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re[2]: Probleme beim meditieren
Max schrieb am 23. April 2006 um 11:29 Uhr (862x gelesen):
Das ist ja lieb gemeint, aber so erschlägst du den Fragenden doch. Du erweckst den Eindruck, Meditation sei etwas furchtbar kompliziertes und schwieriges, was eisenharte Disziplin erfordert :-) Wahrscheinlich ist das auch deine Grundhaltung, die ja auch nicht von a bis z "falsch" ist. Aber trotzdem find ichs unnötig.. brutal.. sich selbst so zu geißeln bzw. diesen Weg der Geißelung als unbedingt nötig anzupreisen.
Wenn Meditation Spaß macht, wird die Regelmäßigkeit und alles weitere ohnehin von selbst kommen, oder?
> Hallo,
> die Probleme beim Meditieren können vielseitig sein. Ich vermute jetzt einfach mal, daß dein Körper und Geist aufgrund ihrer Gewöhnung durch längere Konditionierungen (Annehmen von Gewohnheiten) auf Meditation abstoßend reagieren.
> Ich setze hier mal einen längeren Text ein, der die Summe vieler meiner Erfahrungen wiedergibt. Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern. Das meint, meine Erfahrungen sind nicht deine oder die von jemand anderes. Probiere aus, habe Geduld, Disziplin, finde deine eigene Weise.
> Doch nun lese:
>
> Kurze Einführung in das Wesen der Meditation
>
> Heute kann ich nur eine kleine Einführung in die Meditation geben und einzelne Punkte ansprechen. Die Komplexität des Themas läßt es nicht zu auf alle Bereiche und Aspekte der unterschiedlichen Meditationsformen einzugehen.
> Hast Du schon einmal meditiert? Meditierst Du regelmäßig?
> Vorweg: wie beim Fitneßtraining, beim Studium der Magie, oder allem, was von Erfolg gekrönt sein soll, gilt die Regelmäßigkeit. Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit sind gefragt. Weniger zählt am Anfang wie gut man eine Übung macht, sondern daß man sie macht.
> Warum meditieren wir überhaupt?
> Viele Menschen nutzen meditative Formen zur Entspannung. Aber wer die Augen schließt und bei Musik entspannt, der meditiert noch lange nicht. Transzendentale Meditation wird auch in der Psychotherapie, z.B. der Suchtmittelprävention, verwendet. Auch davon soll hier nicht die Rede sein.
> Wir praktizieren Meditation zu höheren Zwecken, die natürlich Entspannung und psychotherapeutische Aspekte mit beinhalten. Unser primäres Motiv ist aber die Selbstentdeckung, Selbstverwirklichung und Veredelung unseres Wesens, denn die „magische Meditation“ führt zu spiritueller Macht, zu Friede, Freude und Erweiterung unserer Liebesfähigkeit gegenüber der Schöpfung (Mensch, Tier, Pflanze). Wir wollen also sowohl unserer eigenen essentiellen Identität mit der Wurzel und Quelle des Lebens gewahr werden (Israel Regardie) und Herr unserer eigenen Taten, d.h. nicht mehr von äußeren Umständen abhängig sein. (W. E. Butler)
> Menschlichkeit und die praktische Anwendung dessen, nennt uns Lawrence LeShan als Ziel. Dabei befinden wir uns in einem Prozeß der Suche, die nie ein Ende hat. Auf diesen Weg werden wir finden, genesen und zum Ganzen zurückkehren. Wir werden die in uns liegende Kraft erweitern, uns selbst und der Wirklichkeit annähern, unsere Lebensfreude und Begeisterung steigern und Zugang zum universellen Wissen erlangen, dabei wachsen und neue Erkenntnisse erlangen.
