re[9]: Der Typ neben dem Bett
kofski * schrieb am
3. Januar 2007 um 14:05 Uhr (846x gelesen):
Hallo Butterfly.
Es ist ja so, dass man im Schlaf am verwundbarsten ist. Angenommen, ich wache auf, weil mein Instinkt mich warnt und dann ist da auch was, ich spüre es und mein Gehirn malt mir einen Typen drüber. Optische Halluzinationen funktionieren gut im Dunkeln.
Aber angenommen, da wäre ein realer Typ mit einem Messer, dann hätte ich einfach keine Chance. Es ist die Urangst vor irgendeinem fremden Kerl, der einen vergewaltigt und zerstückelt natürlich. Aber im Schlaf ist man wehrlos und wenn man gerade aufwacht, ist man noch nicht ganz klar.
Man weiß für eine Sekunde nicht, ist das jetzt ein echter Typ oder ein Traumbild.
Dann setzt aber schon die Starre ein. In dem Moment kann man sich nicht mehr wehren und muss sich ganz schön was einfallen lassen, um das nachher dem Strafrichter klar zu machen. So steigert sich die Angst und die Starre.
Natürlich würde man sich, wenn irgendwo im Wald einer aus dem Gebüsch springt zur Wehr setzen. Ist mir aber noch nie passiert, obwohl ich genausooft nachts durch den Park gehe wie tagsüber.
Woher diese Angst kommt, weiß ich nicht, deshalb nenne ich sie Urangst. Genauso wie es den Urinstinkt gibt. Der Mensch als tagaktiver Primat hat Angst vor der Dunkelheit, besonders als Kind, weil das seine Überlebenschancen erhöht, nehme ich an. Ein fremder (böser) Typ im Schlafzimmer scheint so ziemlich das Schlimmste für mich zu sein und ich weiß auch nicht, was ich da kompensiert habe oder projiziert habe, vielleicht nur Stressbewältigung. Ich habe an anderer Stelle auch schon Aufwachträume gehabt, wo das Zimmer voller Ratten war. Dabei habe ich keine Angst vor Ratten, hatte selber mal eine.
Liebe Grüße, Kofski
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