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re[4]: Kann man nach dem Tod einen Selbstmörder retten?

myrrhe * schrieb am 3. Juli 2006 um 12:38 Uhr (639x gelesen):

Teil 2 ... ;-)

Ich denke, allein dein "hätte ich doch mit ihm geredet" hat gereicht, ihn anzuziehen. Du sendest damit ja ein Signal aus, das er natürlich, in seiner Einsamkeit, empfängt.

Warum du ihn nicht erkannt hast damals? ich könnte mir folgendes vorstellen (wissen kannst es aber natürlich nur du selbst): Du hast vielleicht instinktiv erkannt, daß er depressiv ist, schwere Probleme hat (die Mutter war mit Sicherheit nur ein Teil seines Problems) - und daß er sich an dich hängen würde, du ihn dann sozusagen "am Hals" hast. Das wolltest du nicht, du hast dich nicht in der Lage gefühlt, einen problembeladenen Menschen in deiner Nähe zu haben, und daher hast du ihn einfach nicht richtig gesehen. Ein "nicht sehen dürfen" gibt es dabei nicht - denn die "Regeln" machst du selbst, niemand von außen.
Sollte ich da richtig liegen: mach dir nun bitte keine Schuldgefühle - es ist völlig normal, wenn man sich nicht in der Lage fühlt, anderen in ihren Problemen zu helfen, die das vielleicht unbewußt erwarten. Und mit der Verantwortung dann zu leben.

Warum der Kontakt jetzt? wie ich im ersten post schrieb ... ich vermute: er hat deine Signale gespürt, dein Bedauern, nicht mehr mit ihm geredet zu haben. Und er hat erkannt, daß du, wenn er sich ordentlich ins Zeug legt, ihn wahrnehmen kannst. Kurz: er hat gespürt, daß du mehr aufs Jenseitige focussieren kannst, als andere in seiner Umgebung. Und da er ja noch da steht, wo er zu Lebzeiten war, so glaubt er wohl immer noch daran, dich zu lieben. Deshalb glaubt er: wenn du auch rübergehst, so kann er sich seine Einsamkeit mit dir teilen ... braucht nicht mehr so viel Energie aufzuwenden, um sich bemerkbar zu machen ... und vielleicht glaubt er auch an die Lösung aller Probleme durch dich.

Das Bild, das er dir geschickt hat ... sicher war es eines, das ihn zu Lebzeiten sehr berührt hat. Vielleicht auch ein wenig ein Traumbild ... er ist in der düsteren Fabrik - und trotz aller Dunkelheit wird auch diese von der Sonne bestrahlt. Das macht doch Hoffnung ... :-)
Mein spontaner Rat wäre auch: Schick ihm keine Bilder von hiesigen Landschaften, sondern solche von Licht und lichtvollen Geisthelfern, Gedanken vom Jenseits, vom Tod als Übergang in eine geistige Welt.

Liebe Grüße - und viel Licht, für dich und deinen Bekannten drüben,
myrrhe

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