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@Yvette
Dechen schrieb am 14. März 2005 um 15:37 Uhr (751x gelesen):
Liebe Yve
Ich danke sehr Deiner Offenheit.
Wenn ich indirekt bei der Lösung deines bzw. euren Problems helfen konnte, so freut mich das.
Manchmal ist es eben so, daß wir eine Veränderung von anderen weder erzwingen noch erwarten können. Das einzigste was hilft, ist an sich selber zu arbeiten und INNERLICH LOSZULASSEN denn dadurch verändert sich automatisch auch was beim anderen. Man kann zwar nicht immer davon ausgehen, daß der andere sich dann auch zum positiven hin verändert, wenn man sich selbst zum positiven hin verändert hat , jedoch ist es oft so, daß die Beziehung die man zueinander hat sich positiv verändern wird. Der Geist 2 er Menschen begegnet sich, in der Interaktion wird er aber eher zu einem Geist, deswegen ist es so, wenn der eine sich verändert muß der andere zwangsläufig sich auch verändern, zumindest hinsichtlich der interpersonellen Beziehung.
Ich möchte euch ein paar Zeilen von dem bereits verstorbenen Trungpa Rinpoche ( Begründer der kontemplativen Psychotherapie ) auf den Weg geben. Wenn man über die Bedeutung dessen was er sagt viel nachdenkt, wird man auf sehr viele Dinge draufkommen.
......"Um die interpersonell Situation richtig zu verstehen, müssen wir uns erst mal selbst kennen lernen. Wenn wir den Stil der treibenden Kräfte in unserem eigenen Geist kennen, dann können wir unseren Blick auch darauf richten, wie sich dieser Stil in der Begegnung mit anderen auswirkt.
Und auf der Basis der Kenntnis unseres Selbst entsteht das interpersonelle Wissen auf natürliche Weise.
Wir entdecken, daß jemand seinen eigenen Geist entwickelt hat.
Dann können wir die Erfahrung machen, wie unser Geist und der Geist es anderen miteinander agieren. Das führt zu der Entdeckung, daß es so etwas wie einen inneren eigenen und einen äußeren Geist „an sich“ gar nicht gibt. Demnach ist der Geist ( in dieser Situation ) in Wirklichkeit nichts anderes als der Geist zweier Personen die einander begegnen, und damit ist es „in gewisser Hinsicht“ derselbe Geist.
Je mehr wir deshalb über unseren eigenen Geist lernen, desto mehr lernen wir über den Geist der anderen.
So werden wir andere Welten, die Lebenssituationen anderer Menschen zunehmenden schätzen lernen. Wir werden lernen unser inneres Blickfeld über das hinaus auszuweiten, was gerade geschieht, von einem Augenblick zum nächsten.
So wird sich unser Geist immer mehr öffnen. Dies spiegelt sich dann in unserer Arbeit mit anderen. Es macht uns geschickter in unserem Vorgehen, und es vermittelt uns ein Gefühl der Wärme und des Mitgefühls, so daß wir anderen besser helfen können......"
( Aus der Zeitschrift Mandala, Nr5 1996, Buddhismus und Psychotherapie )
Ich möchte noch kurz was dazu sagen, und wenn was davon dabei ist was Du für dich verwenden kannst, so freut es mich.
Wenn wir erkennen wer wir wirklich sind, wenn wir unsere psychischen Mechanismen, Triebe erkennen, dann werden wir entdecken daß wir gar nicht so verschieden von anderen sind. Z.B. wenn ich unter Rückenschmerzen leide, und ein anderer unter Reuma, so ist dies nicht wirklich verschieden voneinander, denn Schmerz ist Schmerz., egal ob Rückenschmerzen oder Reumaschmerzen, und niemand will unter Schmerzen leiden, niemand will das. In Erkenntnis dessen, öffnet man damit innerlich ein mitfühlendes Herz für andere. Die Situationen in denen wir uns befinden mögen sich äußerlich unterscheiden, doch in ihrer Essenz sind sie das gleiche. Wenn wir dieses Bindeglied entdecken, können wir andere viel besser verstehen, und auf sie eingehen. Wenn wir also uns selbst erst mal richtig verstehen, können wir andere besser verstehen, in Folge dessen werden wir klarer sehen, was wir tun können um jemanden weiterhelfen zu können und was nicht, und wann.
