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Re: Theorie und Praxis.

myrrhe schrieb am 25. Mai 2004 um 15:00 Uhr (567x gelesen):

Liebe Mahacoon,

jeder geht mit Trauer anders um, jeder braucht seine Zeit ... es ist individuell.
Und auch wenn man weiß um das Weiterleben nach dem Tod, trauert man. Ja,
das Ego trauert - es hat seinen liebsten Menschen verloren -, und es darf
trauern. Es ist wichtig. Wenn noch so sehr der Verstand um den Tod, das
"Alles-ist-gut-und-richtig" weiß, das Gefühl weiß es nicht und will es auch
gar nicht wissen.

Bei mir kam die Praxis vor der Theorie ...
Das Loch war tief. Die Leere war groß. Der Weg war nicht leicht ...
Vielleicht war meine Trauerarbeit bewußter als bei den Menschen, die nichts
vom Jenseits wissen? ich kann es nicht beurteilen ... ich weiß nur, daß sie
schwer war, Höhen und Tiefen hatte. Immer aber wußte ich: er lebt, fern und
nah von mir zugleich ... und ich hatte Kontakt zu ihm. Doch er war eben nicht
spürbar hier ...

Doch die Erkenntnis dessen, daß Wahre Liebe über Leben und Tod erhaben
ist, daß sie nie vergeht: diese Erkenntnis macht auch den schwersten Verlust
und die größte Trauer zu einem leuchtenden Stern ...
Ich spüre diese Liebe in mir, ich spüre sie von ihm und von mir ...
... und ich wünsche mir von Herzen, trauernden Menschen, wenn sie denn zu
mir kommen, etwas von der Gewißheit unvergänglicher Wahrer Liebe in ihr
Herz mitgeben zu können.

Alles Liebe dir,
myrrhe

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