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Re: Das Grauen... vielleicht in uralter Instinkt
Tollkirsche schrieb am 2. Oktober 2004 um 0:15 Uhr (556x gelesen):

Hallo Albine,

ich durfte meinen toten Vater noch mal sehen, und ich kann nur jedem Hinterbliebenen raten, seine geliebten Verstorben nochmal zu sehen, außer sie sind arg entstellt.
So kann man viel besser Abschied nehmen. Du hast ja leider selbst erleben müssen, wie lange der Trauerprozess dauern kann, wenn einem diese Chance des Abschiedes genommen wird.
Das derzeitige "Grauen", wie du es bezeichnest, ist bestimmt teilweise andressiert. So ein Verstorbener nässt ein, verliert Kot und fängt relativ schnell an zu gären und zu müffeln. Dann haben frisch Verstorbene manchmal die unangenehme Eigenschaft zu rülpsen oder zu pupsen, und das erschreckt schon ganz heftig. Außerdem sind viele Verstorbene durch ihre Todesart gezeichnet oder sogar entstellt. Da spielt auch Angst um die eigene Vergänglichkeit mit, Angst vor Krankheit usw. Und so was passt doch nicht in die Kosum-Jugendwahn-Sagrotan-Werbe-Welt.
Aber die Urängste sind vielleicht ein uralter Instinkt. So eine Leiche verbreitet Leichengift, was Lebende umbringen kann. Früher hatten die Menschen ansteckende Krankheiten. Die z.B. Pest-Leichen steckten somit Lebende an, die dann auch verstarben.
Oder: Als in Europa die "Leichenschau" erlaubt war, sezierten Ärzte erst Leichen und bearbeiteten dann mit ihrem Leichengift-Griffeln und infizierten Werkzeugen mittellose Schwangere, die man gezwungen hatte, in diesen Todesmühlen zu entbinden. Diese Frauen sind dann reihenweise an Kindbettfieber krepiert.
Ich denke mal, dass der frühe Höhlen-Mensch schnell erkannte oder instinktiv wusste, dass von Leichen eine Gefahr ausgeht und deshalb schnell Abstand von dieser Gefahr genommen hat. Schon bald hatte man Totenkulte inkl. "Beseitigung" der Leichen wie Verbrennen oder Vergraben. Warum wohl? Auf der einen Seite wollte man den Toten in Ehren halten, aber man musste sich vor der Leiche schützen.
Deshalb denke ich, dass es ein Urinstinkt ist, sich vor Leichen zu schützen. Heute können wir uns den Leichen nähern wie einer unbekannten Dunkelheit, aber dazu muss man bereit sein.

Glaub mir, wenn du den Leichnam deines Bruders gesehen hättest, hättest auch du gespürt, dass seine Seele bereits entwichen ist, und nur noch die sterbliche Hülle vor dir liegt. Lass diese sterbliche Hülle los. Dein Bruder ist in deinen Gedanken sowieso unsterblich geworden, und irgendwann werdet ihr euch wieder sehen.

Ganz liebe Grüße
Tollkirsche



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