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Guru:
Der Guru
re[2]: Die Schönheit der Rationalität
Füchsin * schrieb am
7. Juli 2006 um 13:15 Uhr (604x gelesen):
Hallo, flambierte Blutwurst!
Merke: wer viel zitiert, erspart sich das eigenständige Schreiben. Als von Natur aus eher phlegmatischer Fuchs filetiere ich daher deinen eloquenten Text in kleine mundgerechte Häppchen.
> Manchmal werd ich zum Nicker. Dann nicke ich mit dem Kopf weil jemand was treffendes eindrucksvoll und gedanklich elegant rüberbringt. Aber nun kommt das merkwürdige. Der nächste Redner aus einer ganz anderen Fraktion, häufig sogar einer ganz gegensätzlichen, erscheint mir auch wiederrum eindrucksvoll plausibel und wiederrum nicke ich dazu. Können beide recht haben? Oder bin ich so ein Hohlkopf, der sich von der emotionalen Wirkung einer Rede die eigenen Gedanken prägen läßt?
-----Dies nennt man Dialektik. Auf These folgt Antithese und wenn aus beiden das Beste genommen wird, kann man eine vereinte Synthese der Gedankenkonstrukte erschaffen, ein "Aha"-Erlebnis, eine Erweiterung seines Horizonts. Leider wird die neue Synthese automatisch wieder zur These, die irgendwo und irgendwann wieder auf ihre Antithese trifft, ihr konträres aber genauso berechtigtes logisches Spiegelbild... Und wenn man das oft genug erlebt hat, erkennt man wie Sokrates: "ich weiß, dass ich nichts weiß" oder dass es als unvollkommenes Wesen unmöglich ist, EINEN allumfassenden, absoluten Gedanken zu haben, der alle anderen Thesen in sich vereint, den absoluten Schlußsatz, die absolute Wahrheit.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass man niemals ganz recht haben kann, dass uns immer ein Zipfelchen zur absoluten Wahrheit und Erkenntnis fehlen wird, und dass man dankbar sein muss, durch konträre Ansichten herausgefordert zu werden, da wir durch sie und nur durch sie dazulernen und innerlich wachsen.
> Ach ja, ich armes Würstchen frage mich bange ob du auch mich gemeint hast mit dem gesteltzten parlieren. Irgendwie war das so ein Rundumschlag und da bekommt man mal leicht was ab.
----Je allgemeingültiger eine Wahrheit, desto mehr trifft sie auf möglichst viele zu, auf einen selbst natürlich ebenfalls.
> Ein dreimaliges Hurra, ein mehrmaliges Nicken und die innere gefühlte Zustimmung haben stets die gleiche Qualität einer ausgefeilt-satanischen Überredungskunst und hinterlassen mit der entsprechenden Verve gleich den Fussabdruck eines Tyrannosaurus rex, unauslöschlich in die Gemüter der reinkarnanten Spielertruppe eingestampft, durch diabolisch-listige Strategien der Seelenfänger.
----Köstliche Wortwahl, Tyrrannosaurus Rex, der zu groß geratene Vogel mit den lahmen Schwungfedern zum rascheren Rennen.... Wer selbst keinen inneren Vogel hat, der kann unbeschadet einen von jemanden einfangen und in sich ausbrüten, wenn er diversen Überredungskünstlern zu nahe kommt... und dann hat man die Fussabdrücke von Tyrrannos Rex in sich und allen übrigen schrägen Vögeln und weiß nicht woher nur....
> Jetzt fällt es mir ein! Das Stichwort war Niederreden. Stimmt, ich wollte mich in Niederreden üblen, damit ich auch mal zum Zug komme, zwar möchte ich kein Guru sein, aber das erlebte assoziative Fließen der Gedanken ist recht befreiend und wenn auch keiner zuhört kann ich mich wenigstens selber niederreden.
----Das nennt man Tourette-Syndrom....
> Ja es ist auch ein Verlust damit verbunden, die Anhäufung der vielen Worte. Sie stehen zwischen mir und der Weisheit.
-----Darum erscheint mir meine Katze als Inkarnation der Weisheit. Übrigens ist sie die erste und einzige Grinsekatze der Welt, denn sie kann mit leicht geöffnetem Mund die Zähnchen zeigend lächeln.... Ja, eben jetzt.
Ich bin überzeugt, dass sich gerade das gesamte Weltall über unsere Texte amüsiert - hörst du das Lachen auch?
Sag mal Flamm, sind wir vielleicht alle nur mit Innereien, Fett und Blut ausgestopfte Häute, die Würstchen auf dem Barbeque-Grill höherer Instanzen? Und unsere Worte sind nichts anderes als das Brutzeln über dem Kohle-Feuer des Lebens?
Liebe Grüße -
Füchsin
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