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Tibet:
Tibetische Weisheit
re: Der Sinn des Lebens...
RandyDark schrieb am 8. Oktober 2006 um 15:57 Uhr (594x gelesen):
Hallo,
auch wenn das 'nur' eine eher allgemeine Fragestellung ist, ist sie doch elementar, da sie sich
irgendwann jedem stellt. Der Grund dafür, dass man nach seiner Existenz fragt ist mannig-
faltig. Sie kann sich aus einer Krise ergeben, man stellt sie sich aus reiner Neugier oder aus
ganz anderen Gründen.
Ok also fang ich mal an mit der Beantwortung aus meiner Sicht heraus.
Hierzu sag ich erst etwas
zu meiner Person, weil ich denke, dass so etwas in diesem Zusammenhang berücksichtigt
werden sollte. Ich bin 37, männlich, ledig, keine Kinder, Hang zum Einzelgänger, als Christ
geboren und als solcher will ich auch sterben. Trotz allem bin ich offen für Religionen wie den
Buddhismus, weil er eine sehr tolerante Weltsicht vermittelt. Und da ich mich auch ehr als Pazifist
und als tolerante Person sehe macht meine religiöse Weltanschauung gerne mal 'Urlaub' vom
christlichen Glauben. Ich versuche auch auf diese Weise ein bisschen mehr die Welt und ihre
Zusammhänge zu verstehen.
Mein Bildungsstand: hab studiert und auch ne Lehre gemacht. Beides in Richtung Wirtschaft. Also
total logisch und rational erklärbar. Derzeit bin ich dabei mein Leben total neu zu
ordnen und zu strukturieren, neue Projekte zu beginnen etc...Davor lag eine Zeit der Krise das
mich dazu veranlasste über mein Leben und mich nachzudenken und schließlich auch über den
Sinn des Lebens.
Nun zu den Fragen:
Was ist der Sinn des Lebens?
- Nun, angesichts meines Werdegangs und meiner derzeitigen Lebenssituation würde ich sagen,
dass der Sinn des Lebens für mich darin besteht Sinnvolles im Leben zu tun, Menschen zu
helfen egal in welcher Form. Da ich nicht grade reich bin, hauptsächlich mit Taten. Beratung, etc.
Es ist mir nicht wichtig ein besonders hohes Ansehen zu erreichen, Karriere zu machen und
damit viel Geld zu verdienen. Ich möchte andere zum Positiven beeinflussen. Bin eigentlich
kein überaus politischer Mensch aber auch das könnt ich mir im 'Kleinen' für mein nächstes
Umfeld vorstellen für die Zukunft.
Klingt recht hochgestochen, pathetisch und geschwollen (fast 'Tschiessesmäßig', so weit
bin ich längst nicht ) aber ich denk' das ist es was mich
auch schon ausmacht. War schon immer freundlich und hilfsbereit. Ich wollte schon immer,
dass es den anderen gut geht.
Das ist so ungefähr der Sinn des Lebens für mich. Für andere kann ich kaum sprechen.
Für die Allgemeinheit der Menschen ist der Sinn des Lebens recht vielschichtig und sehr
konträr.
Warum leben wir bzw. Wieso existieren wir überhaupt ??
Hmm, ganz kurz: Weil wir gezeugt wurden und auch nur eine Art unter vielen anderen Arten
sind.
Tja, damit verbunden könnte man schon fragen, Gibt es sowas wie einen Schöpfer? .
Aber ehrlich, da glaub ich einfach an den Zufall. Wirklich an einen Schöpfer zu glauben,
der das alles und damit uns geschaffen haben soll kann ich nicht recht glauben. Es fällt mir
einfach schwer. Und da sag ich's mal mit dem alten Schweijk-Spruch " Es hat alles einen
tiefen Sinn". So oder so fast unbegreiflich für uns Menschen. Irgendwie machts Sinn oder auch
eben wieder nicht.
Es gibt uns halt und wir leben hier auf diesem Planeten wie zig andere Tiere, die geboren werden,
leben und auch dann irgendwann wieder sterben. Was heute wichtig ist in unserer Menschenwelt
ist irgendwann vorbei, Asche, Staub und nicht mehr existent. Dann gibt es nichts mehr wonach
man fragen könnte. Wir alle sind ein Teil vom Ganzen. Nichts weiter.
Nur wir Menschen verstehen es am besten, unsere Probleme, Ängste, Angelegenheiten publik,
wichtig zu machen und es über alles andere Leben zu stellen. Dabei sind wir im Prinzip
auch nicht mehr als die Tiere und Pflanzen, die um uns rum leben.
> Warum sterben wir? (einmal nicht biologisch betrachtet... ^___^, also wohl eher: Was hat der Tod für einen Sinn?
Der Tod hat keinen Sinn. Er hat nur den Sinn frisches Blut in unsere Gesellschaft zu bringen,
damit wir nicht überaltern. Manches, was die Menschen erdacht haben gerät in Vergessenheit,
was auch Gutes hat. Denn dadurch verliert das Leben jedes Einzelnen nicht den Sinn.
Jeder Mensch braucht eine Aufgabe. Wenn wir noch alles wüssten, was sich die Menschen
vor uns ausgedacht haben dann gäbs glaub ich kaum noch was wieder zu erfinden, wieder
zu verbessern. So ungefähr mein ich könnte das sein.
Ja nochmal zum Überaltern. Stell Dir vor die Menschen würde ewig leben, dann hätten wir auch
bald keinen Platz mehr auf der Erde. Also hat der Tod insofern auch eine platzsparende Funktion.
Klingt krass. Aber der Tod ist ohnehin etwas sehr Hartes. Aber es muss sein.
Ich wollt auch keine 500 Jahre, was sag ich , ne 5000 Jahre alte Oma die alles besser weiss.
