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Definition: Schwarze und weiße Magie
Ygritte schrieb am 16. Oktober 2002 um 21:06 Uhr (402x gelesen):
Greetings!
Eure Definitionen sind leider ein wenig unausgegoren, und folgen eher der Laienauffassung von "weißer" und "schwarzer" Magie. Diese Unterteilung in böse und gut zeugt von einem sehr blauäugigen Weltbild. Magie an sich ist weder gut noch böse - es sind nur wir Menschen, die ihnen eine bestimmte moralische Prägung geben. Wenn man z.B. mit einem Heilzauber dafür sorgen würde, daß ein leidender, todgeweihter Mensch über Gebühr an sein Leben gebunden wird und noch länger unter den Schmerzen leiden muß, würde das wohl definitiv in den "schwarzen" Bereich fallen. Man kann solche klaren Grenzen einfach nicht ziehen, denn es gibt sie im wahren Leben nicht. Gut und böse sind Abstrakta, die äußersten Enden eines Spektrums, das sich aus unseren moralischen Grundvorstellungen zusammensetzt. In ihrer Reinform wird man keines dieser Extreme finden. Und teilweise unterscheiden sich diese Vorstellungen sogar von Kultur zu Kultur.
Doch das ist nicht, was hinter den Begriffen weißmagisch und schwarzmagiscch steht, auch wenn die meisten Hexen sich nicht die Mühe machen, sich bis zu einem solchen Grad damit auseinanderzusetzen. Es geht vielmehr um einen grundsätzlichen Zugang zur Magie: Wir Weißmagier ziehen unsere Kraft aus der Harmonie, aus einer tiefen Verbundenheit mit dem Universum. Die Götter sind in uns, weil alle Dinge eins sind. Schwarzmagier hingegen wollen gerade dieser Verbundenheit entkommen. Ebenso, wie die Farbe Schwarz durch die Absorption des Lichtes entsteht, ziehen diese Magier alle Energien in sich hinein, und geben sie nicht mehr ab. Ihr Ziel ist es, aus der kosmischen Ordnung auszubrechen und sie nach ihren eigenen Vorstellungen zu beeinflussen. Im Prinzip tun wir dasselbe, nur daß wir es im Einklang tun, während die Schwarzmagier der Ansicht sind, daß im großen Verbund nur Stasis zu finden ist. Sie sind so eine Art kosmische Rebellen, so wie Prometheus, der sich dem Willen der Olympier widersetzte und den Menschen das Feuer brachte, obwohl die Götter dies ausdrücklich verboten hatten.
Das macht sie nicht automatisch *böse*. Tatsächlich haben sie vermutlich immer noch mehr mit uns gemeinsam als ein beliebiger Unwissender, der noch immer denkt, Magie habe etwas mit Feuerbällen, Unsichtbarkeit und bösen Geistern zu tun.
Denkt daran, selbst der Gott und die Göttin sind nicht einfach nur gut. Diese extreme Polarität hat sich nur in unsere Vorstellung eingeschlichen, weil zwei Jahrtausende Christentum dieses Schema in unserem kulturellen Bewußtsein verankert haben.
In diesem Sinne hoffe ich, daß ich Euch vielleicht ein wenig zum Grübeln animiert habe.
Merry meet,
Ygritte

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Diskussionsverlauf:
- Definition: Schwarze und weiße Magie ~ Ygritte - 16.10.2002 21:06 (11)