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Re: wie ich es sehe

myrrhe schrieb am 13. Juni 2003 um 22:43 Uhr (602x gelesen):

Sekte: darunter verstehe ich eine in sich geschlossene Gruppe, die sich um einen Guru schart, dessen Ansichten dieser Gruppe aufgepropft und daher sozusagen heilig sind. Die Abhängigkeit der Mitglieder vom Guru ist m. E. das wichtigste Merkmal, und diese wird häufig mit einem mehr oder weniger starken Zwang erreicht. Oft dürfen die Mitglieder die Sekte nicht verlassen und werden bedroht, wenn sie dies planen. Treue Sektenmitglieder fühlen sich, durch die Lehren ihres Gurus, als "besser", jedenfalls aber im Recht gegenüber den Außenstehenden und Anders- (bzw. in ihren Augen Nicht-)Gläubigen.
Oft, aber nicht immer, ist Intoleranz gegenüber Andersgläubigen ein Merkmal der Sekte. Häufig nennt sie sich "Kirche", auch wenn ihre Interessen in Wirklichkeit in ganz andere Richtungen gehen (etwa Scientology). Manche Sekten machen ihre Mitglieder auch finanziell abhängig (indem sie "alles aufgeben" müssen, um dazuzugehören, indem sie für die Sekte arbeiten müssen, ohne dafür einen Lohn zu lukrieren). Und wieder andere Sekten schleusen ihre Mitglieder in wichtige Führungspositionen ein, um dadurch eine Macht im wirtschafltich-politischen Bereich zu gewinnen.
Die Menschen rund um Lorber halte ich nicht für eine Sekte, weil es keinen lebenden Guru als Führer der Menschen gibt. Vielmehr gibt es Menschen, die dieser Lehre Glauben schenken und ihr folgen – so wie es viele Bücher gibt, mit deren Inhalt Menschen sich identifizieren. So zählt auch der Gröning-Freundeskreis nicht als Sekte (obwohl oft als solche tituliert), weil a) Gröning nicht mehr lebt und die Freundeskreise nicht so, wie sie sich derzeit präsentieren, geplant hat, und b) keinerlei finanzielle oder auch seelische Abhängigkeit besteht; die Mitglieder werden nicht zum Bleiben genötigt und können jederzeit die Gruppe verlassen.
Alles Liebe, myrrhe

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