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re: Die Schönheit der Rationalität
Flamm schrieb am 7. Juli 2006 um 9:09 Uhr (665x gelesen):

Hi Füchsin,

Gleich vorne weg: Mit Worten verstehst du aber ebenfalls in hervorragender Weise umzugehen!! Weißt du woran ich sowas merke? Manchmal werd ich zum Nicker. Dann nicke ich mit dem Kopf weil jemand was treffendes eindrucksvoll und gedanklich elegant rüberbringt. Aber nun kommt das merkwürdige. Der nächste Redner aus einer ganz anderen Fraktion, häufig sogar einer ganz gegensätzlichen, erscheint mir auch wiederrum eindrucksvoll plausibel und wiederrum nicke ich dazu. Können beide recht haben? Oder bin ich so ein Hohlkopf, der sich von der emotionalen Wirkung einer Rede die eigenen Gedanken prägen läßt? Vielleicht hab ich nur Glück, weil ich es immer bemerke und ich mir selber verdächtig vorkomme. Ich bewundere Menschen mit festen Meinungen und doch kommen mir Zweifel bei dem Versuch selber die Pfeiler einer festen Struktur einzuschlagen.
Nur bei Politikern, da habe ich schon gelernt, denen glaube ich gar nichts mehr. Und Ärzten und Rechtsanwälten und Krämern und Priestern und.....
Ach irgendwie hat jeder seinen Platz im Kosmos, nur ich hab keinen. Nun gut, ich will nicht jammern :-), denn ich wollte nur ein Beispiel geben für schwankendes Bewußtsein, vielleicht sogar Indifferenz oder sogar Einfalt. Wer weiß, auch ich habe keinen IQ von 240 und fast möchte ich sagen, Gott sei Dank, denn sowas hat unweigerlich Folgen. Entweder gibt es eine hohe passende Moral dazu, dann wird man zum Ankläger und meistens zu seinem eigenem und zum Schutz der Gesellschaft in Vewahrung genommen oder man leidet an der Dummheit der anderen. Kommt noch das entsprechende Sendungsbewußtsein hinzu, ja dann plappert der Geist unaufhörlich und wie es dann so ist , der Mund sprudelt auch über.
Die Sendung selber bleibt unverstanden und von Wesen an der Debilitätsgrenze häufig verlacht, wartet sie mitunter auf die Ausgrabungen späterer IQ'ler mit mehr Format.
So, nun ist es wieder mal passiert, ich Quasselkopp hab den Faden verloren.

Ach ja, ich armes Würstchen frage mich bange ob du auch mich gemeint hast mit dem gesteltzten parlieren. Irgendwie war das so ein Rundumschlag und da bekommt man mal leicht was ab. Ja, ich bin von fremden Meinungen abhängig, schließlich bin ich wie fast jeder auf der Suche nach Zustimmung und Anerkennung. Oh je, dieses verfluchte kleine Ego.
Ist diese Art Offenheit nicht widerlich? Was der Typ denkt, spricht er aus, was er fühlt auch, wo soll das hinführen? Vielleicht bin ich auch nur das Gegengewicht, allerdings ohne Kopf.
Nun gut, halten wir den Kreisel mal an und kehren zurück zu dem Ort wo wir unsere Fußstapfen hinterlassen haben und betrachten sie mit großer Nüchternheit.

Das Hypno-Vieh sieht gar nichts, außer sich ständig spiegelnder Projektoren die ein ekstatisch-verzücktes Lächeln in den Mundwinkeln hinterlassen und der rinnende Sabber zum köstlichen Nektar einer erkenntnisreifen Frucht der Einbildung mutiert.

Ein dreimaliges Hurra, ein mehrmaliges Nicken und die innere gefühlte Zustimmung haben stets die gleiche Qualität einer ausgefeilt-satanischen Überredungskunst und hinterlassen mit der entsprechenden Verve gleich den Fussabdruck eines Tyrannosaurus rex, unauslöschlich in die Gemüter der reinkarnanten Spielertruppe eingestampft, durch diabolisch-listige Strategien der Seelenfänger. Halbtrance oder in besonders hartnäckigen Fällen die 'Hartholznarkose' ist was für Grobmotoriker des Geistes, das überläßt man dem Typus Krämerseele. Der wahre Tripp findet auf dem Parcour des limbischen Systems statt, die Klaviatur der subliminalen Korruption ist die wahrhaft sublime Kunst der Gravur einprägungsfähiger Geister.
Warum, weshalb, wieso, die Dauerbrenner unter der ständigen präsenten Aufsicht eines evolutionären Bewußtseins, welches für Übergangszeiten gleich äonenweise mal die Augen schließt. Wahalb, Wierum, Wesso liefern die eigentlichen Antworten auf einen geistigen Kolberfresser und zuhauf springen die Helferlein inkarnationsabhängiger Symbole höherer Wirklichkeiten hinzu, um die Karre aus dem Lehm zu schieben, aus dem alles begann. Echte Drecksarbeit, wo bleibt die Schönheit ätherisch geprägter Muster einer vollkommenheitsstrebender Sublimation der Materie.