> Einige Grundarten der Meditation nennt Lawrence LeShan:
> 1. Pfad durch den Intellekt
> 2. Pfad durch das Gefühlsleben
> 3. Pfad durch den Körper
> 4. Pfad durch unser Tun
> Zu 1: Grundstruktur dieser Art ist die verstandesmäßige Erkenntnis der beiden Realitäten, die beiden Wahrnehmungs- und Beziehungswege zur Welt zu erreichen und diese durch die Meditation zu vertiefen. Dadurch wird die Persönlichkeitsstruktur verstärkt. Eine Vollendung des Prozesses ist durch die Anwendung der strukturierten Meditation möglich, die den Geist zu einer Leitung zwingt, die durch Denken nicht möglich ist.
> Zu 2: Dieser Pfad konzentriert sich auf die Meditation, die das Gefühlsleben auflockert und die Fähigkeit ausweitet, sich den Mitmenschen zuzuwenden, sich um ihn zu kümmern, ihn zu lieben. D.H. sich selbst zu lieben, den Nächsten, Gott. Es handelt sich hier um eine unstrukturierte Methode.
> Zu 3: Man lernt bei dieser Art sich seines Körpers und der Körperbewegungen bewußt zu werden und dieses Bewußtsein durch stete Übungen zu vertiefen. Daraus resultiert eine Persönlichkeitsgestaltung, die vereinheitlicht und verstärkt wird, eine neue Art von Wahrnehmung und Erkenntnis der Wirklichkeit wird dabei entwickelt. Ferner werden verschiedene körperliche Aspekte untereinander und mit der Persönlichkeit in Einklang gebracht.
> Zu 4: Der Pfad des Wirkens, der Arbeit, des Tuns lehrt, wie man „sein“ kann, wie man die Welt wahrnehmen und sich zu ihr in Beziehung setzen kann in Ausübung einer bestimmten Tätigkeit. Durch die Ausübung einer bestimmten Fähigkeit wird andauernde Disziplin gebildet und die Persönlichkeit gestärkt.
>
> Näher erläutern möchte ich die Unterschiede zwischen der
> a) strukturierten und b) unstrukturierten Methode:
> a) Strukturierte Methode: Sie umreißt sorgfältig und genau die innere Aktivität, die wir uns zum Ziel gesetzt haben (z.B. zählen von Atemzügen) Mit der Alltagsform ist es nicht möglich aktiv und dynamisch an eine Sache zu denken ohne Vergleiche zu ziehen, eine Sache eingeordnet wird, oder andere Gedanken aufkommen. Dies wird erst durch Meditation möglich.
> b) Unstrukturierte Methode: Hier liegen einerseits ein anderer Zweck und eine andere Durchführung vor. Wir denken z.B. an einen Gegenstand (Meditationsobjekt) und unsere damit verbundenen Gefühle und Reaktionen. Das Meditationsobjekt kann ein Wort (z.B. Mantram) oder Satz sein, eine Zahl, ein Bild oder eine Gott- oder Wesenheit sein.
> Ziel: ist in erster Linie die eigene Persönlichkeitsstruktur aufzulockern und zu befreien. Dazu gehört der aktive Wille, denn die Aufmerksamkeit muß sich ganz dem Gegenstand und unserer Beziehung zu ihm zuwenden.
> Das macht nur Sinn, wenn sie regelmäßig geübt wird. Vorteilhaft ist auch eine Verbindung beider Methoden. Während die strukturierte Methode den Verstand schult und das Gefühlsleben nur langsam befreit, verhält es sich bei der unstrukturierten Methode umgekehrt.
> Eine andere Einteilung bei der strukturierten Methode wäre in Meditation des
> a) Äußeren => Eine Beobachtung des Gegenstandes erfolgt mit den Augen, ohne in Gedanken darüber zu sprechen
> b) Mittleren => Eine „Leere des Geistes“ sollte vorhanden sein, d.h. ein wacher und dynamisch-ausgewogener Geisteszustand ohne bewußtes Denken sollte vor-herrschen.
> c) inneren Weges => Es erfolgt dabei eine Beobachtung der eigenen Gedanken
>
> Die mittelalterliche, christliche Mystik unterschied zwischen: concentratio, meditatio, contemplatio = Phasen von Bewußtheitspräsenz aktiv, passiv, jenseits von beiden Stille.