Somit ist mein Rat, geh in Dich, hilf dir erst mal selbst, zur gleichen Zeit mach was möglich ist für andere, jedoch bleib bei Dir selbst, erkenne dich selbst , allein das wird große Veränderungen bewirken, selbst wenn sie NICHT bewusst beigeführt werden von dir und bei den anderen die eng mit Dir verbunden sind, selbst wenn dies nicht von heut auf morgen geschieht. Hauptsache ist man bleibt dabei, egal wie schmerzhaft es auch sein mag in das eigene Spiegelbild zu schauen.
Ich meine damit nicht nur die Mechanismen zu erkennen die aus der Kindheit herrühren, sondern speziell im Hier und Jetzt zu sein, die inneren Triebe, Gefühle, und Gedanken wahrzunehmen und lernen sie zu transformieren statt sie entweder zu unterdrücken oder pur auszuleben, und sich dem hinwenden was für einem selbst und andere gut ist. Das herauszufinden erfordert viel unterscheidende Weisheit und Übung. Nur in die Vergangenheit zu schauen, wird nicht enorm viel bewirken, auch wenn du gewisse Mechanismen erkennst, das wesentliche ist sich nicht in Entschuldigungen und Ausreden für sein Verhalten zu suchen, weil mir mal das und das passiert ist, sondern im Hier und jetzt mit dem zu arbeiten was in Dir hochkommt.
Die Vergangenheit kann nicht mehr geändert werden, doch die Zukunft schon, und zwar indem wir aus der Vergangenheit nur lernen und uns AUSCHLIßLICH auf die Gegenwart konzentrieren. Dabei mit eine kleinem Auge das auch das Morgen sieht aber weiß wenn ich heute das richtige tue, wird es des das Richtige erbringen, somit bleibt der Focus auf der Gegenwart und man gibt sich nicht den Sorgen vor einem Morgen hin. Der Geist ist dadurch ruhiger und kann mehr in sich gehen.
Allein durch dieses Vorgehen verändert sich die eigene interpersonelle Situation, und weitet sich auf andere Menschen aus. Menschen lernen voneinander auch unbewußt indem andere ein Vorbild geben. Man muß nicht immer auf andere einreden und predigen. Es ist nur wichtig zu wissen wann man und was man zu jemanden sagen soll, aber das eigene „Tun“ hat die größte Kraft. Wenn andere merken daß du dein Leben auf die reihe bekommst und wirklich innerlich glücklich und zufrieden bist und das auch ausstrahlst, werden sich andere nach dir orientieren, auch wenn Du dir dessen nicht mal bewusst bist, noch es erwartest. Vielleicht auch deine Schwester...
In diesem Sinne kannst du einen sehr großen Einfluß auf den Kleinen ausüben, er muß nicht neurotisch werden, auch wenn er eine neurotische oder sogar psychotische Mutter hat. Es genügt wenn man lernt im Dunkeln eines Tunnels einen Lichtblick zu sehen und seine Konzentration darauf zu richten, dann findet man auch raus. Versuche dieser Lichtblick für ihn zu sein. Und je mehr du strahlst, desto mehr kannst du die Dunkelheit vertreiben, auch die deiner Schwester.
Löst Du dein eigenes Problem, erkennst Du Dich selbst und schließt Frieden mit dir selbst, so hast du es leichter anderen Rat und Lösungen zu erteilen. Des weiteren stellt sich die frage: wie löst man Konflikte?. Es gibt viele verschiedene Arten von Konflikten, doch sie alle sind nur Konflikte….es gibt da einen bestimmte Methode Konflikte generell zu lösen, wenn Du das rausfindest, wird sich vieles in deinem Leben verändern, und dann wirst Du diesen Mechanismus auch anderen weitergeben können. Damit kommst jenseits der Ohnmacht die du wohl in solchen Situationen empfinden magst wenn andere von Dir Lösungen erwarten.
Liebe Grüße
Dechen
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