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re[10]: enger Seelenpartner
felina * schrieb am 22. Januar 2009 um 15:24 Uhr (1526x gelesen):

hi WW,
>
> wenn eine Glaubensvorstellung oder Religion beispielsweise das Freiwerden von zyklischer Existenz explizit anstrebt, kann ich darin gerade keinen Endzustand ansehen, der Anfang von etwas neuem ist.

es sei denn, der zyklus beginnt souzusagen ganz und gar von vorn - also mit der erschaffung einer welt. deshalb hatte ich mir ja als gleichnis bzw. parallele das universum ausgesucht.

>Sondern eben ein starres, ja, was? bild? - das in ewigkeit sich nicht wandelt, das gleichzeitig ist und nicht ist. Und das ist auch für mich ein furchtbarer Gedanke. Ich komme z.B. aus einer Familie, deren Weltbild sehr reduktionistisch geprägt ist. Sprich wenn du tot bist, aus die Maus. Und das ist schon der Gipfel der Sinnlosigkeit. In der dazugehörigen Sinnkrise (was noch sehr milde ausgedrückt ist) bin ich u.a. auf buddhistische Schriften gestoßen. Da liest du zuerst, keine Panik, ist alles zyklisch und gar nicht so sinnlos. Toll nur, das es gerade dieses zyklische ist, das du um jeden Preis überwinden sollst, ja musst, um nicht in alle Ewigkeit zu leiden. Und der Zustand, den es zu erreichen gilt - ehrlich gesagt kann ich keinen großen Unterschied zu den Vorstellungen meiner Eltern finden. Es gibt also nur die zwei Möglichkeiten: Entweder in Ewigkeit leiden und unkontrolliert von einem Leben ins nächste treiben, oder "erleuchtet" werden. Tolle Aussichten.

na ja, es käme ja darauf an, was die erleuchtung eigentlich ist und wie du dann darüber denkst - was du natürlich nicht nachvollziehen kannst, wenn du nicht erleuchtet bist. damit will ich nicht verstanden werden i.s. von du vs. ich - ich bin weit davon entfernt, irgendeine form von weltentrückender erleuchtung zu empfinden, aber seltsamer weise ist dies auch nicht mein ziel, sondern irgendwie finde ich mich hier in dem zen-spruch "der weg ist das ziel" wieder. und der weg dorthin ist, tja, wie soll man es anders ausdrücken, voller freud und leid. kannten wir doch schon, oder? :) aber: was kommt nach der erleuchtung? das ende? oder gibt es erleuchtungsstufen, gibt es unterschiedliche universen/multiversen/ feinstoffliche realitäten? wird man einfach, wenn man erleuchtet aus dieser realität hier hervorgeht, ein möglicher weltenschöpfer und geht in einen neuen erfahrungszyklus? immerhin sind wir ja bereits an dem punkt, dass viele sich einig sind, dass der geist die materie schafft. wie aber schafft man materie? vielleicht hast du deepaks ausführungen über 2012 damals mitverfolgt. auch ein interessanter gedanke.
>
> Ich frage mich, warum eigentlich alle Religionen und auch viele ganz persönliche Glaubensvorstellungen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, so (unterschwellig) lebensverachtetend sind!? Das Leben wird entweder auf einen Sündenpfuhl reduziert, auf einen Ort des Leidens, bestenfalls ist es dazu da, Erfahrungen zu machen, um dann irgendwann in eine "Einheit" zurückzukehren, "die Materie zu überwinden". Das Leben hier auf der Erde ist maximal Mittel zum Zweck.

