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Erklärung
Ding-Dong schrieb am 28. Juni 2003 um 21:15 Uhr (576x gelesen):
Ich möchte zunächst all jenen von ganzem Herzen danken, die sich die Zeit, die Energie und die Mühe gemacht haben, mir diese weisen und aus einer ohne jeden Zweifel zutiefst liebevollen Haltung zum Leben entstandenen Antworten auf mein kurzes, aber sehr ernsthaftes Posting zu geben.
Ich möchte besonders jenen, die mir hier freimütig etwas über ihr eigenes Leid mitgeteilt haben mein Mitgefühl und meine Achtung ausdrücken.
Mir ist sehr bewusst, dass hier sehr viele Menschen sehr viel weiter entwickelt sind, als ich es bin.
Ich habe das Posting ganz bewust so kurz und knapp gehalten, weil diese Frage einfach und unzweifelhaft (stellbar) ist.
Ich habe jedoch einen Fehler gemacht:
Ich habe leider nicht noch einmal explizit dabei geschrieben, dass ich momentan nicht akut selbstmordgefährdet bin.
Denn auch wenn das aus meinem Posting nicht zu erkennen ist, liegt es nahe, auf diesen Gedanken zu kommen.
Ich möchte mich ausdrücklich für dieses Versäumnis entschuldigen.
Ich bin nicht akut suizidgefährdet.
Ich leide jedoch unter zunehmend schärfer werdenden Krisen, und erwäge auch ganz nüchtern, aufgrund meiner Lebensperspektive, einen geplanten Suizid in der Zukunft.
Ich halte mich für völlig zurechnungfähig (und jeden Versuch, mich aufgrund meiner eigenen Konfrontation mit dem Tod, desswegen zu pathologisieren oder zu stigmatisieren, lehne ich ab) und ich lasse mir von absolut niemandem die Verantwortung für meine Entscheidungen, mein Leben und mein Sterben abnehmen.
Mir ist schon oft der beachtliche Gehalt, die Liebe, die Weisheit in vielen Beiträgen in diesem Forum aufgefallen, und ich hegte die Hoffnjung, dass ich hier Informationen zum Sterbevorgang bekommen könnte, die für mich von Nutzen sind.
Ein Teilaspekt war auch ein Hilferuf, da ich stark unter meiner Einsamkeit in meiner Situation leide.
Es tut mir leid, wenn ich irgendjemanden verletzt haben sollte mit meinem Posting.
Ich möchte euch allerdings auch darum bitten, zwischen meiner persönlichen Auseinandersetzung mit dem Tod einerseits, und mit dem Thema, dem Tabu, dem Trauma Tod im Allgemeinen, und in eurer Auseinandersetzung damit andererseits, zu unterscheiden.
Ich beziehe mich mit folgendem auf die herzlose, angsterfüllte und traumatisierende Reaktion, auf die ja schon Kritik erfolgte:
Niemand kann den Tod abschaffen, oder ihn weniger mächtig machen, seinen Wert, seine Bedeutung verändern, und niemand kann um seine eigene, individuelle Befassung mit dem Thema herumkommen, indem er den eigenen Schmerz und die eigene Angst in Hass umwandelt, und jemandem, der in einer verzweifelten Situation steckt und um Hilfe ruft, bewusst zu traumatisieren versucht, indem er all seine Ängste und Schmerzen auf sein Opfer wirft.
Ich habe es in diversen Foren mehr als einmal beobachtet, wie wenig Liebe, wieviel Hass und Schuld auf jene projiziert wird, die gestorben sind, und zwar nicht nur bei denen (aber bei denen besonders!), die Selbstmord begangen haben.
Ich traumatisiere niemanden mit meinem Suizid, keinen Polizisten, keinen Feuerwehrmann, keinen Zugführer.
Ich werde bis dahin aus freien Stücken eine grosse emotionale/seelische Distanz zu jenen Menschen aufbauen, von denen ich das Gefühl habe, sie würden durch mein Sterben eventuell traumatisiert.
Ich kann es nicht ändern, dass ich sterben werde, aber ich lasse mir von niemandem das Recht nehmen, über mein Leben zu bestimmen, und damit auch über Art und Zeitpunkt meines Todes - soweit ich halt mal tatsächlich Selbstmord begehen sollte.
Ich habe eine Hoffnung, dass ich mit der Beschäftigung mit dem Tod eine neue Beziehung zum Leben gewinnen könnte.
Ich habe das bei anderen Menschen vermutet, aber auch deren Scheitern.
Ich denke jedoch, dass wir keinen Gewinn haben, sondern nur noch mehr Leid verursachen, wenn wir uns dem Tod nicht als eine unvermeidliche Tatsache nähern.
Ich glaube kein Wort von den Bestrafungs- und Horror-Szenarien, die manche Menschen errichten, um mit dem Tod umzugehen, in der Absicht, das Zusammenleben zu regeln, in der Absicht, Macht über die LEBENDEN auszuüben, um Schmerzen zuzufügen.
So, wie sie es seit jahrrtausenden tun, auch in neuzeitlichen Gewändern.
Ich werde derartige Horror-Visionen, sollten sie auftreten, auslachen, denn das Lachen bannt und befreit von Schmerzen, von unerwünschten Kräften, es hat eine besondere Kraft.
Nicht auslachen werde ich die Menschen, die sie errichten, zu initiieren suchen.
Ich habe Mitgefühl mit allen Menschen, solange sie mir nicht gerade ihre Unbarmherzigkeiten mitten ins Gesicht dreschen.
Gemeinschaft mit Menschen ist es, was Leben rettet, mit Menschen, die aus einer wirklich liebevollen Haltung heraus handeln.
Ich versuche, das zu realisieren.
Ich bejahe das Leben, ich bin verzweifelt über das Leben.
Ich bin nicht akut suizidgefährdet.
Ich wollte niemanden verletzen mit meinem Beitrag.
Ich bitte um Vergebung, wenn dies geschehen ist.
Ich bin mehr als ein Mensch, der sich mit dem Tod auseinandersetzt.
Bitte gebt dem Tod nicht mehr Macht, als er ohnehin schon hat.
Es geht mir primär um Informationen über den Sterbevorgang und den Tod, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass der Tod eine der wenigen Sachen ist, die allen Mensch gemeinsam ist.
Ich sehe darin auch eine Brücke, eine Chance.
Leider wird er stattdessen tabuisiert.
Es geht mir um die Liebe.
Ding-Dong
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Diskussionsverlauf:
- Erklärung ~ Ding-Dong - 28.06.2003 21:15 (11)