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re[2]: Kraft alleine wieder auffüllen!
mystica schrieb am 14. August 2005 um 19:04 Uhr (578x gelesen):

Hallo Stern,

> Ja, die Betonung liegt auf "wenn man alleine ist" - ich bin manchmal einige Wochen lang keine Minute alleine. Ich habe es schon probiert mit spazieren gehen - gehe ich noch durch das dichteste Walddickicht kommt trotzdem jemand. Sperre ich mich in ein Zimmer ein, klopft sofort jemand an die Tür und zwar so lange bis ich aufmache. Manchmal ist es eben nicht so leicht. Bin ich zu Hause kann ich das jetzt ja einplanen, da ist das ja kein Problem. Allerdings sind es oft einfache Worte, die mir sofort jede Energie entziehen und mich in ein tiefes Loch ziehen - geht von einer Sekunde auf die andere und die Worte sind einfach, wie zB "abwaschen".

Hm, also sowas würde ich mir nicht gefallen lassen, dass Leute solange an meine Türe klopfen, bis ich aufmache. Ich lasse einfach nicht jeden rein. Aber wenn du dazu gezwungen bist, dann musst du wenigstens nicht auch noch alles in dich "reinlassen", was andere dir sagen! Mach dich doch 'zu', wenn du etwas nicht hören magst oder schalte auf Durchzug. Was stört dich an dem Wort "abwaschen" so sehr? Dass du abwaschen sollst?


> > Meistens ist das die geistige Kraft, die man einfach durch Ruhe in sich aufnehmen kann. Und wenn du dich selbst aus einem 'Loch' ziehen kannst, dann brauchst du also gar keine anderen dafür?! Dann bist du ja stark genug! Was willst du denn mehr? Mitleid? - Braucht man nicht wirklich.... <<
>
> Nein, Mitleid möchte ich nicht. Was soll ich damit. Ich möchte in dieser Situation nicht alleine sein, ich möchte, das einfach jemand da ist - die Person braucht auch nichts zu sagen, ich möchte nur nicht alleine sein. Ich möchte, dass ich auch in so einer Situation ernst genommen werde, vielleicht einfach mal in den Arm genommen werde und ich möchte in der Situation keine Vorwürfe - vor allem das nicht. Sicher, ich habe mich immer selbst rausgezogen - aber musste es Jahre dauern? Ich hatte damals kaum mehr Kraft zum Atmen, kaum Kraft zu sprechen, habe halt irgendwie gelebt und das hat lange, lange, sehr lange gedauert. Was hatte ich gewollt? Vielleicht doch Mitleid? Ich hatte gewollt, dass jemand einfach nur da ist, dass jemand sagt, schön dass es dich gibt, schau was für ein schöner Tag, guten morgen. Ich wollte ernst genommen werden, wollte, dass jemand mit mir redet und zwar was ganz normales.

Ich glaube, so etwas wünscht sich jeder und braucht auch jeder. Deshalb sucht man sich ja auch einen Partner, damit immer jemand da ist... ABER: man hat nie die Garantie dafür, dass ein anderer Mensch so reagiert, wie man sich das wünscht. Ob man alleine lebt oder nicht. Man hat anscheinend kein Recht darauf, so (gut) von anderen behandelt zu werden. Jedenfalls nicht immer. Da ist es doch besser, wenn man in solchen Momenten geistige Freunde hat, oder wenigstens einen - z.B. seinen Schutzengel - der wirklich immer für einen da ist!

> Dass ich jetzt stark genug bin, ja, scheint so, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben - denn zum Essen braucht man ja auch Kraft.

Ja, das stimmt. Sicher hast du auch geistige Helfer, die dich unterstützt haben und das auch weiterhin tun!

> Was ich mich damals gefragt habe und auch heute noch frage, was vielleicht auch meine eigentliche Frage ist: warum sieht man es nicht, bemerkt es nicht, bei nahestehenden Personen? Ich kenne zwei Personen, damals Kinder, die einige Selbstmordversuche hinter sich bringen mussten, damit endlich mal jemand aufmerksam wurde, auf die offensichtliche Ungerechtigkeit, die ihnen wiederfuhr? Warum wird dann das Vergewaltigungsopfer angezeigt und nicht der Täter (wegen Verleumdung, obwohl es Beweise gibt)? Warum sind die Personen, von denen man meint, man könne sich an sie wenden (meine Lehrer, Eltern, Polizei .... - nicht Personen im Forum) dann nicht da, wenn man sie ganz dringend braucht und schicken einen noch weg, werfen einen raus? Weil nicht sein soll, was nicht sein darf? Warum schauen alle weg, wenn zB. Kinder oder Frauen geschlagen werden?

Ja, warum gibt es soviel anscheinende Ungerechtigkeit? Nun, nach dem Karma-Gesetz müssen manche Menschen das ein oder andere vielleicht noch durchleben... ABER wenn es genug beherzte Menschen geben würde, wäre es damit aus. Und ich glaube, da sollte die Menschheit hinkommen, dass man andere aus ihrem negativen Karma erlösen kann. Es fängt ja schon an...

> Ich habe aber auch schon anderes gesehen. Ich habe auch schon eine beherzte Menschen gesehen, die eingegriffen haben und Menschenleben gerettet haben, aber sehr selten.
>
> Irgendwie bin ich vom Thema abgekommen, doch scheint es mir die eigentlich zentrale Frage zu sein

Doch, es gehört schon noch zum Thema, finde ich. Wenn jeder sich mehr Gedanken um seine 'Nächsten' machen würde, würde es weniger Selbstmorde und weniger Vergewaltigungen geben. Aber solange das nicht so ist, kann der Einzelne nur bei sich selbst und seiner Umgebung anfangen und sich wünschen, dass es Kreise zieht. Allerdings darf das Helfen nicht ausgenutzt werden! Davor muss man sich schützen.
Und wie? Indem man einen Menschen oder ein Geistwesen um Hilfe ruft z.B. oder indem man sich auch mal verschließt und sich zurückzieht.

LG
mystica

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