Jeder muss sich selbst behaupten im Leben. Also ist der Tod auch sowas wie ein Ereignis, das
uns erwachsen werden lässt.
Ist das Leben ein Geschenk für euch? Wieso? Wieso nicht?
Hmm, ja irgendwie schon. Ich kann alles das machen was ich will. Ich kann mir ansehen was ich
will, ich kann mich als eigenständige Person in eine Gemeinschaft anderer Menschen einbringen.
( Gemeinschaft ist nicht religiös sondern ganz allgemein gemeint )
Manchmal gehts mir schlecht, manchmal gehts mir gut und sogar blendend. Also es gibt
Höhen und Tiefen aber alles in allem ist es schon eine Gabe, die man mit seiner Geburt
bekommen hat, dass man hier jetzt so auf der Erde wandeln darf. Ja, durchaus.
Einfach mal die Möglichkeit mitzumischen, egal ob man als armer Mensch endet oder als
angesehene Persönlichkeit. Hauptsache man hatte mal die Möglichkeit hier gewesen zu
sein und 'mitzuwirken'.
Hat jedes Leben ein Ziel bzw. einen Sinn???
Nun ja, ich denk schon das jedes Leben einen Sinn hat und wenn es nur relativ gesehen
einen geringfügigen Sinn hat. Vielleicht ist der Sinn eines Menschenlebens einfach nur der
eine bestimmte Tätigkeit durchzuführen, die von Generation zu Generation übergeben wird.
Zu beobachten bei Wetteraufzeichnern oder Leuchtturmwärtern. Zunächst für einen
der auf der anderen Halbkugel des Erdballs, also weit entfernt vom Leuchtturm, unwichtig.
Aber wenn diese Tätigkeit nicht penibel genau durchgeführt wird Nacht für Nacht besteht die
Gefahr einer Umweltkatastrophe....Eine Kettenreaktion kann weit reichen.
Das mit dem Ziel ist nicht so einfach. Manche haben schon früh sehr genaue Ziele, die bis ins
hohe Alter reichen. Manche verlieren ihre Ziele aus den Augen. Schwierig zu beantworten, da
individuell sehr verschieden.
Wieso sterben wir ? Wieso gibt es Krankheiten und Unfälle ?
Wir sterben weil wir nicht ewig leben können. Krankheiten sind der Grund für den Tod.
Unfälle, die den Tod von Personen nach sich ziehen sind meist schrecklich für die
Hinterbliebenen. Aber das ist auch so ein Schicksalsding. Hat auch mit unseren Genen
zu tun. Der eine geht selten Risiken ein und unterliegt damit weniger einem möglichen
Unfalltod. Aber vor dem Unfalltod ist niemand sicher.
Gibt es Gott/Götter/Göttin?
Hmm, vielleicht ;-). Na ehrlich gesagt ist Gott ehr eine Kraft, die zwischen uns Menschen
herrscht. Gibt es uns Menschen nicht mehr dann gibt es auch den Gott, die Götter und
Göttinnen auch nicht mehr. Denn selbst wenn es dann noch Tiere gibt ist es denen
ziemlich schnurz, obs da jemand gibt. Die Tiere sind mit einem anderen Verstand ausge-
stattet als die Menschen. Sie beten niemand an. Sie sind entspannt oder haben Angst
von Raubtieren gefressen zu werden. Mehr gibts für die nicht.
Also wenn man die Kraft zwischen den Menschen 'Gott' nennen will bzw. man die
verschiedenen Lebensbereiche wie Liebe, Hass, Jagd ... in verschiedene Kräfte unterteilen
will, dann muss ich natürlich sagen, dann gibt es Götter, logo.
Aber die Götter kommen aus uns selbst. Hat Jesus glaub ich auch mal gesagt, um jetzt doch
etwas in der religiösen Kultur zurückzuschauen.
Ich find nur schlimm, was die Päpste, die Missionare usw. bspw. aus dem christlichen Glauben
gemacht haben. Ich habe in die Kirche mein Vertrauen längst verloren. Aber nicht in die
Menschen. In sie setze ich wenigstens noch etwas Hoffnung.
Und nach dem Tod ?Wiedergeburt? Himmel oder Hölle ?
An was glaubt Ihr und wieso?
Ich glaube, dass unser Körper, wenn er gerade gestorben ist, noch den restlichen
Sauerstoff, der in all den Kapillaren, Blutgefässen, im Gehirn noch 'aufbraucht' bis
zum letzten Bläschen. Würde man einen Mediziner fragen, könnte der bestätigen,
dass die Nerven noch so manche Zuckung des Körpers auch nach dem Tod
'veranlassen'. Keine Wiederauferstehung und kein Wiederaufwachen. Einfach nur
das Nachwirken des Lebens, das bis vor kurzem noch in dem leblosen Körper
vorhanden war. Und in dieser Zeit arbeitet unser Gehirn wohl auch noch ein bisschen
und lässt den grade noch Lebenden in den Tod hinübergleiten. Aber dann kommt
Dunkelheit denke ich. Was ich nicht sehe kann ich nicht bestätigen. Ich war noch
nicht tot, zum guten Glück. Bin nur ein paar mal knapp am Tod vorbeigeschrammt.
Also ehrlich, ich weiss es nicht. Und ich weiß auch nicht woran ich glauben soll.
Ich warte es ab und bin gespannt darauf. Vor dem was meinen Körper sterben lässt
habe ich allerdings etwas Bammel. Ich kanns ja nicht aufhalten. Das Schicksal lässt
sich eben nicht abwenden.
Ok das sind meine Antworten. Ich hoffe ich konnte einen guten Beitrag für Deine
Hausarbeit leisten.
Gruß
RandyDark
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