Des Märchens Hintergrund
Erwinio II schrieb am 17. Januar 2006 um 6:32 Uhr (595x gelesen):
Was natürlich weder die Dame noch der Wachtmeister wissen, ist, dass der Hans sämtliche Reifen platt hat. Das Erlebnis von vier platten Reifen ist derart stark und überwältigend für ihn, dass er nun überall krankhaft auf platte Reifen hinweist. Egal, ob platt oder nicht, die eigene Verletzung sitzt tief; die Erfahrung des eindringenden Messers, das zischende Entweichen der Luft; wo immer auch Reifen sind; diese Bilder kommen dem armen Hans immer wieder hoch. Mit stereotypen Bewegungen geht er ruhelos von einem Wagen zum Nächsten und bietet Hilfe an. Lügt er nun? Nein! Er meint es gut, er will doch nur helfen. So wie man ihm damals geholfen hat. Ihm geholfen? Ja, war es nicht so, dass auch er auf die platten Reifen hingewiesen wurde? Verdammt, dann könnte es gar sein, dass er überhaupt keine vier platten Reifen hatte, sondern dass wiederum jemand anders ihm diese eingestochen.... Nein, hören wir auf. Ich mag diese Geschichten nicht, wo einem schwindlig wird;-)
Vielleicht sollte sich der Hans Gedanken machen, weshalb IHN soviele Menschen auf platte Reifen hinweisen. Aber das kann der Hans nicht; er ist Gefangener seiner Bilder. Das Schlimmste daran ist: Je stärker wir in unseren Bildern gefangen sind, desto realer werden sie.
Das Sprechen in Bildnissen ist ein Mittel, zu einer bejahenden Haltung zu kommen, wo mit rationalen Möglichkeiten keine möglich wäre. Durch die Bildner wird hauptächlich das UBW angesprochen, welches sich nicht wirklich wehren kann und die Bilder in sich aufnimmt. Die Kausalität zum angesprochenen Sachverhalt muss dabei nicht gegeben sein. Jeder wird die Geschichte verstehen, sie ist an sich harmlos. Von Deiner Karriere als Scientologe erfahren wir allerdings nichts. Die Bilder verschleiern, was Dein Betreff doch eigentlich angekündigt hat.
Erwinio
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