Hallo Patricia,
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> > > Ich selbst habe einen Lama gekannt der nach dem traditionellem 3 jahresretreat dann 3 jahre lang dieses dunkelretreat gemacht hat.
> > ++ Bewunder, beneid .. ;-)
> - nichts zu beneiden, vor den buddhas füßen zu schlafen, wenn man nicht die Lehre verinnerlicht, hat dann auch keinen sinn.;-)
++ Jep - erinnert mich an den Film "Samsara", den ich sehr ehrlich fand ...
> Ich kenne viele Lamas weil ich schön öfters in Indien und nepal war, dort über längere Zeit auch in Klöstern war, wie z.B. Sherab Ling, das Kloster von Tai Situ Rinpoche, so ca.3 stunden von dharamsala entfernt. Auch lebe ich schon seit einigen Jahren in einem Dharmazentrum, wir laden natürlich in regelmäßigen Abständen einige lamas zum lehren ein...da lernt man natürlich einige kennen.
++ Na, dann bist Du ja ganz gut unterwegs. ;-))
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> > ++ Ja und daran scheitern leider die meisten, bleiben nicht bei sich und machen aus ihren Geistspielchen einen neuen "spirituellen" Trip.
> - ja daß ist sehr schade, jedoch muß ich oft bei mir bemerken, obwohl ich dies intelektuell verstandenen habe, es noch immer nicht wirklich praktizieren kann, verinnerlicht habe, denn so oft empfindet man ein Phänomen als so toll, oder man will es wieder erleben....und schon wieder funktioniert der samsarische geist: "ich will nicht das, sondern will jenes, und ach wie toll "....und da man die Dinge nicht wirklich realisiert, hat man das bedürfnis darüber reden, quatschen zu wollen....und es kann einen in die Falle des Stolzes locken.
++ das geht uns wohl allen so: Gewohnheiten! NIcht mehr und nicht weniger. allein - ein leerer Bildschirm ist nicht Heiliger als ein voller Bildschirm. Es kommt nicht auf die Inhalte sondern auf den Zustand der Nichtbindung an. Die Fähigkeit aufsteigende Gedanken und Gefühle sich selbst erlösen zu lassen, ist der innerste und wichtigste Kern der Dzogchen- Lehre. Alles andere ist nur Beiwerk - sach ich mal so ganz keck ;-)
> Es zeigt sich halt mit der Zeit, dass allein auf nichts Verlass ist - und nur auf Nichts, sonst gar nichts ;-))
> - Verstehe nicht wie Du das meinst.
++ War nur ein blöder Witz. Wenn vor mir jemand stöhnt, dass auf NICHTS Verlass ist, dann sag ich immer: " Du weißt gar nicht, wie recht Du damit hast" ;-)) Das "Nichts", die Leerheit unserer Natur ist das einzig Beständige und Verläßliche auf dem Bambusweg ...
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> > ++ Nein, obwohl ich Namkai Normbu einmal auf einem Klartraumkongress traf, wo er mir den entscheidenden Rat gab, mich dem Dzogchen zuzuwenden. Das war eine unendlich kostbare Begegnung.
> - wie unterscheidest du daß es nur der Astralkörper von ihm war und nicht irgendein wesen, daß nur seine gestalt annahm?
++ Öh -- das war mal ganz unmystisch 1996 auf einem Traumkongress in Wien, wo sich die führenden westlichen Forscher in diesem Bereich trafen und Namkhai Norbu dazu eingeladen hatten. Wir hatten uns dann einmal unabhängig voneinander aus einem sehr trockenen Vortrag nach draußen verdrückt und dann eine halbstündige Begegnung. Schöner Mensch - ohne jedes heilige Brimborium.
> Dzogchen ist nichts, was ich erlerne - ich erinnere mich eigentlich nur. Manche alten Texte sind mir so vertraut, als hätte ich sie selbst geschrieben - ist vielleicht sogar so ...
> - dzogchen ist eine innere erfahrung, aber wohl ist es falsch von mir dies mit worten zu bezeichnen, da worte diesen zustand nie auszudrücken vermögen. Lassen wir lieber diese themen deshalb.
++ Jep - aber wenn Du Rigpa kennst, ließt Du die alten Texte in einem ganz anderen Verstehen. Meinem Geist hat es sehr geholfen, dass Grenzenlose zu verkraften, weil Dzogchen ihm die Konzepte gab, gewisse Erfahrungen einzuordnen. Aus meiner Sicht ist DIES die zentrale Aufgabe eines wie auch immer gearteten spirituellen Lehrsystems: Menschen, NACH tiefen Phasen der Erkenntnis ein System der mentalen Zuordnung an die Hand zu geben, das auch hilft, Unsagbares zumindest im Ansatz zu kommunizieren. Ich habe vor meinen größeren Durchbrüchen mehrere Jahre kein spirituelles Buch gelesen und erst danach noch einmal die Literatur bemüht. Und Dzogchen hat sich einfach als meine innere Heimat angefühlt.
> das dir alte texte vertraut sind, das kann daran liegen, daß du vielleicht in früheren leben Mönch oder Nonne warst und diese Schriften studiert und wort für wort auswendig lernen mußtest und über sie debatiert hast. oder hast diese Lehren auch praktiziert.
> (Wärst Du ein Tulku, hätte man dich schon längst per suchtrupp in der Kindheit entdeckt...)Ich kenne einen Franzosen der wurde vom dalai Lama anerkannt als reinkarnation eines hohen lehrers, der ist mittlerweile so um die 30 und schon seit 20 Jahren Mönch.Auch in Spanien wurde einer entdeckt, und ich weiß auch von einem Mädchen, deren identität aber noch geheim gehalten wird.
