanz von religiöser und rassischer Vielfalt und die Ablehnung von religiösem (oft: christlichem!), rassischem, politischem und sozialem Fanatismus. Wegen der Kritik bis totalen Ablehnung der Kirche (aufgrund des gnostischen bis atheistischen Verständnisses) der einzelnen Logen wurde die Freimaurerei von der Kirche entsprechend verfemt.
Die Logen vereinnahmen normalerweise nicht, sondern es liegt am einzelnen, inwieweit der sich an den Aktivitäten, caritativen Sammlungen und offenen Veranstaltungen der Loge beteiligen will. Die Freimaurer gehen davon aus, dass man nach dem Aufnahmeritual (d.h. der Entscheidung, die profane unwissende und träge Welt zu verlassen und für eine neue lichte Welt zu arbeiten) bestenfalls äußerlich aus der Loge weggehen kann, aber innerlich die Mitgliedschaft nie mehr ablegen kann.
Was die weltweit obersten Freimaurer machen, mit wem sie alles Kontakte pflegen, wie man es ihnen immer wieder unterstellt, kann ich nicht beurteilen. Wie gesagt interessieren sich 90% der Mitglieder nicht mehr für die alten esoterische Prinzipien und traditionellen Ideen - ist alles nur mehr pro forma. Ein Herrenclub.
Mit lieben Grüßen -
Füchsin
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