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re[5]: aussehen und Wahrheiten
Sebastian * schrieb am 24. August 2005 um 13:22 Uhr (644x gelesen):

Hallo Sunshine,

> hmmm, dann ist es wohl Dein Weg die Dinge ganz genau bis ins kleinste Teilchen zu zerlegen.
>
> Was mir dabei so in den Sinn kommt,
> ist jemand der in einen Wald ausgesetzt wird. Der sieht dann die ganzen Details des Waldes.
> Irgendwann verirrt er sich, und sieht sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

:-) Das weiß ich. Das ist das andere Extrem. Und ich achte darauf.
Aber meine Situation ist halt diejenige, daß ich etwas lerne und erfahre von dem ich zwar Konzepte anderer Menschen kenne aber die wirklichen Verbindungen zur Realität sind es die für mich relevant sind. Man kann mit Leuten sprechen die können wirklich "wahr"-nehmen was da noch ist und man kann mit welchen sprechen die das aus verschiedenen Gründen, bewußt oder unbewußt, erfinden.
Für denjenigen der das Reale finden und erkennen will nützt nur das Wahre daran. Er kann keinem Weg folgen der nur erfunden ist. Es ist wie kleine Pfade in eine unbekannte Welt. Man muß diese kleinen Pfade finden um die andere Welt besser zu verstehen.

> Dann ist es ganz gut mit dem Hubschrauber sich das Ganze mal aus der Entfernung zu betrachten.

Ja, ich weiß. Ich stelle mich aber nicht auf eine Seite. Also nicht dahin wo das All-heil in der flächigen Überblickssicht gesehen wird und auch nicht auf die Seite wo man sich in Details verliert aber die Dinge von Innen heraus verstehen kann. Ich versuche es zugleich zu machen. Ich tue das ja nicht weil mir irgendwer gesagt hat ich soll das tun sondern weil ich es selbst will. Und ich kenne beide Seiten und handle so wie es mir am Effektivsten scheint. Es wäre dumm von mir wenn ich mir selbst im Weg stehen würde nur aus einer Überzeugung heraus daß eine Seite "das" Richtige wäre.

> Ich gehe jetzt einfach von mir aus, daß ich mich dabei verzettel
> und hinterher gar nix mehr weiß.

Das ist auch allgemeingültig. Das sind zwei Extreme. Ich versuche beides zugleich zu nutzen.
In dem Beispiel von dem Wald wäre es für mich vielleicht wie wenn ich aufgrund meiner Erfahrungen weiß daß da ein Wald ist aber ich sehe ihn nicht. Ich sehe nur schwarz. Ich kenne welche die vom Wald erzählen und manchmal ist etwas dabei was wirklich zu stimmen scheint, manchmal erzält auch jemand nur Erfundenes. Aber selbst diejenigen die ein wenig von dem Wald wahrnehmen müssen es nicht ganz "rein" sehen und ich schaue mir intuitiv an was darin nun passen würde und mit meinen eigenen Erfahrnungen vereinbar ist und schaue wie wahrscheinlich etwas ist. Und ich kann eventuell mit-sehen was die- oder derjenige von der "Wahrheit" des Waldes gesehen hat. Und kann mir so ein Bild davon machen. Irgendwann findet man auf seiner Suche etwas, was man verloren hat. ZB seinen Geruchssinn und man kann sich mit sich selbst vereinen. Und man kann zB den Wald riechen. Aber man hätte seinen Geruschssinn nie gefunden wenn man nicht gesucht hätte weil er in einer Richtung versteckt war wo man sonst nie hingekommen wäre.

Und mehr tue ich nicht. Ich schaue wie andere wahrnehmen, wenn ich mal jemanden finde der scheinbar wirklich einen mehr oder minder starken Draht bzw Wahrnehmung des Waldes hat. Ich schau es mir an und gehe mit und schaue wie er wahrnimmt und was er wahrnimmt. Was aufgrund meiner Erfahrungen wahrscheinlich ist oder weniger wahrscheinlich. Und so kann ich wenigstens intuitiv ein wenig mehr über den Wald erfahren. Und mich auf diese Weise intuitiv besser darin zurechtfinden. Ich renne vielleicht noch ab und zu an ein paar Bäume an aber ich kenne den Wald langsam besser und es passiert nicht mehr. Obwohl ich den Wald nicht sehe.

Und irgendwann werde ich auch all die '(meiner wahren) Sinne finden die mir eine ungetrübte Wahrnehmung des Waldes erlauben. :-)

Grüße!
Sebastian



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