Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

re[3]: @Taja Eh

Chord * schrieb am 21. November 2006 um 8:02 Uhr (660x gelesen):

> Hallo Blaze......
>
>
> *** ich hätte da auch noch eine Frage an Taja : Durch die Benutzung des Wortes "keine" .....

> Eine solche Regel kann ich nicht bestätigen. Auch magische Befehle unterliegen dem subjektiven Verständnis des Empfängers, es mag Leute geben die Befehle mit Verneinungen gegenteilig ausführen, vielleicht weil sie entsprechend magisch präpariert sind.......
>

Hallo Taja,

Das hat nix mit Magie zu tun, mehr mit der Art menschlichen Denkens. Wir denken primär mal in Bildern. "keine" kann man sich aber nicht bildlich vorstellen.

Wenn ich dir sag: "Stell dir keinen rosa Elefanten vor!" Was ist das erste, was du machst? Du stellst dir einen rosa Elefanten vor. Und es braucht dann sehr viel Arbeit, bis du den "vergisst" und dir tatsächlich keinen mehr vorstellst. Das Wort "keine" wird zunächst mal übergangen, bei allem, was unmittelbar ist. Um es überhaupt berücksichtigen zu können, muss man sozusagen noch einmal innehalten und "rational" drübergehen. Selbst dann ist es nicht immer möglich, es zu eliminieren, wie das Beispiel oben zeigt. Genau aus dem Grund (vermute ich jedenfalls) ist das Gebetsexperiment, über das kürzlich in den Medien berichtet wurde, so schief gelaufen. Da wurde für frisch Operierte gebetet, nach bestimmten Vorgaben. Das Ergebnis, war, dass diese Gebete nicht, wie Skeptiker wohl erwarten würden, überhaupt keine statistisch signifikante Wirkung zeigten, sondern, dass sie sehr wohl eine zeigten - allerdings in eine sicherlich nicht gewollte Richtung. Bei jenen, für die gebetet wurde (die Patiententen wurden dazu nach Zufallskritierien ausgewählt, nicht nach der Schwere der Operation oder dem Allgemeinzustand der Patienten), kam es zu mehr postoperativen Komplikationen - und zwar in einem Ausmaß, das nicht mehr als zufällig gelten konnte, sondern statistisch signifikant war. Als ich von dem Ergebnis hörte, vermutete ich genau den oben beschriebenen Effekt und sah mir daraufhin das Design dieser Studie näher an, und siehe da: in den Anweisungen, die die Betenden bekamen - sie sollten ja der Vergleichbarkeit halber einige Punkte beachten, war just eine solche negative Formulierung (ähnlich wie "möge es bei ihm zu keinen Komplikationen kommen") sozusagen als "Pflichtbestandteil" dabei.

Alles Liebe

Chord

  Beitrag ist archiviert