Re: die Sprache _ zum Herzen
Rüdiger schrieb am 9. Juli 2003 um 0:38 Uhr (505x gelesen):
> Ach, mögen Worte andre Herzen laben
> und tief in ihnen Ruhendes berührn,
> denn dieses sei das Ziel der Geistesgaben,
> die Menschen in ein andres Land zu führn.
> Es tönt der Wortsinn klar aus jeder Zeile,
> die über Alltagssprache sich erhebt,
> er spricht zum Lesenden: verweile,
> und fühl die Kraft, die in den Formen lebt.
> Denn wenn die Form Gedanken sanft umkleidet
> mit Klängen, Bildern oder Poesie,
> dann scheints, als ob allein das Herz entscheidet –
> und wir erfassen seine Melodie.
> my
Liebe myrrhe,
Ich muß gestehen, ich habe immer Schwierigkeiten, Gedichte zu verstehen, und es ist mir als Musiker fast ein bißchen peinlich, Zeile für Zeile nochmal und nochmal durchzulesen, bis ich endlich verstanden habe, um was es geht. (Aber in aller Regel lohnt sich's, und gerade hat sich's besonders gelohnt. :-)
Ich kann gut mit Tönen umgehen und einigermaßen mit Worten, aber wehe, es geht um Worte in einer festen Form! Komisch, nicht?
Aber was Brahms angeht (Stichwort Ernste Gesänge): Er ist vielleicht der einzige Komponist, dessen Vokalmusik mich mehr anspricht als seine Instrumentalmusik, ohne daß ich mich besonders stark damit auseinandergesetzt hätte.
Alles Liebe Dir,
Rüdiger
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