Re: Mein verstorbener Opi
Doreen schrieb am 21. Juli 2003 um 19:33 Uhr (508x gelesen):
Hallo Wolfgang,
ich danke Dir für Deine sehr ausführlichen Antworten. Das macht es für mich um einiges leichter, zu verstehen und zu verarbeiten. Auch wenn das noch eine Weile dauern wird. Mein Ziel ist es irgendwann so stark zu sein, das ich versuchen möchte mit Hilfe eines Mediums, mit meinen Opi in Kontakt zu treten, um herauszufinden, ob es ihm denn jetzt wirklich besser geht.
Du schreibst, das Tote oft bei der eigenen Beerdigung anwesend sind. Ich hatte ja beschrieben, das während der TRauerfeier eine Gladiole anfing zu weinen, es tropften aus den Blütenblättern Tropfen wie Tränen. Kann es sein, das dies auch ein Zeichen von meinem Opi war.? Kann es sein das er selber unendlich traurig ist, das er uns dies Leid antun musste? Ich kann mir vorstellen, das er nicht freiwillig gegangen ist, jetzt jedenfalls noch nicht. er war ein Kämpfer, nur leider verließen ihn die Kräfte, ich glaube nicht das er einfach zu aufgegeben hat. er konnte einfach wirklich nicht mehr.
Ich möchte nicht das mein Opi im Jenseits traurig sein muss, er soll wissen, das wir alle akzeptieren müssen und wollen, das er gegangen ist. Wenn er irgend noch gekonnt hätte, wäre er auch geblieben.
Ich habe Opi auch noch Bilder von meinen Kindern mit in den Sarg gelegt, hat er die jetzt bei sich, oder zumindest die Vorstellung. SChließlich hat er sehr an seinem Herzchen Julian gehangen. Julian mein jüngster Sohn ist Herzkrank und er war immer so traurig, wenn es Julian so schlecht ging. Wird er vielleicht jetzt die Aufgabe eines SChutzengels übernehmen und unseren Julian beschützen?
Er braucht doch ganz besondere Fürsorge.
Oder verlange ich zuviel von unserem Opi? Ich möchte icht das er sich überfordert fühlt.
Ach man, es tauchen immer wieder neue Fragen in mir auf und ich hoffe, sie irgendwann mal beantwortet zu bekommen.
Eine offene Frage ist, die ich so gern beantwortet gekriegt hätte: Warum wollte mein Opi allein sterben und hat nicht auf mich und meine Oma gewartet, 3 Minuten vielleicht wären genug gewesen. Aber ich kanns mir nicht verzeihen, ihn in seinen letzten Minuten allein gelassen zu haben. Meine Oma war ja bis 12 Uhr bei ihm und wollte um 14 Uhr wieder da sein, zumal man uns sagte der Zustand sei stabil. Hm und meine Oma hatte kurz vor 14 Uhr auch so ein komische Gefühl und war äusserst unruhig, sie ließ sich dann von meinem Onkel zum Krankenhaus fahren. Dort angekommen sagte man ihr, das eben grad mein Opi verstorben ist. Ich war ja noch auf dem Weg. Wieso hat er das getan? Ich mach ihm keinen Vorwurf, aber ich hatte doch gesagt, das ich ihm beistehen werde undihn nicht allein lasse.
Muss ich mir jetzt die Schuld geben, weil ich nicht schon eher gefahren bin, als dieses merkwürdige Gefühl in mir aufkam? Hätte ich es wissen müssen, auch wenn ich es mir dachte, ich hab ja auch den ganzen Vormittag ein paar mal geweint.Oder hat mein Opi den Zeitpunkt bewusst gewählt?
Liebe Grüße
Doreen
> Hallo Doreen!
> > vielen Dank für Deine Ausführungen noch. Ich habe da aber noch eine Frage. Gibt es eine Erklärung dafür, das ich am Todestag meines Opis so ein komisches aufgewühltes Gefühl hatte und immer wieder zu meinem Lebensgefährten sagte, heute passiert irgendwas schlimmes.
> --Das passiert sogar sehr oft, dass nahe Verwandte am Todestag eines Angehörigen "komische Gefühle" haben. Von einer Bekannten von mir war der Mann ohne sie in die Berge in Urlaub gefahren, weil er klettern wollte. Eines Tages hatte auch sie sehr komische Gefühle und sie, eigentlich ein sehr rationaler Mensch, musste ganz "ohne Grund" weinen. Am nächsten Tag standen dann seine Vorgesetzten vor ihrer Tür -er war Soldat- und teilten ihr mit, dass ihr Mann am Montblanc tödlich abgestürzt sei.
> >es ist mir so , als wenn irgendwas passiert. Und auch diese Bilder, z.b. das Wolkenbild meines Opis im offenen Sarg. Das war haargenau das Bild, welches mich beim Bestatter erwartet hat. Und inder Nacht nach dem Abschied nehmen am Sarg von Opi auch einen komischen Traum. Sie hat geträumt das Opi i einem ganz hellen weißen Raum saß in einer ARt Schaukelstuhl. Es war nichts weiter in dem Raum, es war alles nur ganz hell und weiß. Mein Opi hat gelächelt und es ging ihm offensichtlich gut. Seitdem geht es meiner SChwester viel besser.
> --Es sieht so aus, dass Euer Opa weiss, wie sehr ihr ihn vermisst und schickt Euch entsprechende Bilder. Dass Du Deinen Opa in dem Wolkenbild gesehen hast, konntest nur Du und Dir Nahestehende wahrnehmen, die Jenseitigen sind sehr "geschickt" in diesen Dingen. :)
>
> > Unser Opi ist jetzt 14 Tage weg, aber mir ist immer noch so, als wär er hier und ständig um mich.
> --Das ist sehr gut möglich. Ich schrieb ja schon, dass Verstorbene anfänglich noch sehr oft bei ihren Angehörigen sind. So erleben sie z. B. ihre eigene Beerdigung sehr intensiv "als Gast" mit. Mit der Zeit jedoch wenden sie sich mehr und mehr dem Jenseitigen zu, da sie ja auch dort viele Erlebnisse haben und die "Umwelt" ist dort auch meistens sehr viel angenehmer als hier im physischen Bereich. Aber wirkliche Liebe bleibt immer bestehen, das heisst also, dass Dein Opa Dich immer lieben wird, auch wenn Du noch lange hier im Physischen bleibst. Er wird Dich sicher "eines Tages" liebevoll empfangen!
>
> >Manchmal wenn ich so an ihn denke, was icheigentlich nur tu, aber wenns ganz intensiv ist, sow ie jetzt wenn ich schreibe, wird mir ganz warm und wohlig, einfach ein schönes Gefühl. Ist das auch mein Opi?
> --Sehr wahrscheinlich. Erwähnen möchte ich auch, dass verstorbene Angehörige oft eine Art "Schutzengel-Funktion" für ihre Lieben übernehmen. Ich persönlich weiss dies von meiner Mutter, die schon während ihres Lebens sehr besorgt um mich war und diese Rolle auch im Jenseits weiterführt! :) Allerdings ist sie jetzt bewusstseinsmäßig sehr weit entwickelt und dies wird auch Dein Opa tun! Das Jenseits ist nicht einfach nur ein Ruhe- und Aufenthaltsort, sondern es ist vor allem dazu da, dass die Verstorbenen ihr Leben aufarbeiten und Erkenntnisse daraus gewinnen und sich weiterentwickeln.
> Viele Grüße
> Wolfgang

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