Interview mit dem Selbstmörder
kofski * schrieb am
13. Januar 2007 um 2:08 Uhr (695x gelesen):
Ich habe auch einen Bekannten, der sich umgebracht hat und ich habe ihn mal gefragt wie das so aussieht. Im Prinzip kam raus, dass er in einer großen öden Ebene ist mit Bäumen ohne Blätter zusammen mit anderen, die ihr Leben leichtfertig weggeworfen haben. Man kann von diesem Ort nur durch erneuten Selbstmord entkommen, dann wird man wiedergeboren. Vorher muss man Kontakt mit einer Mutter aufnehmen, die einen haben will. Ich hab dann dankend abgelehnt.
Von einem Geistergürtel wusste ich nichts. Ich dachte, dass die meisten eben hier sind, weil es dort nicht besonders hübsch ist für sie und sie noch einmal leben müssen, um ins Licht zu finden. Vielleicht gibt es aber auch andere Wege.
Portafuna könnte auch Recht haben. Dein Freund hat das Licht vielleicht nicht gesehen, nicht akzeptiert. Das hat so lange gedauert, bis er gemerkt hat, dass er nur anders hinschauen muss. Dass er sich lieben muss oder so was.
Ein Lernprozess im Jenseits.
Und was mein Freund mir damals erzählt hat, war vielleicht falsch oder unvollständig.
Vielleicht gibt es einen direkten Weg ins Licht. Wenn ich ihn wüßte, könnte ich vielen armen Seelen helfen, dorthin zu gelangen.
Falls sie das wollen. Es gibt ja so Leute, die schütteln sich bei dem Gedanken an Licht und Blümchen und Schmetterlinge.
Liebe Grüße, Kofski

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