++ Nimm´s mir nicht übel, aber ich bin ganz froh, in meiner Kindheit nicht von irgend jemand "entdeckt" worden zu sein. Bei aller Liebe und Verbundenheit zu den Tibetern, sind mir die Formen der Praxis manchmal zu weltabgewandt.Vielleicht wird es im Alter wieder anders ... oder in einem Monat, einem Tag? ;-)))
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> > Das ist für mich nur durch Hingabe erreichbar (nicht mit dem Willen oder ein Streben gleich welcher Art), weil wir aus meiner Sicht immer im "Selbst" sind, es nur von dualen Prozessen überdeckt ist. Und Tun gibt es nur auf der Ebene der Erscheinungen.
> - Mit aller Liebe, kennst du die 18 hauptübertretungen des Bodhisattvayana ?
> Wenn Du sie nicht genau kennst, schicke ich dir gerne per Mail die Erklärungen dazu.
++ Kenne ich - sie sind für mich Teil eines bestimmten Lehrsystems, das bei manchen Menschen wirkt, wenn sie dafür geschaffen sind. Bevor ich zu meinem letzten Lehrer kam, lebte ich 5 Jahre lang wie Yogi - asketisch, den ganzen Tag über verschiedenste Übungen praktizierend etc. Ich erlebte zahlreiche innere "Sensationen", mitunter auch einen Durchbruch - aber die Essenz, die mir schon als Kind so vertraut war, entwischte mir immer wieder in all meinem Streben - und ich wurde immer weltabgewandter, vergeistigter und scheuer. Mein Lehrer hat mich dann über den Traum "eingelöffelt" und zu sich "herbeordert". ;-))
Er meinte, dass ich im Grund alles wüßte und nur ein kleines, unbedeutendes Detail zu meinem Weg fehlen würde: LEBEN!!
So übten wir die innere Haltung der Nicht-Identifikation eben nicht in weltabgeschiedenen Räumen (Retreats mal ausgenommen) sondern in einem prallem, von Schöpfertum geprägten Leben. Er empfahl uns auch, alle "spirituellen" Regeln über Bord zu werfen und das eigene innere Gesetz, die eigene wache Führung in uns zu entdecken. In 12 unglaublichen Jahren lernte ich mehrere Instrumente spielen, Töpfern, Malen, Leder zu bearbeiten, Literatur, Theater und Konzerte zu schätzen,Wein anzubauen, Pantomime und Theaterimprovisation, Häuser rennovieren, gut zu kochen und Wein zu verkosten ;-), zu feiern und zu lieben(wichtig!), Vater und Ehemann sein, verschiedenste Tänze, Fechten, Bergsteigen und was weiß ich nicht alles. Viele sind gesegelt, Harley gefahren oder Gleitschirm geflogen - immer in dem gleichen Zen-Geist der inneren Gewahrsamkeit. Die Essenz wurde ohne Worte übertragen, wenn wir mit meinem Lehrer musizierten, feierten, Unternehmungen machten - durch sein unendliches sogfältiges Sein und menschlichen Schwächen in allen Facetten. (Eine kleine Schule halt mit nicht mehr als 50 Schülern, da geht sowas.)
Wir haben uns unsere Sehnsüchte verwirklicht, in einem Maße, wie meine kühnsten Träume es nicht für möglich gehalten hätten. Und nun nach vielen Jahren schaue ich mich und einige Gefährten aus dieser Zeit an - und oh Zeiten, oh Wunder - viele von uns sind ein gewaltiger Raum geworden - sehr still und sehr erfüllt.
Manche Sehnsüchte sind verloschen, wurden schier vergessen in all dem Trubel der Lehrjahre - andere widerum sind gegangen, weil sie sich endlich erfüllen durften. Immer öfter dann ein: "Nichts will gar nichts mehr." Frieden aus Erfüllung ...
Nein - die "18 Hauptübertretungen des Bodhisattvayana" gehören nicht zu meinem Weg und ich habe Hunderte von "Suchern" erlebt, die solche Gesetze von ihrem eigenen Gesetz, ihrer eigenen Wahrheit trennten. Für manche ist ein socher Weg in Ordnung, aber die weitverbreitete "Lebensunfähigkeit" der spirituellen Welt macht mich oft trauriger als alles andere. Wir sind nicht VON dieser Welt - das ist wohl klar. Aber seien wir doch zumindest IN dieser Welt und lernen dieses Geschenk des Lebens zu schätzen - warum sonst haben wir diese Welt erschaffen??? In dieser Zeit werden mehr Menschen durch eine innere undogmatische Wahrhaftigkeit erwachen als durch ein tradiertes Dharmagesetz. Weglose Wege!! Davon bin ich fest überzeugt und ich wäre glücklich, wenn es so wäre!
> - Mich würde nur interessieren, wie es ihr psychisch erging währendessen, vor und nacher und wer es geleitet hat und was die Vorraussetzungen, Bedingungen waren.
++ Ich werd´ sehen, was geht. Schick mir doch einfach eine Mail an
kreiseltank@aol.com (einach so - ohne Inhalt). Dann send ich Dir im August (wenn ich wieder da bin) ein kurzes Echo - besser nicht hier im Forum.
Wachheit und Erfüllung auf all Deinen Wegen ;-))
Floater
** Kann Dir wie gesagt erst im August wieder antworten ...