re[3]: der Tod und der Körper
myrrhe * schrieb am
14. Mai 2008 um 7:18 Uhr (934x gelesen):
Hallo Stef,
danke dir für deine nette Antwort! :-)
Dein Erlebnis mit deinem Sohn finde ich besonders nett. :-) Ein natürlicher Umgang mit Medialität/Hellhören/nonverbaler Sprache. Hoffentlich kann er sich das erhalten!
Du schreibst, du bist Ärztin, und der Tod gehört zum Alltag. Ja, das gehört er ... könnte es nicht auch sein, daß diese Träume Verarbeitungen des Erlebten sind? Ich denke, jeder Mitfühlende nimmt automatisch Energien seines Umfelds auf; ich glaube kaum, daß das bei den vielen Kranken und Sterbenden anders ist. Vielleicht sind die Träume ein Weg, das abzuarbeiten. Ich habe schon mehrere Menschen in den Tod begleitet, habe Ärzte und Schwestern auf der Onko erlebt, die die Abteilung wechseln mußten, weil sie das Leid nicht mehr ertragen haben. Es gab auch richtig "Harte" dabei, die sich mit scheinbarer Gleichgültigkeit gegen die Gefühle wehren wollten ...
Nochwas käme mir auch in den Sinn: Wenn du an den Tod als "Übergang" glaubst, so wirst du als Ärztin vielleicht nicht viel Verständnis in deinem Kollegenkreis finden. Viele Ärzte sehen den Tod als Ende, sie haben es ja auch so gelernt, um nicht über das Sterben, die Verantwortung, die Medikation ... reflektieren zu müssen. (So habe ich es jedenfalls erlebt: "Der kriegt nichts mehr mit" ... usw.) Es könnte doch auch sein, daß dieser Gegensatz der Denkweisen bei dir einen Druck hervorruft, den du in Träumen bewältigst? Das war nur mal so ein Gedanke dazu.
Lieben Gruß!
myrrhe

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