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re[3]: Voodoo, oder Kirche mal anders

Likos * schrieb am 26. Januar 2009 um 18:23 Uhr (959x gelesen):

Hallo Nobby,

ein paar Fragen habe ich dazu:

--In den meisten Bundesländern sind die beiden Amtskirchen von jeglichen Gerichtskosten befreit, bzw. der Steuerzahler muss die Kosten, wenn ein Prozess verloren wird übernehmen. --

Gilt dies nur für die beiden "Amtskirchen", oder trifft das Privileg auf jede anerkannte Glaubensgemeinschaft zu?

--Über den Reichtum der Kirche(n)--

Ist der Reichtum nur in den christlichen Kirchen oder doch auch in anderen Religionsgemeinschaften angesammelt?

Die Suche im www. ergibt dabei wenig, da sich andere Konfessionen und Glaubensgemeinschaften bedeckt halten mit dem Thema Einnahmen und Bereicherung. Ich denke, es wäre schade, wenn Diskussionen, wie fast immer, einseitig darauf hinauslaufen, dass aussschließlich christliche Kirchen zur Darstellung bereitgestellt werden, was das Thema Bereicherung, Sklaverei, Inquisition betrifft, wo doch beinahe jede (in diesem Fall, religiöse) Organisation dafür sorgte, dass sich Besitztum und Einfluss mehrt und innerhalb der Religion Handlungen möglich sind, die nicht zum Thema Menschenrecht und Gleichwert passen.

Ebenso muss die Sklaverei auch in anderen religiösen Gemeinschaften, die eine sogenannte Kirche bilden, angeprangert werden.

Passt jetzt vlt. nicht so ganz, aber auch staatliche Vereinigungen, wie die USA, bekanntlich sehr gottesgläubig, haben sich über mehrere Jahrhunderte lang insbesonders an afrikansichen stämmigen Menschen bedient, um ihre Erträge bzgl. Ernte etc. zu erhöhen.

Da gebe ich zu einem Teil der alten Religion, AT eine Schuldzuweisung. Siehe die Vertreibung des ersten Sohnes Abrahams, Ismael, genannt der Sohn der Ägypterin, einer Sklavin seiner Frau Sarai. Sarai selbst konnte keine Kinder kriegen, gab ihrem Göttergatten Abraham die Magd Hagar, die einen Sohn von Abraham gebar und damit ging der Streit los. Sarai hasste die Ägypterin aufgrund ihrer Stellung. Und sorgte dafür, dass Ismael vertrieben wurde, aber erst, nachdem sie viel später mit 90 Jahren, während ihr Gemahl 100 Lenze zählte, doch noch den Sohn gebären sollte, der Gott gefällig war. Ismael war dem JHWH nicht so gefällig. Bei den Muslimen gilt er als Prophet.

Ismaels Nachkommen sind die Völker, die wir heute die Araber nennen.

Unter I. Moses 9:18-29 zu lesen:

Die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, sind diese: Sem, Ham und Jafet. Ham aber ist der Vater Kanaans. Das sind die drei Söhne Noahs; von ihnen kommen her alle Menschen auf Erden. Noah aber, der Ackermann, pflanzte als erster einen Weinberg. Und da er von dem Wein trank, ward er trunken und lag im Zelt aufgedeckt. Als nun Ham, Kanaans Vater, seines Vaters Blöße sah, sagte er's seinen beiden Brüdern draußen. Da nahmen Sem und Jafet ein Kleid und legten es auf ihrer beider Schultern und gingen rückwärts hinzu und deckten ihres Vaters Blöße zu; und ihr Angesicht war abgewandt, damit sie ihres Vaters Blöße nicht sähen. Als nun Noah erwachte von seinem Rausch und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn angetan hatte, sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei seinen Brüdern ein Knecht aller Knechte! Und sprach weiter: Gelobt sei der HERR, der Gott Sems,

Und Kaanan sei sein Knecht! Gott breite Jafet aus und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems, und KANAAN SEI SEIN KNECHT!
Damit ist der Ansatz zur Sklaverei schon im AT festgelegt und fundamentiert, denn

Kanaan (oder Ham) gilt als der Vorfahre der schwarzen Bevölkerung.

Was die Entscheidung zum Handeln der christlichen "Kirchen" einige Zeiten später noch verdeutlicht und scheinbar legitimiert, weil sich auf Moses berufen wurde.

Ich stelle zunehmend fest, dass insbesondere der christliche und muslimische Glaube sich auf den Prüfstand stellen lassen muss.
Die religiösen Glaubensgemeinschaften, die als Kirche oder Religionsgemeinschaft angesehen werden und sich über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende an Gläubigen und Anhängern ihrer speziellen Religion in der einen oder anderen Form bedient und bereichert haben, sollten Stellung beziehen. Das muss ein allgemeines Thema werden, um der Ungerechtigkeit und Einseitigkeit der Diskussion nicht Tür und Tor weiterhin zu öffnen.

LG

Likos

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