> Auch ich halte es für richtig zwischen Konzentration, Meditation und Kontemplation zu unterscheiden. Kontemplation (von lat. contemplatio „Anschauung, Betrachtung“) bedeutet allgemein Beschaulichkeit oder auch beschauliche Betrachtung. Auf die Unterschiede wird an anderer Stelle einzugehen sein, denn dieser Text ist als kurze Einführung gedacht.
> Übernatürliche Erlebnisse, die während der Übung eintreten können, sollten ignoriert werden, damit die Meditation ihren Wert nicht verliert.
>
>
>
> Kurze Meditationsanleitung
>
> Nach soviel Theorie wieder etwas Praxis. Wie bereiten wir uns auf die Meditation vor?
> Es ist wichtig, die Meditation und die Übungen in seinen Tagesablauf zu integrieren. Das fällt anfangs schwer, da unser Leben oft unstrukturiert ist oder wir von der Hektik des Alltags eingenommen werden. Wenn wir lernen unser Leben und unseren Tagesablauf besser zu planen und zu strukturieren, dann schaffen wir uns auch Freiräume für unsere täglichen Übungen und Meditationen. Zeit ist ein kostbares Gut und wir sollten sie sinnvoll nutzen. Franz Bardon, ein bekannter Magier, sagte einmal: „Es ist nicht notwendig stundenlang beim Bier zu sitzen oder die Zeit in nichts sagender Gesellschaft zu verbringen. Die Zeit fließt wie Wasser und kehrt nie wieder zurück“ („Der Weg zum wahren Adepten“, S. 59)
> Einige Tipps:
> 1. Allgemeines:
> - Meditation sollte in jedem Fall von Körperübungen, die den Körper beleben, Verspannungen lösen, etc. begleitet werden. Dazu eignen sich bioenergetische Übungen wie auch Yoga oder eine Kombination aus beiden. Später ist auch Laufen, Body Building etc. angesagt, um den sich senkenden Kreislauf anzuheben.
> - Der Kopf sollte nicht vernachlässigt werden und die Beschäftigung mit abstrakten Denkmodellen oder Philosophien empfiehlt sich.
> Es empfiehlt sich den Platz oder Ort der Meditation ab und zu spirituell zu reinigen. Dazu ist z.B. das kleine Pentagrammritual gut geeignet.
> - Drogen und Alkohol nie vor einer Meditation. Wer regelmäßig meditiert wird sie im Leben sowieso nicht benötigen.
> - Meditationen nach Mitternacht bringen selten Ergebnisse, weil Körper und Geist erschöpft sind.
> - Eine regelmäßige und gesunde Ernährung sollte selbstverständlich sein.
> - Meditation ist kein Zeitvertreib und bringt nur etwas, wenn es regelmäßig, 2-3 Mal täglich durchgeführt wird.
> - Die Meditationsumgebung sollte sauber und ordentlich sein, wie Du es auch für Deinen Körper und Geist wünschst. Selbstverständlich ist zuvor ausreichend gelüftet.
> - Für Fortgeschrittene Meditation empfehle ich einen Meditationslehrer oder eine Gruppe, da Probleme und Erscheinungen auftreten können, mit denen man nicht so einfach umgehen kann.
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> 2. Reinigung der Atemwege
> Vor Beginn einer Meditation sollten wir die Atemwege frei haben. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
> • sich auf die der Verstopfung entgegengesetzte Seite legen
> • Massage eines Punktes im Nacken längs der Genickstränge, nahe der Schädelbasis
> • Achselhöhle über Stuhllehne
> • Nadi Sodhana: Dabei atmest Du wie beim Pranayama ca. 5-10 Min. abwechselnd mit jedem Nasenloch 20 Sek. Ein, dann 10 Sek. Aus, bevor Du wieder die Atemseite wechselst.
