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Re: was ist schlecht am Christentum?
Rüdiger schrieb am 2. November 2003 um 19:48 Uhr (500x gelesen):

Hallo Peter,
Habe unten versucht, Dir zu antworten, kam aber leider nicht durch.
Ich fand Deine Antwort interessant. Sie geht aber davon aus, daß die Menschheit heute im Wesentlichen wüßte, was Sache ist, und Schluß.
Du sagst, es gäbe immer nur einen richtigen Weg. Das stimmt nicht. Es gibt unendlich viele richtige Wege, nur eben oft noch unendlich viel mehr falsche. Und für jeden Menschen mag es einen ganz speziellen Weg geben, weil verschiedene Menschen nun mal verschiedene Standpunkte haben.
Ich glaube, es gibt letzlich nur EINE Wahrheit, aber die hat viele Facetten, viele Bilder, etc....
Und niemand kennt diese schlußendliche Wahrheit, die ALLES erklärt.
Das Christentum war und ist ein Weg zu dieser Wahrheit hin, was das Miteinander der Menschen unter Miteinbeziehung des Jenseits' betrifft. Das Judentum ist ebenfalls ein solcher Weg (allerdings weniger jenseitsbetont), der Islam desgleichen...naja, alle Religionen eben.
Die Wissenschaften gehen verstandesbetonter an die Wahrheit 'ran. Und das ist ja richtig, denn wozu sind wir denkende Wesen?
(Es gibt aber nicht erst seit der Neuzeit das wissenschaftliche Denken.)
Allen Wegen ist eines gemeinsam: Man kann irren, weil man vom Kosmos, vom Leben, von Raum und Zeit insgesamt eben doch keine Karte hat, d.h. wir müssen das Dasein als solches überhaupt erst vollständig kartographieren! Und deswegen kommt es auf der Vielzahl von (Lebens)wegen zu Kollisionen, z.B. zu Kriegen, aber auch zu Unterdrückung Andersdenkender (wenn eine Gruppierung glaubt, IHR Weg sei der einzig richtige, und nicht darauf vertraut, daß sich der richtige Weg ohnehin als dauerhafter erweisen wird als der falsche).
Soviel von mir dazu.
Gruß
Rüdiger


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