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Budhismus
Asherah * schrieb am
26. November 2005 um 12:08 Uhr (616x gelesen):
Sei gegrüßt, werte Füchsin.
Du scheinst ja nicht gerade begeistert vom Budhismus zu sein. Im großen und ganzen hast Du Recht. Zusammengefasst kommt einem das Loslassen der Anhaftung mit Gleichgültig-Werden vor. Ja. Vor ein paar Wochen hatte hier auch jemand eine sehr ähnliche Frage gestellt. Aber wenn man im "höhren Leben" ist, sieht der Budhist dann den Weg zur "ewigen Freude"... natürlich höhrer Art und nicht profane irdische Art. Das ist das Ziel...
Die Gleichgültigkeit ist - und auch nur bei manchen Wegen - ein Zwischenschritt, sie ist niemals das Endziel.
Mein Problem ist, dass... lange bevor ich mich mit dem Budhismus beschäftigte... diesen Weg intuitiv ging. Stillstand gibt es nicht... bzw. ist unerträglich, sollte man es versuchen. Mit "point of no return" meinte ich auch, dass es keine (wirklichen) Rückschritt gibt. Einmal gemachte Erkenntnisse können nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Auch wenn viele aufschreien werden (falls sie hier noch mitlesen *zwinker*) weiß ich einfach, dass ich definitiv den Punkt des Nicht-Mehr-Fühlens erreicht habe... Es war nur eine Illusion, dass man so in dieser Welt leben kann und ich habe umgekehrt. Aber was ich über die Illusionen lernte, ist geblieben...
Und - auch wenn ich den Weg aus anderen Gründen und intuitiv ging, er mir eben schon von jeher so beschienen war - bleibt er der richtige. Das Problem ist nur dann nach dem "Tiefpunkt",nach der Auflösung, die Freude wieder zu zulassen und das ganze zum "höhren Zweck" einzusetzen...
Die beste Metapher dafür ist die "weiße Wand". Egal mit welcher Lehre oder "alles ist Liebe"... baut man weißes Licht um sich auf. Aber jemand der in diesem weißen Licht sitzt ist nicht etwa erleuchtet. Er hat sich einen Turm aus "licht und Liebe" gebaut, in dem er gefangen ist. Wände eben. Denn... der Äther, der Geist... ist KLARES LICHT. Ist durchsichtig. Das ist dann das Ende der Illusion und der Übergang zum dem Wahren, Beständigen dahinter.
Der nächste Punkt ist aber der, dass es einem sagen wir Erleuchteten, der sich dessen bewusst ist, nicht reicht, seinem Nachbarn zu helfen... weil er weiß, dass er auf anderen Wegen 100, 200 oder 1000 Menschen helfen könnte. Wie schon zuvor festgestellt, dann wird der oder das Einzelne unwichtig(er). Klar, könnte es einen erfüllen, wenn man sich nur auf die direkten Nachbar konzentriert. Aber das Leid, was man empfindet, ist größer als diese Erfüllung, weil man weiß, wie vielen man nicht hilft...
Übrigens ist das Ziel des Budhismus auch nicht das Leid zu akzeptieren oder dazu zu flüchten. Sondern Leid entsteht aus Unwissenheit und Anhaftung (und noch zwei weitere Ursachen). Ziel ist es, das Leid loszulassen um dahinter die "göttliche Freude" zu finden und sie zum WOHLE ALLER einzusetzen. Genau diesesn Schwur leistet man wenn man mit dem Budhismus beginnt...
Erfinden wir ein Beispiel: Angenommen jemand findet - ob zufällig oder dank eines genialen Geistes ist egal - ein Heilmittel. Dann wird er es als seine Pflicht ansehen, es möglichst vielen Leuten zu geben... und nicht nur dem Nachbarn nebenan. Vielleicht verlässt zu diesem Zweck ein Mann dann seine Frau und Familie - beschwert ihnen Leid - um seine Ziele umsetzen zu können...
"Wissen drängt nach außen"... und nicht nur zum nächsten Nachbarn.
Natürlich soll jede Kleinigkeit im Leben Freude bereiten... so das Ziel. Aber dazu gehört eben auch, dass vieles losgelassen wird. Und - bei manchen Weg - eben eine Phase der Gleichgültigkeit. Den Weg, denn ich (mit meinem Seelenverwandten) begonnen hatte, wird heute nicht mehr gelehrt... wegen seiner Gefahren. Da ich das nicht wusste, bin ich natürlich voll reingeschildtert und habe sie danach gemeistert. Aber das ist - so extrem hart es auch war - gut so, der Lerneffekt war unglaublich.
Ich habe zwei Jahre gebraucht um wieder fühlen zu können. Aber mein Fühlen IST anders. Es gibt "Empfindungen" aus ganzer Seelentiefe. Aber die sind selten geworden und unendlich wertvoll. Ich unterscheide sie von den normalen Gefühlen. Die normale Gefühle sind Illusionen, und ja, genau wie Du es geschrieben hast: Wenn schon Illusion, dann eben das Beste draus machen. Die Welt ist eine Bühne, die Welt ist ein Spiel...
Aber dahinter - wie gesagt - gibt es auch das "Echte", das "Tiefe"... Gefühle, die so erfüllend sind, selbst wenn sie absolut negativ sind... spürt man dabei Glück. Doch genau die - ob gut oder schlecht - passen nicht in den Alltag.
Und da ist das nächste Problem: Auch wenn es nur kurze Moment solcher tieferen, echten spirituellen Gefühle sind - danach wirkt das "normale Gefühl" schal und leer, man weiß, es liegt ein Schleier über die eigentliche Essenz, es ist unklar... es ist Illusion. Im Gegensatz zu den anderen...
So könnte ich mittlerweile mein ganzes Leben mit einem lieben Mann verbringen, denn ich aus menschlicher Sicht auch liebe... aber ich wäre davon nie erfüllt, weil ich weiß, wie wenig das ist. Weil ich genau weiß NUR ein einziger Blick in die Augen eines Seelenbruders, egal wie platonisch - lässt diese ganze profane menschliche Liebe zerplatzen.
Tatsächlich ist das schon passiert. Ich wollte das Beste draus machen, hatte einen Freund, noch nicht sehr lange... und nachts träumte ich von der Umarmung eines Seelenbruders, mit dem ich in diesem Leben wohl nie wieder ein Wort wechseln werde. Der Traum berührte mich noch drei ganze Tage lang...und ich sah meinen normalen Freund an...und es ging nicht mehr....
Anderseits habe ich einen Seelenbruder geheiratet. Es ging schief weil wir uns seelisch ZU NAHE waren. Das Leben bestrafte einen dafür, dass man sich zu sehr liebte, eben eine Liebe so tief, dass sie nicht alltagstauglich war. Oder: Ich hätte ihn wegen finanzieller Probleme verlassen MÜSSEN. Doch um nichts auf der Welt - nicht mal meines profanen Lebens willens - konnte ich mich irgendwie dazu durchdringen das Materielle ÜBER diese so tiefen Gefühle zu stellen...(ja, ich hätte tausendmal lieber mit ihm unter eine Brücke geschlafen als das aufzugeben... das änderte sich erst als ich schwanger wurde, und aus diesem Grund zog ich das wohl auch an...)
Oder schau mich jetzt an... ich lasse mich gerade mit einem "menschlichen Dämon" ein, aber das ist wohl richtig für mich und meinen Weg. Aber es ist unvernünftig, es ist nicht alltagstauglich... aber ich habe so die deutliche Ahnung, dass das jetzt sein muss...
Asherah
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