> • Nasendusche: Bei der Nasendusche wird mit einem Lota oder Wasserkanne warmes, gesalzenes Wasser oder auch kaltes Wasser in die Nasengänge eingeführt. Ersteres löst Sekrete, letzteres stärkt die Widerstandskraft des Körpers. Der Mund bleibt dabei offen, es kann weiter geatmet werden. Nach der Nasendusche ist es wichtig die Nase zu trocknen. Reihenfolge: Oberkörper nach vorne, Hände auf Rücken verschränken, Kräftig ausatmen, Kopf nach vorne fallen lassen, Einatmen und Luft durch beide Nasengänge kräftig ausstoßen, Kopf nach links wenden, wiederholen und Kopf nach rechts wenden.
>
>
> 3. Die Meditation soll weder mit vollem Magen (frühestens eine Stunde nach der letzten Mahlzeit) noch mit Hungergefühl durchgeführt werden. Auch sind anregende Mittel wie starker Kaffee, Tee, koffeinhaltige Limonade zwei Stunden vorher zu meiden. Es spricht nichts gegen Saft, Milch oder Kräutertee.
> 4. Für Ruhe sorgen: Störungen durch Telephon, Familie etc. sollte vorgebeugt werden. Also Stecker raus und der Familie, dem Lebensgefährten oder Mitbewohnern klar machen, daß man nicht gestört werden möchte. Gegen die laute Musik des Nachbarn helfen anfangs auch Ohrstöpsel.
> 5. Es sollte bequeme Kleidung angelegt werden, die nur in der Wohnung oder bei der Meditation getragen wird. Die Schuhe ausziehen. Am besten ist es sogar einen eigenen Raum für die Meditation zu haben. Auch eine eigens für die Meditation zu verwendende Decke oder Sitzkissen ist ratsam, da Meditationen Energien erzeugen, die in der Decke/dem Kissen „gespeichert“ werden.
> 6. Der Raum kann abgedunkelt werden und die Atmosphäre durch Räucherung und Kerze aufgelockert werden. Räucherung hat den Vorteil, daß, wenn der Geruchssinn mit der Meditation einmal assoziiert wird, wir bei der Wahrnehmung des Geruchs automatisch in den meditativen Zustand fallen. Es reicht aber auch mit dem Rücken zur Lichtquelle zu sitzen, um störende Lichtreflexe auf den Augenliedern zu vermeiden.
> 7. Setze Dich dann leicht und bequem auf einen Stuhl, falls du es nicht gewohnt bist den Lotussitz oder Drachensitz einzunehmen. Der Lotussitz der Yogis, ebenso wie der Drachensitz, eignet sich im Allgemeinen nicht für Europäer. Die Füße sollten den Boden berühren, die Knie berühren sich fast, der Rücken ist gerade aufgerichtet und kann die Rückenlehne zur Entlastung leicht berühren. Weder Beine noch Hände kreuzen, letztere liegen auf den Oberschenkeln oder auf dem Schoß. Man nennt diese Haltung auch „Gotteshaltung“. Auch Kopf und Nacken sind aufrecht zu halten, die Augen werden geschlossen. Dennoch empfehle ich den Drachensitz, da Meditationserfahrungen mit der Meditationsstellung verknüpft werden.
> 8. Mache Dir zu Beginn der Meditation internal bewußt, daß du die Meditation beginnst („ich beginne meine Meditation jetzt“) und ebenso, wenn du sie beendest. Am Ende internal beenden, wenige Sekunden die gesamte Muskulatur anspannen und mehrmals tief durchatmen, erden.
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> Dies wären die Grundregeln für die Vorbereitung einer Meditation. Es sollte aber stets Körper, Geist und Seele in gleicher Weise geschult werden. Dazu gehören Schulung des Körperbewußtseins, des Zeitsinns und der Konzentration.
> Die Meditation sollte anfangs zwei- bis dreimal am Tag durchgeführt werden und später mindestens eine Stunde am Tag betragen.
> Es sollte ein Tagebuch darüber geführt werden in dem Zeiten und Ergebnisse festgehalten werden. Wie man solch ein Tagebuch führt kannst Du in unserem Text über den Meditationsbericht lesen.
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