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Elfen-Entfaltung
Hypatia schrieb am 25. November 2004 um 9:28 Uhr (561x gelesen):
Hallo Leelou,
> Ein bekanntes Zeichen was zu mir von Dir herüberkam,
> war die ineinanderverschlungene Liebe zweier Formen aus Weiß und Schwarz,
> ein Tanz in so enger, liebevoller Umarmung,
> dass man zwischen den beiden Gegensätzen nicht mehr unterscheiden konnte,
> und eine Kraft daraus entstand die nur von einer Elfe herrühren kann.
Ich hatte einmal viel mit Aikido zu tun, dessen Kleidung schwarz und weiß und dessen Bewegungen tänzerisch und dessen Zeichen das In-YO oder auch Yin-Yang ist...
Fast niemand kennt mein Elfenwesen. Das ist wohl nur dem möglich, der meine dunkelsten Schatten und damit mein hellstes Licht zugleich sehen und lieben kann.
> Kannst Du berichten von dunklen Schatten die Dich in Deinem Spiel lähmen ?
>
> Kannst Du berichten von mächtigen Krallen,
> die Deiner Kunst keine Freiheit geben ?
>
> Kannst Du berichten von lange unentdeckter Schuld,
> die nach der Suche, nach ihrer Befreiung,
> zur Kreativität Deiner Sinne führte ?
>
> Denke vielleicht an Deine Stimme.
>
> Wurde sie mal befreit durch hinwegfallende Lasten der Schuld,
> und konnte sich dann freier entfalten als es zuvor möglich war ?
>
Oh - meine Stimme ist ein gutes Beispiel, denn obwohl ich viel und teilweise professionell singe, hatte ich oft große Probleme damit.
Es gab eine Zeit, da war hatte ich so oft mit Halsschmerzen und Dysphonie zu tun, daß ich kaum mehr singen konnte. Beim Sprechen war meine Stimme zeitweise so klein, daß man mich ständig bitten mußte, noch einmal zu wiederholen, was ich gesagt hatte.
Sowohl der Gesangsunterricht als auch die Stimm- und Sprechtherapie, die ich eine zeitlang verschrieben bekam, beschäftigten sich erheblich mit dem Ansehen und Bearbeiten von Schuld, Schmerzen, Schatten und Blockaden. (Ich erlebte: Was man sich ansieht, das verschwindet.)
Ich weiß nicht mehr im Einzelnen, was da so alles im Verborgen schlummerte und was es alles war, an dem ich zuvor hartnäckig vorbeigesehen hatte, aber es hatte damals wohl viel mit meiner Beziehung zu meinen Eltern zu tun, in der das Thema Schuld eine große Rolle spielte.
Ich kenne eigentlich keinen professionellen Musiker, der nicht solche Erfahrungen mit Schattenarbeit gemacht hat. Diese Art der Arbeit an sich selbst ist unter Künstlern nach meinem Eindruck ganz normal und unabdingbar, damit die Kunst sich entfalten kann.
Elfengruß
Hypatia
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