nicht ALLE religionen. du sprichst hier einen sensiblen punkt bei mir an, denn ich bin jemand, dem sich grundsätzlich bei jedem dogma sofort die nackenhaare sträuben. ich war schon als kind so. ich komme aus einem im grunde genommen freigeistigen hintergrund, wenn auch meine mutter aufgrund ihrer spanischen herkunft katholisch erzogen war. mein vater war überzeugter humanist und agnostiker mit einem klaren, geradezu wissenschaftlichen hang zur recherche. ich wurde nicht auf ein geistiges reglement hin erzogen, sondern freigeistige einstellung war erwünscht. ich landete zunächst in der wissenschaft, welche mir aber letzten endes bezüglich meiner sinnkrisen nicht genügend antworten lieferte. warum das so war, würde ich dir in einer pn schreiben, falls es dich interessiert. jedenfalls habe ich mich ab dem 13. lebensjahr mit wissenschaft und allen mir informationstechnisch zugänglichen religionsarten beschäftigt, um zu einem bild zu kommen. und dabei wurde mir klar, dass religionen eben nur krückstöcke sind. der mensch sucht eigentlich nicht nach der wahrheit, sondern er sucht nach DER wahrheit, die ihm außerdem noch sagt, was gut und was böse, falsch und richtig ist, um ihn von der last der persönlichen entwicklung und der verantwortung der eigenen entscheidungen zu befreien. wer dies auch immer wusste, er wandelte fakten in geschichten um, baute ein gerüst und versuchte, den menschen, für die die heutige wohlstandsgesellschaft damals unvorstellbar war, das durch schmerzen, überlebensmühen, parasiten und bedrohungen geprägte leben durch die vermittlung eines höheren sinns erträglicher zu machen. allein die existenz der vielen verschiedenen religionen beweist, dass die alleinige wahrheit niemals verkündet wurde. insofern ist es kein wunder, dass die meisten religionen das leben als durchgang präsentieren. was ja auch stimmen kann - nur nicht unbedingt mit diesem negativen anstrich. wobei ich denke, dass hier der buddhismus zumindest in der frage nach der freude am leben sich von den monotheistischen weltreligionen unterscheidet. hast du mal siddharta von hermann hesse gelesen?

> Du hast schon recht - es liegt auch an mir. Ich bewerte vieles negativ, auch wenn man es evtl. positiv sehen könnte. Trotzdem ist mein ganz persönliches Weltbild, das mehr eine Sammlung von Erfahrungen und Gefühlen ist, als eine konkrete Vorstellung, nicht negativ. Auch mit dem was du schreibst, kann ich mich sehr gut identifizieren. Die Analogie mit dem Garten finde ich sehr schön (und die Physik dazu würde mich auch interessieren). Irgendwie kommt es meiner vagen Vorstellung recht nahe.

meiner auch. ich suche es raus. :)
>
> Das für mich ganz persönlich bei solchen Themen zugrunde liegende Problem ist einfach - wenn du mal richtig am Boden liegst, dein Weltbild im Eimer ist, du in nichts einen Sinn mehr sehen kannst. Wenn du dich eigentlich erschießen könntest, wenn nicht irgendetwas tief in deinem Inneren dich zurückhalten würde - Wer ist dann da, und vor allem in der Lage, dich aufzurichten? Keine Sau. Weil alle nur ihr beschissenes "die Welt ist halt so Scheiße" in X Variationen auf Lager haben. Und so stehst du in der vielleicht schlimmsten Zeit deines Lebens völlig alleine da. Vielleicht hab ich in der Hinsicht auch nur Pech gehabt und ok, ich hab das auch alleine hinbekommen und sehr viel dabei gelernt und viel gewonnen (nämlich unter anderem ein wenig Freiheit der Wahl und ein Gefühl für "Türen"). Eigentlich bin ich dafür sehr dankbar, will es gar nicht anders bin und sogar stolz auf mich. Nur manchmal kann ich die naive Trägheit, dieses dumpfe Hinnehmen und nicht nach links oder rechts schauen meiner Umgebung nicht mehr ertragen. Hauptsache, das Leben ist mies und wir können uns in dubiose Vorstellungen, in denen das miese Leben "überwunden" wird flüchten. Alles andere wird sich dann schon ergeben. Das das Leben und alles darüber hinaus gar nicht mies sein muß, daß es vielleicht nur Scheiße ist, weil man sich grundlos in irgendwelche Vorstellungen flüchtet, auf den Gedanken kommen die wenigsten und noch weniger handeln entsprechend.