Ach herrje, schon wieder schweife ich ab, vielleicht hätte ich kein Kaffee trinken sollen, obwohl Zichorienkaffee doch keinen Koffeiin enthält. Nun gut für die einfachen Gemüter: Der Typ hat einen Knall, für alle anderen war es halt geistiger Schluckauf *burbs*

Jetzt fällt es mir ein! Das Stichwort war Niederreden. Stimmt, ich wollte mich in Niederreden üblen, damit ich auch mal zum Zug komme, zwar möchte ich kein Guru sein, aber das erlebte assoziative Fließen der Gedanken ist recht befreiend und wenn auch keiner zuhört kann ich mich wenigstens selber niederreden. Leute, ic h sage euch, tonnenweise Worte haben ganz schön Gewicht und nicht mal gut plaziert müssen sie sein, nein nur die Menge und die entsprechende Gravitationswirkung läßt ganze Perspektiven verschieben. So wird das Leben facettenreicher und das herumspringen und tanzen um diese vielen Facetten ist lebensfüllen. Nein, keine Bange :-) ich fange nicht wieder an.

Ja es ist auch ein Verlust damit verbunden, die Anhäufung der vielen Worte. Sie stehen zwischen mir und der Weisheit. Wie bin ich nun auf die falsche Seite geraten, da hab ich nicht aufgepasst. Staunend kann ich mich ergötzen, alles noch mal in die Hand nehmen und wie schnell die Augen wieder feucht und glänzend werden. Und trotzdem. Das was lebendige Wirksamkeit erzielte und teilweise maskiert zur besseren Verdauung der lebendigen Anschauung diente und so leicht erschien, diffundiert in die Grenzschicht des Bewußtseins und spaltend verrichtet es die Arbeit um energetisch zu zerlegen was eigentlich zusammengehört.

Sramtebilo, wieder nicht aufgepasst. Betätigt man sich als Flatliner muß man höllisch aufpassen nicht unaufmerksam und einfach ins Schwafeln zu kommen.

Wozu sind wir eigentlich wirklich in der Lage? Ist es nicht armselig? Ist der Mensch nicht armselig? Ich denke grad an Professor K., ja er hat Algorithmen entworfen, hat Computermodelle erdacht, darüber hinaus ein anerkannter Philosoph, parlierend-freundlich-schwätzend und dennoch ein unnachgiebiger Verfechter der strengen Logik einer wissenschaftlichen Denkweise. Freundlich und doch martialisch-militant wenn es um erkenntnistheorethische Auseinandersetzungen ging. Unausweichlich die Schärfe seines Geistes. Seiner Frau konnte er niemals sein Herz öffnen. Niemals konnte er ihr sagen daß er sie liebt, stets blieb er kühl-schülerhaft grotesk in seinen Zärtlichkeiten. Wie armselig so ein Leben verläuft. Der Ruhm, die Ehre, die glänzende Anerkennung einer polierten Oberfläche und keinerlei Aufwendung für die Seele, außer der Banalitäten philosophischer Spitzfindigkeiten. Nun mußten sie Abschied nehmen. Die Eine ging mit Ungewissheit im Herzen, der Andere blieb zerschnitten das Herz an den Scherben der Illusion. So läuft es manchmal im Leben.

So, nun bin ich endgültig raus aus dem wilden Ritt des Geistes und weitere Worte wären unnütz.
Was das alles mit Euch zu tun hat? Weiß nicht! Was das mit der Diskussion zu tun hat? Weiß ich auch nicht! Wollte nur mal so reden. Was bleibt ist Traurigkeit und ebenso Dankbarkeit durch die Beispiele gelebter Schicksale etwas besser machen zu können.
Vielleicht.


Es grüßt

Flamm (die alte Blutwurst ;-))




















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