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re: Voodoo, oder Kirche mal anders
Likos * schrieb am
24. Januar 2009 um 17:00 Uhr (1083x gelesen):
Die "Kirche", egal welche Konfession sie vertreten mag, hat wenig mit dem Glauben des Einzelnen zu tun, da der sogenannte "Glaube" durch das gegebene Umfeld häufig früh auferlegt wird.
Kirchen sind Institutionen, die darauf achten, dass Macht erhalten bleibt. Ist wichtig, dafür stehen die Einnahmen und die damit verbundene Machtstellung auf unserem Planeten.
Es ist häufig so, dass Menschen einer bestimmten Glaubensgemeinschaft angehören, nur deshalb, weil sie eben dort geboren sind und der vorherrschende Glaube einfach übergestülpt wird, sozusagen vererbt. Wie anders ist es zu erklären, dass, wie beispielsweise in der christlichen Kirche üblich, das erste, einsteigende Sakrament, die Taufe, zu einem Zeitpunkt stattfindet, indem der Betroffene keinerlei Möglichkeit hat, sich aus freien Stücken zu entscheiden weil keine Chance zu Reflektion stattfinden kann. Da sind die meisten Menschen gerade mal 2-4 Monate alt. Zum Gleichnis: Jesus selbst wurde mit 30 Jahren getauft, da weiß ein Mensch in etwa, was er will.
Das alles hat mit eigenem, inneren Glauben nun wirklich wenig bis nichts zu tun.
Es sind keinesfalls nur die christlichen Kirchen, die sich in dieser Weise über Menschen stellen, da können sich auch andere Welt-Religionen einordnen.
Die Inquisition wurde gegründet von der römisch-katholischen Kirche zum Schutz der Institution vor abweichenden Glaubensvorstellungen.
Die wurde umbenannt in Kongregation für Glaubensfragen, der momentane Boss der katholischen Kirche, Papst Benedikt der XVI., früher bekannt als Josef Kardinal Ratzinger, war von 1981 bis 2005 der Präfekt und damit schon damals einer der höchsten Beamten des Vatikans.
Mit Scheiterhaufen hat der auch nicht gearbeitet, aber sehr wohl mit anderen alten Ansichten aus der Zeit der Inquisition.
Für die Aussage Papst Johannes Paul II. bezüglich der Verbreitung des Glaubens unter den Ureinwohnern Amerikas, insbesondere auch anderer Bevölkerungsgruppen auf allen Kontinenten, habe ich kein Verständnis, die Aussage ist selbstgefällig und arrogant, auch menschenverachtend.
Weitere Steigerungsstufen meiner Einschätzung behalte ich für mich, weil ich niemanden beleidigen möchte.
Dass die "Kirche" Voodoo mit einbezieht, ist nicht erstaunlich, wenn dies dem eigenen Vorteil gilt. Hat sie doch auch manches aus der keltisch-germanischen Kultur eingenommen, wie Ostermond, das germanische Fest der Frühlingsgöttin. Julmond wird als Lichtfest begangen, die Wintersonnwende, in der christl. Kirche wird jetzt die Geburt des Erlösers gefeiert. Und auf welchen Plätzen wurden Kirchen errichtet?
Ist ja auch sehr schön, nur, benannt werden sollte dies auch.
Über die zwanghafte Christianisierung bin ich schon als junger Mensch gestolpert und habe daraufhin die "Kirche" verlassen. Das Vorgehen kann und will ich nicht mitverantworten bzw. unterstützen. Für meine Probleme als Angehöriger dieser Glaubensgemeinschaft und Fragen zu diesem Thema hat sich damals niemand interessiert, im Gegenteil. Ich war wegen meiner Fragen ein Störfaktor.
Auslöser für mein Zweifel an der kath. Kirche war ein Buch über die Gesellschaft der Azteken, Inka und Maya, ein Buch über die soziale Gesellschaft, deren Glaubenshaltung und das alltägliche Leben, kein Roman. Das Ende des Buches führt, wie anders denkbar, in den Untergang der Nationen der Ureinwohner.
Die Art und Weise, wie mit Menschen verfahren wurde, die nicht der Glaubensvorstellung von Rom = Mutterkirche entsprach, sorgt für Abneigung, aber evtl. auch für Schuldbewusstsein und Zweifel an der Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Unantastbarkeit der "Kirche".
Ich selbst war für einige Jahre in einem Kloster und habe die Mitmenschlichkeit, die Nächstenliebe und den "wahren Glauben" hautnah miterlebt.
Was nicht bedeutet, dass ich deshalb gar keinen Glauben habe.
Und, damals habe ich mich das erste mal gefragt, was denn so schlimm an dem sogenannten "Widersacher" alias Satan sein kann, wenn der alttestamentarische Gott schon so erschreckend ist.
Für mich persönlich ist besonders das AT kein angemessenes Buch, mit dem ich Gott und den Glauben an ihn erklären könnte. Dieses Buch, das die christliche Kirche, aber ebenso das Judentum und teilweise, besonders was Propheten betrifft und den Ursprung der Völker, auch der Islam als Basis gemeinsam haben, strotzt vor Grausamkeit, Ungerechtigkeit, Abneigung gegen Andersdenkende, Andersgläubige. Hier wird ein Gott beschrieben, der verflucht, hasst, verfolgt. Es gibt dem Buch nach nur EIN auserwähltes Volk, woher dieses kommt, weiß der Teufel. Den ich in Anbetracht des beschriebenen Gottes nicht mehr fürchten kann. Hat damit auch etwas Gutes.
Ich persönlich halte nur einen winzig kleinen Ausschnitt der Bibel interesant, im NT. Die Lehre von Jesus ist kurz und einfach zu verstehen, in allen Abschnitten der zeitlich sehr versetzten Verfasser. Vergebung, Liebe zum Nächsten, Liebe zu sich selbst, einen verstehenden und verzeihenden, liebenden Gott.
Die anschließenden Apostelgeschichten und deren patriarchalischen Belehrungen wiederum gehen mir persönlich sonst wo vorbei, beladen mit Vorurteilen und Selbstgerechtigkeit bis zur Selbstverherrlichung. Und die damit begründete Tatsache, dass ein weltliches Oberhaupt benötigt wird.
Mir wurde von einem Religionsprofessor meine Frage:
Was denn mit Andersgläubigen nach deren Tode geschieht, wenn sie doch aufrichtig die Gesetze ihres Gottes oder Götter gelebt haben, in Liebe ihren Menschen begegnet sind, nur der Name des Gottes anders ist, folgender maßen beantwortet:
"Nur ein Christ, der an die heilige katholische Kirche glaubt, kommt in den Himmel."
Joa, was will man da noch sagen.
LG
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