genau das meinte ich mit innerer freiheit und freiheit der wahl. das leben ist durchaus nicht scheiße und man muss auch nicht alles hinnehmen. diese einstellung findest du aber auch vor allem in den monotheistischen religionen wieder, die sich davon ein harmonischeres zusammenleben versprechen - während sie selbst ausziehen, um ihre weltvorstellung notfalls mit völkermord oder terrorismus durchzusetzen. ach, was liebe ich kirchen und organisierte religion! nein, die frage ist eher: wie schaffe ich es, mir das leben so zu gestalten, dass es meinen vorstellungen entspricht, und wieso bin ich überhaupt da gelandet , wo ich bin? diese bewusstseinsarbeit ist fundamental wichtig und der erste schritt in eine größere freiheit.
>
> Dabei ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Welt auch objektiv schrecklich ist, gar nicht so groß. Und da kann man sich sogar auf recht wissenschaftliche Ergebnisse stützen (die nichts mit der Quantenphysik, eigentlich gar nichts mit Physik zu tun haben, wie manche anderen so gerne weiss machen). Aber das führt jetzt zu weit.

das fände ich aber sehr interessant. ich persönlich denke nämlich durchaus nicht, dass diese welt so schrecklich ist. ganz im gegenteil: ich liebe diese welt und dieses leben - und mein leben war nicht gerade immer einfach. ich finde, dass die welt schön ist, und in ihrer schönheit gleichzeitig für unser empfinden auch schrecklich. dies war übrigens mein ausgangspunkt mit 12, um mich mit dem sinn des lebens und der frage nach der wahrheit zu beschäftigen.

abschließend würde ich sagen: vor allem muss man sich von der last des dogmas weitgehend freimachen und versuchen, die zugrundeliegende wahrheit herauszufinden und sehen, ob man damit etwas anfangen kann. die beschränkung der geistigen selbständigkeit durch erpressung ist so ziemlich das mieseste und destruktivste, was die monotheistischen organisierten kirchen zu bieten haben. und es hat in keinem fall mit denen zu tun, auf deren lehren sie gründen. und dann kommt eben die suche danach, was wirklich zu dir passt. und damit die frage: was IST überhaupt wirklich? diese suche dauert, denke ich, ein leben lang. die eigene wahrheit findet man nur durch die eigene (lebens)erfahrung. deshalb ist es völlig falsch, die welt als sündenpfuhl hinzustellen, als "niedrigste schwingungfrequenz", die es nur zu überwinden gilt. das sehe ich überhaupt nicht so! ich persönlich denke, dass wir in diesem leben augen habem um die schönheit zu sehen, ohren, um klänge wahrzunehmen... eine sexualität, die im idealfall auf phantastische weise die überwindung der physischen trennung ermöglicht und gleichzeitig die welt eines anderen menschen offenbart. ich glaube, die wirkliche, einzige religion im leben ist die freude am eigenen und der respekt vor anderen leben und damit die kontemplation dessen, was auf dieser welt ist. der mensch hat außerdem noch die fähigkeit, alles, was er erlebt, zu abstrahieren und sich sinnfragen zu stellen. auch das ist schön! nur sollte es eigentlich nicht dazu beitragen, sich das leben unglücklich zu machen, sondern als eine art hirnsport gesehen werden, um die eigene sicht zu erweitern - so, wie physischer sport zur erweiterung der eigenen körperlichen möglichkeiten führt. ich denke, freude ist das zauberwort.
warum die religionen, die du ansprichst, das nicht verkünden? stell dir eine gesellschaft freudvoller, zufriedener menschen vor. wären die noch erpressbar? wäre ihr geist noch kontrollierbar? ;)

lieben gruß



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