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Humor: Humor (rubrik)
Die erleuchtete Kakerlake
erwinio schrieb am 17. November 2006 um 8:08 Uhr (755x gelesen):

Hallo Asherah

Nun, ich gehöre nicht zu den Verfechtern, dass alles nur Illusion ist in dem Sinne, dass wir uns unser Erleben eigentlich nur einbilden. Aber was unser Ich erlebt, erlebt es aus einem besonderen Zusammenhang, es erlebt zwingend subjektiv. Das ist ja weiter nicht schlimm. Erst wenn es sich zum Zentrum der Wahrheit macht, erst wenn es das Gefühl hat, es erlebe objektiv; dann liegt eine Illusion vor.


> a) Selbst-Verlust. Wenn's eh sinnlos scheint, wieso noch am alten ICH und Selbstbild klammern? Alles wird indifferent. Gleichgültig. Das ICH. Aber auch der Gegenüber. Das DU.

Das kann durchaus sein. Ich sehe aber nicht, weshalb etwas sinnlos ist, wenn wir das alte Ich aufgeben. Es ist ja gerade das alte Ich, das "sinnlos" überhaupt erst definiert! Ohne das alte Ich gibt es gar nicht erst ein sinnlos. Alles hat Sinn - aber wohl nicht im Sinne vom alten Ich. Das ist ein riesiger Unterschied!


> b) Unentschlossenheit. Wenn ich mir eh aussuchen kann, und das bewußt, welche Rolle ich auf diesem "Bühnenstück" spiele... meine Güte, es gibt ja so viele Möglichkeiten. ALLES ist möglich. Beflügelt von der Vielzahl der Möglichkeit, von der Last der Qual zu Boden gedrückt.

Aussuchen? Das tut wiederum nur das alte Ich! Wer sonst sollte aussuchen, wenn nicht das alte Ich? Wenn wir das Ich mal Ich sein lassen, dürfen wir erst mal gar nichts tun und wollen und aussuchen. Wir müssen bloss warten, welche Wahrheit sich breit macht, wenn unser Ich endlich ein wenig zurecht rückt. Aber aussuchen ist wieder ein Ding des Ich. Am Anfang ist es tatsächlich eine Last, eine Orientierungslosigkeit. Es fehlen all' die Krücken und Geländer, die wir so lieb gewonnen haben und mit denen wir unsere Welt erfass- und erklärbar gemacht haben.

> c) Alles mit ein bißchen mehr Humor sehen


Ja. Das schadet sicher nie. Es gibt da aber grosse Unterschiede, ob wir etwas belächeln, ob Zynismus mitschwing - oder ein Gefühl von Zulassen und ein Schein von Liebe.


>
> d) Sich mehr zu isolieren, denn die allermeisten haften an den Schleiern des ICH's an und man kann nicht wirklich miteinander kommunzieren, es sei man schafft es sich selbst wieder eine Rolle auf den Leib zu schreiben, die für einen selbst einen Sinn erfüllt... wenn da nicht a) bis c) im Wege stehen


Du bist ja gleich weit, wenn Du Dir einfach wieder eine neue Rolle auf den Leib schreibst... . Das tun ja genau die allermeisten Esoteriker, die in sich ein "Höheres Ich" oder "Höheres Selbst" oder "Wahres Ich" installieren wollen! In Wahrheit sind das wieder Konstrukte des Ich, weil das Ich sich diese zurecht gelegt hat! (Siehst Du es grinsen, wenn es mal wieder so einen Coup gelandet hat...? ;-) )
Ich denke, die "Rolle", die sich von alleine ausbreitet, wenn die Mauern des Ich bröckeln, kann sich isolieren, muss aber nicht. Die Rolle hinter den Mauern betrachtet seine Umwelt als zugehörig, als nicht wertend. Ein Kehrichtsack ist erfüllt von Liebe, die Kakerlake Teil der Erleuchtung; der ferne Lärm von Motoren wird zum Gesang des Universums.


> e) Ein egozentrisches Weltbild. Wenn es "mich" gar nicht gibt, aber ich nun doch lebe, atme, furze...und trotzdem in dieser Welt lebe... dann gibt es auch keine "Du's". Keine Gegenüber. Wieso sie also ernst nehmen? Mache man sich doch das Leben mit Hilfe von c) zum reinem Selbstvergnügen. Zum Egotrip. Alles dient nur rein dem eigenem Fortschritt, der eigenen Belustigung.


Wie gesagt; so eine Haltung kennt nur das Ich. Da ist noch zu viel Ich vorhanden. Ohne das Ich bist Du im spirituellen Zustand eines Kehrichtsackes; Du hast gar nicht die Möglichkeit, ohne Ich ein egozentrisches Weltbild zu leben. Du nimmst die Umwelt im Gegenteil ernster als zuvor. Und die Du's? Nun, Du weisst dann, dass Du nur verschleierte Wesen vor Dir hast. Aber das kann Dir ja auch helfen, deren Verhalten zu verstehen und manchmal das unverschleierte Aufblitzen der Wahrheit in ihrem Tun zu erkennen.



> Alle diese Punkte sehe ich als MÖGLICHE negative Folgen der Erkenntnis, dass alles - inklusive des eigenen Selbst - nur Für... ehm... Seifenblasen der Wirklichkeit sind. Es sind die Schatten, die auf einen stürzen wenn man dabei ist ins weise Licht zu treten...
>
> Wie umgeht man sie?


Ich denke, dass eine gewisse Leere und Orientierungslosigkeit dazu gehört. Wer loslässt, ist erstmal ohne Halt, das ist so. Dann ist die Gefahr gross, dass wieder nach etwas gegriffen wird; und dann können die von Dir genannten möglichen Folgen auftreten, weil das Ich Dir glauben macht, es habe losgelassen, wo es sich nur noch stärker an neuen Dingen und Vorstellungen angehaftet hat. So werden diese Punkte vor allem dann eintreten, wenn das Ich zu stark etwas will: "Ich WILL loslassen!" Das ist schon wieder zu viel, das kräftigt das Ich ja schon wieder, weil Es das Objekt ist, dass wieder etwas will;-)

Beste Grüsse

Erwinio

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