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Voodoo, oder Kirche mal anders
Nobby * schrieb am 22. Januar 2009 um 12:23 Uhr (1292x gelesen):

Hallo Leute,

bekanntermaßen ist es nutzlos über Glauben zu diskutieren, aber über Praktiken der Kirchen zu reden ist schon manchmal ganz interessant, denn für mich hat Kirche nichts mit Glauben zu tun.

Die Kirchen beider Hauptkonfessionen in Deutschland gehen in allgemeinen gegen Sekten vor. Dafür gibt es sogar Stabsstellen, die in Inqisitärer Art gegen vermeintliche Konkurrenten in Aktion treten.
Die Inquisition der heutigen Art zündet keine Scheiterhaufen mehr an, sondern arbeitet mit Scheiterhaufen die sich Pressearbeit ( Zeitung, Funk und Fernsehen ) nennt.
Im Zweifelsfalle wird immer vor Gericht geklagt, denn die Kirchen zahlen weder Anwälte noch Gerichtskosten oder Gutachter, oder ähnliches!
Diese Kosten fallen dem Steuerzahler zur Last, also dir und mir. Wer hätte es gewußst ?

Dabei kann es vorkommen, dass harmlose rituelle Handlungen ( wie sie auch in jeder Kirche vollführt werden ) als Voodoo-Praktiken diffamiert werden, nur weil sie eben nicht in einer offiziellen Kirche geschehen und von z.B. ehemaligen Geistlichen ausgeführt werden, die aus der Kirche ausgetreten sind, weil sie dieses Getue nicht mehr ertragen haben.

Nun gut, aber wenn zwei das Gleiche tun, wobei die offizielle Kirche noch viel schlimmere Praktiken vollzieht, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, dann ist das noch lange nicht das Selbe !

Ein Beispiel:
Durch die Äußerungen zweier Päpste zum Thema: Evangelisierung Lateinamerikas, sahen sich immer mehr Brasilianer dazu gezwungen aus der Kirche auszutreten.
Papst Johannes-Paul II hat zu dem Vorwurf anläßlich der Fünfhundertjahrfeier der Evangelisierung Lateinamerikas (1492-1992), dass in Zuge dieser Aktion bis Mitte des 17.Jahrhundert ca. 100 Millionen indianische Ureinwohner von den Katholiken ermordet, durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden, oder sie starben an Infektionen als Folge der Verfolgungen (z. B. Südwest-Presse, 2.5.1992), folgendes gesagt:
Zwar seien die gewaltsamen Züge dieser Evangelisierung zu verurteilen.
Gleichzeitig habe sie aber zu einer "Ausweitung der Heilsgeschichte"
(d. h. der Zwangskatholisierung der Bevölkerung) beigetragen,
weswegen man im Hinblick auf die Eroberer von einer "glücklichen Schuld"
sprechen könne (Spiegel special Nr. 3/2005, S. 91).

Alleine für solch eine Begründung für den größten Massenmord in der Weltgeschichte müßten Regierungen und Völker reagieren.

In eine ähnliche Richtung äußerte sich Papst Benedikt XVI., der sagte, "Christus" sei der "Retter" der Indianer gewesen, "den sich die Indianer im Stillen herbeigewünscht hätten" (AP, 15.5.2007). Diese Äußerung "empört die Indianer" (Hamburger Abendblatt, 16.5.2007). "Nach Angaben des katholischen Indianermissionsrats in Brasilia wurden allein in Brasilien zwischen 1500 und 2001 etwa 1470 indianische Volksgruppen ausgerottet."

Legendär ist in diesem Zusammenhang die wahre Geschichte eines Indiohäuptlings der auf dem Scheiterhaufen gebunden wurde. Als man den Scheiterhaufen anzündete, versuchten noch eifrige Pfaffen seine Seele zu retten, in dem sie ihn zum christlichen Glauben bekehren wollten.
Der Indiohäuptling fragte sie in aller Ruhe, ob der dann im Himmel seine Peiniger wiedertreffen würde. Die eilfertige Pfaffen bestätigten dass, woraufhin der Indio sich spontan für die Hölle entschied !

Aufgrund dieser massiven Kirchenflucht reagierte man in Rom und legalisierte ein Form von Voodoo, in dem man am 11.5.2007 einen neuen "Heiligen" ein. Der Priester Frei Galvao (1739-1822) schrieb einst einige Gebetsworte an Maria auf einen Zettel und knüllte diesen dann zu einer Papierkugel zusammen. Der Gläubige sollte dann beten und mehrere Papierkugeln (die so genannten "Pílulas") schlucken. Dieser Zauber (dessen Erfolg wie bei jedem Zauber von der Stärke der Suggestion bzw. des Placebo-Effekts abhängt) soll vielen geholfen haben.
Für die Heiligsprechung durch Benedikt XVI. entscheidend:
Zwei Frauen bekamen keine Kinder. Dann schluckten sie die Papierkugeln
(praktisch als eine Art katholische "Baby-Pille" )
und wurden bald schwanger !!!
von der römisch-katholischen Kirche wurden diese Schwangerschaften als
Wunder von Frei Galvao anerkannt.
Was für ein Schwachsinn !
Jede kleinere Gemeinschaft würde für solche Praktiken jedoch lächerlich gemacht, attackiert und als Voodoo-Sekte hingestellt, aber bei der katholische Kirche ...
So zeigte man in einer Berichterstattung z. B. kritiklos, wie die Gläubigen einen Geldschein auf eine Drehscheibe legen. Die katholische Nonne legt auf der gegenüberliegenden Seite die Frei-Galvao-Papierkugeln darauf und dreht dann die Scheibe. Dann nimmt sie das Geld, und der Gläubige bekommt die zusammengerollten Papierstreifen. "Auch knapp 200 Jahre nach Galvaos Tod zieht es nahezu täglich tausende Menschen in ein Kloster außerhalb Sao Paulos, um dort seine dünnen, papierenen Pillen zu kaufen", berichten Brasilien-Korrespondenten (Netzeitung, 12.5.2007).
Dabei sind es meist arme Menschen, die sich das Geld für die Kügelchen regelrecht vom Mund absparen, und man kann davon ausgehen, dass sich der Ansturm auf diesen Kult nach der Heiligsprechung Frei Galvaos noch einmal vervielfacht.
Eine Lizenz zum Gelddrucken, oder ?

Was soll man von solchen Praktiken halten ?

Sorry, aber ich musste mir deshalb einfach mal Luft machen.

Für mich gehören solche Scharlatane, die den ärmsten der Armen mit solchen legalisierten Voodoo-Praktiken das Geld aus der Tasche ziehen, geteert und gefedert.

Nochmal sorry + Grüße vom


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