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Re: Was ist Liebe?

Jassu schrieb am 1. Januar 2004 um 22:42 Uhr (540x gelesen):

Dann musst Du ein sehr, sehr trauriger Mensch sein...
Ich folgte einmal einem ähnlichen Ansatz und wurde langsam verbittert (und das mit 15! *lach*): Irgendwann war ich sogar so weit, in der Liebe nur noch einen Ausdruck menschlicher Arroganz zu finden, da der homo sapiens sich nicht eingestehen könne, dass einer der Grundwerte nur eine biochemische, hormonell bedingte Reaktion sei. Ich denke, hätte man mich damals gefragt, wäre meine Antwort auf "Was ist Liebe?" etwa so ausgefallen:
"Liebe ist biochemisch betrachtet dasselbe wie eine große Tafel Schokolade - mythologisch überkrönt mit einem Haufen hehrer Vorstellungen, die alle nur überdecken sollen, dass es eigentlich nur darum geht, dem Arterhaltungstrieb zu folgen."
Ja, ich glaube, ich habe damals sogar einmal etwas ähnliches geschrieben... und dann traf ich meine wundervolle Engländerin... :-))
Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man es sowieso nicht glauben, aber in jenem Moment spürte ich jene ungemein wohlwollende und behütende Macht dort draußen, die mir unmißverständlich zu verstehen gab, dass ich niemals allein sein würde, und dass es keinen Grund gibt zu verzweifeln. Niemals.
Leider kann man solche Momente nicht ununterbrochen festhalten, wenn man weiterhin in der Gegenwart leben möchte...
Aber in schwierigen Situationen hilft die Erinnerung, nicht am Morgen zu verzweifeln.
(Ich will hier ja nicht meine komplette Lebensgeschichte auftischen, aber momentan ist z.B. so eine Zeit: Meine besten Freunde sind alle in hyperstabilen Beziehungen und haben kaum noch Zeit für mich, während ich seit zwei Jahren Single bin und langsam glaube, dass ich für die Damenwelt schlichtweg unsichtbar bin. Da ist mir die Erinnerung an England schon eine große Hilfe.)

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