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Handlesen:
Die Kunst des Handlesens (*)
re[5]: soll er dich weiter lausen (?)
anton * schrieb am
9. August 2008 um 8:54 Uhr (907x gelesen):
Salü Golem
Es war mir bewusst, dass man das auch anders sehen kann, aber es geht hier nicht um exaktes soziales Verhalten bei der Lauspflege / Entflohung sondern um das Herausschälen einer Traumantwort.
ich schrieb: Wir haben es immer und jederzeit in der Hand Entscheidungen zu treffen und wir ernten auch deren Konsequenzen."
Du antwortest: Und siehst du, genau hier irrst du total.
Natürlich kann jeder jederzeit Entscheidungen treffen - diese aber in die Realität bringen ist schon wieder anders. Wer sagt, dass Menschen frei sind? Es gibt genug, die irgendwo eingesperrt oder angekettet sind und nicht einmal die Freiheit haben zu entscheiden, ob sie leben, oder lieber sterben möchten. Deshalb ernten wir auch keine Konsequenzen aus unserem Verhalten, sondern aus dem Verhalten anderer, bzw. aus den Umständen der Umwelt. Probleme lösen können sehr oft nur die anderen. Wenn du also das Beispiel aufgreifst ist doch klar, dass der Gefangene nicht aus eigener Kraft entkommen kann, was in dem Fall für ihn ein Problem darstellt, das er nicht lösen kann. Er muss darauf warten, dass er befreit wird, oder dass ihn der Kerkermeister frei lässt. Da ist absolut nichts mit "freier Wille".
::::::::::::::: Eine beeindruckende Leistung, alles entspricht menschlichen Erfahrungen und ist nicht zu wiederlegen.
::::::::::::::: Trotzdem, erkläre mir bitte: Wer ist freier – ein Gefangene oder sein Wärter? Wer ist mehr gekettet, der Habenichts oder der Protz der alles haben kann?
:::::::::::::::: Du brauchst nicht darauf zu antworten. Denn ich habe gelernt, dass in beinahe allen Fällen wo Menschen etwas für eindeutig halten, das Gegenteil zutreffend ist. Fein säuberlich abgelegt, temporär in den Hirnwindungen …., damit ich es auch in einigen Hundert Jahren nicht vergesse, auch in meinem Gefühl, nenne ich diese Eindeutigkeiten „Lebenslügen“.
Zitat Golem:
Kein Mensch ist frei. Kein Wesen ist frei. Alles ist voller Notwendigkeiten. …. Freiheit ist nur eine Illusion.
::::::::::::: Frage: ist ein heimischer Vogel frei? Sicherlich? musst Du einräumen, auch wenn einer am Morgen von der Katze gefressen, der zweite am Mittag in eine Fensterscheibe knallt und der letzte im Winter wegen Futtermangel erfriert.
Das lässt sich, wie Du in deinen Beispielen andeutest auch auf die Menschen übertragen.
Mit grossem Eifer sucht ihr Argumente für euere Unfreiheit. Doch was tut ihr für euere Freiheit? Wenn's hoch kommt jammern und philosophierem. Und darum seid ihr auch unfrei, kurz: desillusionierte, unglückliche Subjekte.
Euer Ende findet, wie von euch gewünscht, mit einem Kreuz, Halbmond, auch möglich als namensloses Elend auf einem kurzgeschorenen Rasen, den programmierten Endpunkt. Und jedesmal heult ihr dazu wie die Schlosshunde und beklagt euer bitteres Schicksal!
Denn: „Dein Begriff von Freiheit bezieht sich auf ein materielles Dasein. Auf das was mit deiner menschlichen Existenz verknüpft ist.
Golem, meine Existenz geht über das hinaus was meine Sinne erfassen. Denn ich bin ich - und ich bin unendlich. Niemand, auch die treffendsten Argumente können mir das nehmen.
Golem, egal was mit mir geschieht, darum bin ich frei. Seit Jahrhunderten ein „Freier von Laax“, wie meine Vorfahren.
Ciao und liebe Grüsse
anton
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Beitrag zuletzt bearbeitet: anton am 9.8.2008 11:47

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