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re: Armutsbewusstsein löschen

Asherah schrieb am 1. Oktober 2005 um 22:58 Uhr (936x gelesen):

> Ich suche Möglichkeiten und Hilfe um das Armutsbewusstsein auszulöschen. Ich habe schon so vieles versucht, aber jetzt ist es die katastrophalste Notsituation in meinem Leben. Bin allein mit Kind, absolut ohne Einkommen, seit 2 Monaten die Miete nicht bezahlt und die anderen Schulden wachsen mir auch über den Kopf.
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> Es muss doch eine Art Hilfe aus den magischen Welten geben. Nur wie? Ich bin durch Sorgen und Ängste viel zu sehr blockiert um selbst etwas klar zu sehen oder herbei zu zaubern.
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Etwas spät die Antwort, ich weiß. Ich glaube, ich weiß was Du meinst. Auch wenn manche gleich wieder anfangen zu meckern... (manche Phrasen kennt man mittlerweile inn und auswendig)...

... ich hab mal eine Seeleneinheit gehabt (bzw. habe sie noch, bloss die zugehörige Ehe nicht mehr;-) und der hatte auch so ein "Armutsbewußtsein". Und ich bin absolut sicher, dass es SEIN Karma war. Es war gut dass wir zusammen kamen, er ging ZU LOCKER mit dem Geld um, ich zu streng... am Ende habe ich was gelernt, er leider nicht... bzw... hatte er bis dato noch nie die Möglichkeit zu beweisen, dass er etwas lernte, weil er absolut bankrott ist.

Was ich sagen wollte: Als wir eine Seeleneinheit waren und rechtlich miteinander verbandelt... da schwappte SEIN Karma auch auf meines über. Ich kann mir aber auch denken, dass ich es mir so ausgesucht habe. Die Frage nach Erfolg/nicht-Erfolg ist auch für mich alleine gesehen eine karmatische Frage.

Auf jeden Fall bei ihm ist es so, dass er ANGST vor dem Erfolg hat. Bei mir, dass ich nicht weiß, wo ich hingehöre... zu den Armen oder den Reichen. (Also es fehlt die klare Entscheidung). Ich hasse es "arm" zu sein (und theorethisch lebe ich unter Sozialhilfeniveau: alleinerziehende Mutter und Studentin... ergo... 100 Euro mehr Einnahmen, aber keine Zusatz-Übernahmen, ca. 150 Euro mehr Kosten im Monat... und noch dazu sind 250 Euro davon ja nur ein monatliches Darlehen..aber ich bin ganz zufrieden... im Gegensatz zu meinen Ehejahren)...Aber ich hasse die Reichen ebenso.

Finanziell konnte mich nun einigermaßen lösen, auch wenn mir dabei die Seele blutet. Wir sind nun offiziell getrennt lebend, aber verstehen uns noch super. Ich musste ihn verklagen...

Aber was ich eigentlich an alle anderne hier sagen wollte:
Sozial hin oder her, wenn man drauf angewiesen ist, dann hat man die A*** karte gezogen. ALs ich anfing zu studieren haben "Normale Studenten", die noch bei Mama leben nach 6 WOchen ihr Geld gehabt. Mich als Mama hat man 7 Monate auf dem Trockenen sitzen lassen. SIEBEN MONATE! Klar, danach kam dann alles aufeinmal. Aber was man in den 7 Monaten für Sorgen und schlaflose Nächte durchmachte. Wie die Psyche darunter kaputt geht... dafür kriegt man keinen Ersatz.

Aber ich will nicht wirklich klagen... habe zwar wenig Geld... aber mehr als früher... denn es ist MEINES... (im gegensatz zur Ehe)... und ich komme aus damit. Außerdem WOLLTE ich es definitiv so. Es ist mein Weg...

Bloss diese Behörden-Kram... diese unnötigen und unwürdigen Qualen... ich sehe ja ein,dass man was dafür machen muss. Aber halt mal 7 Monate warten bis man reagiert... das ist UNMENSCHLICH. 7 Monate in denen das Kind essen will und die Miete gezahlt werden will... Das ist einfach nur Bürokratie.

Da kommt es manchmal vor, dass man im Recht und absolut unschuldig ist... aber bis das geklärt ist... --> Pech gehabt.

Und dann ... lebt man trotzdem weiter seine Armut. Also ich damals in den sieben Monaten wagte noch nicht mal ein Brötchen beim Bäcker zu kaufen... wäre ja Luxus gewesen... Man fühlt sich so scheiße... und das prägt sich ein. Und das wird dann zu einem Armutsbewußtsein!

Man fängt an so zu denken... und so zu fühlen... und dann zieht man es auch weiterhin an.

Aber ein Teil von meinen eigenen Armutsbewußtsein, geprägt durch die Ehejahre, ist noch da... (es war SEIN Karma... aber loslassen hin oder her... wenn da ein Eheschein ist, bist Du auch pleite, wenn er es ist! ... und es half dann nur die Trennung - nicht aus mangelnder Liebe sondern aus VERNUNFT... Trennung aus finanziellen und Vernunftgründen... oh mann... da blutet immer noch das Herz).

Bei mir ist es aber vor allem die Wohnung. Die ist so unter aller Sau. So unwürdig. Sie zieht mich so hinunter... und ich habe mittlerweile resigniert eine neue zu suchen. Darunter leide ich wirklich... auch der Klamottenschrank, die Möbel...

Denn... es wäre ja okay... wenn es halt mal so wäre... also wenn man nun 40 ist, seine Sachen alle hat... und dann arbeitslos wird oder die Scheidung kommt... aber ich/wir hatten nie die Gelegenheit uns etwas anzuschaffen. So reicht mein Geld, seit ich alleinverantwortlich dafür bin, zwar zum Leben aus... aber nicht um diese ganzen Defizite auszugleichen... Hmmpff.... 3 Jahre schlief ich auf einer stinkigen alten Matratze... kein Kleiderschrank... es zieht, regnet rein...dann wird es mal repariert...

Und ja... wie dir Arkana antwortete... ihre Metapher mit dem, der auf ein Zeichen wartet um gerettet zu werden... tue ich es auch. Da fühlte ich mich sehr ertappt. Ich bekomme auch Zeichen, aber die lauten: Zieh wieder mit dem Nochmann zusammen!!! Und Gefühl hin oder her... dann könnte ich mir auch gleich eine Kugel in den Kopf jagen...nicht weil wir uns nicht verstehen würden... er ist JEDEN Tag bei mir... wir sind noch eine Familie... aber er ist MESSI, ADS'ler und macht noch immer keine Therapie, ist hoch verschuldet... und hat an seinen Problemen noch immer nicht arbeiten können! Ergo: Ganz wertfrei, da könnte man sich noch so sehr lieben, es ginge nicht mit ihm zusammen aus diesem Armutsbewußtsein rauszukommen, weil ER noch nicht bereit dafür ist. Deswegen lieber getrennte Wohnungen.

Und das ganze frustiert mich nun so sehr...dass ich jüngst aufgegeben habe. Vielleicht ist es ja das was ich verdiene: das Leben in einer zugemüllten Messi-Bude ohne einen Cent-Kohle...

... denn ich verstehe nicht, wieso ich diese Zeichen bekomme, mit ihm zusammen zu ziehen und im Gegenzug dazu jedewede Möglichkeit eine andere Wohnung zu finden so blockiert ist.

Gruß

Asherah

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