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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
Re: Moeglichkeiten
soki schrieb am 12. Juli 2004 um 6:39 Uhr (541x gelesen):

>morgen midnightghost:), morgen blaze und all:)

da wäre noch die rituelle waschung und die bekleidung des toten, das besingen, sowie die grabbeilagen.

über den grabstein kann ich nur für unseren friedhof sprechen, wo mein old man begraben ist. der hatte auch nix mit der kirche am hut.

nun haben wir statt eines kreuzes einen baum auf den stein gravieren lassen , der alle vier jahreszeiten in seiner krohne darstellt und um den stamm herum schlängelt sich eine schlange hoch, welche in ihrer krohne ein kleines feuer brennen hat. unterhalb des bäumchens liegt ein kleiner see ,da gab es keine probleme mit. ich wäre ja noch ein bisschen weiter gegangen musste aber da wegen meiner mutter, etwas zurückstecken:)

als grablicht haben wir nicht diese einheitlichen viereckigen vorrichtungen genommen. wir haben zwei hände gewählt, die einen glasball in den händen hält.

zum thema , asche der verstorbenen zu hause bewahren. das find ich schade. gerne hätte ich die asche meiner ahnen zu hause .
eine freundin hat die asche ihres schäferhundes auf der fensterbank stehen. dieser wurde in holland eingeäschert und nach deutschland zurück geschickt.

die kommunen verlieren wohl zuviel geld, wenn keine gräber mehr gekauft werden, daher vielleicht das verbot?

midnight, du hast leider so recht. sterben ist heute zu einer sache geworden, die lieber auf krankenhäuser und altenheime übertragen wird. so viele menschen liegen alleine in diesen zimmern und müssen ohne liebevolle hand ihren letzten gang gehen.
auch kann man sie nicht schnell genug unter die erde bringen, am besten gar nix davon mitbekommen.

waschungen und bekleidung werden auf die beerdigungsinstitute übertragen bloss nicht selber damit konfrontiert werden weil jeder tod zeigt uns unsere eigene vergänglichkeit! und wer beschäftigt sich schon gerne damit?

hier im kölner raum, gibt es ein bestattungsinstitut, welches ganz neue, alte wege geht. dort kann man sich mit dem toten in ein apartment einmieten , wo man so lange abschiednehmen kann wie man möchte.
auch die waschungen und die bekleidung werden dort von den angehörigen selber übernommen. manche haben dort 2 wochen mit ihren toten verbracht, bis sie von selber sagten, ok jetzt sind wir bereit abschied zu nehmen.

alles gute
soki:)
Hallo Blaze,

> die Moeglichkeiten zur Beerdigung sind in Europa begrenzt.
> Und es gibt gewisse Vorschriften, wie man ein Grab gestallten kann oder nicht.

> Aber seit einiger Zeit gibt es die Moeglichkeit des "Friedwaldes".

> Asche unter die Erde - Hier in Deutschland musst du sie auf einem Friedhof beerdigen lassen. Man kann sie also nicht zu Hause aufbewaren.
> Die Beerdigung einen Familienmitglied in einer Gruft, muß jeweils genemigt werden. - Sehr oft ist es auch so, das diese Familiengrufte, ein Teil eines Friedhofes sein muss.

> Nun zur Totenwache:
> Das ist ganz verschieden. Kommt auf die Situation an und auf die Familie.

> Wobei das große Problem ist, das nur die wenigsten Personen, zu Hause oder unter Freunden sterben, sondern in Krankenhaeusern oder Altenheime. Beides wiederspricht menschliches Sterben. Und jedem individuellen Umgang mit dem Sterbeprozess und dem Sterbenden.

> In manchen (sehr wenige) Hospize ist es "etwas" moeglicher.
> Aber dies gilt meistens nur fuer Krebskranke und AIDS-Kranke. Nicht fuer alte Menschen oder andere Kranke.

> Wir haben einfach keine wirkliche Sterbekultur.

>
> Frueher war es etwas anders. Dort verstarb man normaler weise innerhalb der Familie.
> Es gab dann so gewisse Braeuche:
> Das Fenster im Sterbezimmer offen, damit die Seele den Raum verlassen kann.
> Aufbarung der Toten.
> Kerzen um den Toten und auf den Hausaltar.
> Spiegelverhaengen
> Totenblumen
> usw.

> Leichenschmaus gabs nur nach der Beerdigung.

>
> Wie man es aber in der Zukunft gestalten soll. Wird wohl eher eine individulle Sachen sein.

> Ausserdem, glaube ich, das man auf einen deutschen Friedhof mit einem Grabstein, der ein Pentagramm enthaelt sehr schnell in Schwierigkeiten kommen kann. - Wenn man so einen Grabstein, ueberhaupt aufstellen darf.

> Gruss

> Midnightghost



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