(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Hexerei:
Hexen-Ressort
Magie:
Magie-Ressort
Magie:
Ausbildung zum Zauberer (wiki)
Re: Liebe???
schwarze Hexe schrieb am 2. August 2002 um 9:00 Uhr (812x gelesen):
Ein Ritual für einen LZ sollte man immer selber erstellen, hier schicke ich dir genügend Informationen , danach sollte es dir möglich sein ein eigenes Ritual zu machen.
Liebeszauber
Dieser Zauber erfreut sich seit der Antike großer Beliebtheit in Praxis und Literatur. Es ist ein Zauber, der entweder die Liebe eines geliebten Menschen wecken oder aber das Gegenteil bewirken soll.
Zur Verwendung kommen dabei als Bindezauber genutzte Formen des Nestelknüpfens, Beschwörungen oder Liebeskreisel (Inyx, Wendehals, nach jenem Vogel).
Die Zauberei des Mittelalters griff gern zum Sympathiezauber, wobei zur Übertragung des Zaubers auf den Bezauberten möglichst Haare des Betreffenden, Fingernägel, Kleidung usw. beschafft wurden.
Aus diesen, den Zielpersonen sehr nahestehenden Gegenständen, fertigten die Hexen Philtren genannte Liebestränke, welche diese Personen in liebende Raserei versetzen sollten.
Neben diesen Zutaten wurden im 17. Jahrhundert besonders Alraunwurzeln, Edelsteine, Kerzen, Haare vom Wolfsschwanz, Herzen von Schwalben und Tauben, Schlangenzungen, das Hirn des Esels, der Penis des Pferdes, Adlersteine sowie Stricke von Gehenkten verwendet. (R. BURTON in Anatomy of Melancholy, zit. n. Biedermann 1998, S. 268). Empfohlene Zauberkräuter beim Liebeszauber sind Apfel, Aronstab, Eisenkraut, Johanniskraut, Klee, Mondraute, Myrte, Rose, Rosmarin, Walderdbeere (Mala 2000, S. 123f.)
Auch die Verwendung von Wachspuppen ist seit alter Zeit bekannt. Diese auch Atzemänner genannten Figuren wurden in der Sonne oder in Öfen erwärmt und sollten im Betreffenden Liebesglut entfachen bzw. vor Liebe dahinschmelzen lassen. (Biedermann 1998, S. 267)
Bildzauber, Puppenmagie
(lat. invultuatio; Idolatrie) Damit sind Verfahren gemeint, bei denen ein Abbild einer Person oder eines übersinnlichen Wesens hergestellt wird um im wohltägigen oder schadenden Sinn zu wirken. Sehr bekannt sind die Wachspuppen der Voodoo-Magie, doch sind solche Verfahren nicht auf afrikanische Riten beschränkt sondern haben wohl auf allen besiedelten Kontinenten Tradition.
Die Idee des Bildzaubers ist die Vorstellung, daß alles, was mit dem Abbild (der Puppe, auch Atzelmann oder Atzmann, GRIMM 1993, Bd. II., S. 915) geschieht, in Analogie auch dem Abgebildeten widerfährt.
Schon im 4. Jahrtausend v. u. Z. wurden in Ägypten für Liebes- und Todeszauber derartige Figuren verwendet. Der römische Dichter Vergil erwähnte solche Puppen für die Liebesmagie (8. Ekloge) und vom heiligen Teophilos ist die Legende überliefert, er habe urplötzlich unter Lähmungen seiner Extremitäten gelitten. Im Traum erschienen ihm Kyros und Johannes und wiesen ihn an, im Meer ein Fischernetz auszuwerfen. Teophilos tat wie geheißen und fing im Netz eine Bronzefigur, deren Hände und Füße von Nägeln durchbohrt waren. Der Heilige zog die Nägel aus der Figur heraus und war sofort beschwerdefrei (Habiger-Tuczay 1992, S. 244).
Damit ist die Technik beschrieben, mit der solche Bildzauber durchgeführt werden. Aus Lehm, Holz, Knochen, Teig, Stoff, Metall oder (Bienen-)Wachs wird eine Puppe hergestellt, die den Betreffenden darstellt. Verstärkt wird die Wirkmächtigkeit durch Segnung, Taufe, Beschwörung von Dämonen und Beimischung von Materialien, die der gemeinten Person besonders nahe stehen, Haare, Fingernägel, Kleidung oder, neuzeitlich, eine Photographie. Dann wird diese Puppe entsprechend behandelt, entweder rammt man Nägel oder Nadeln in die Puppe, wie bei Theophilos, womit Beschwerden an den jeweiligen Körperteilen hervorgerufen werden oder man verbrennt die Puppe, womit der Tod hervorgerufen werden soll. Oder aber man hängt die Puppen in den Wind, wenn sie hin- und her schaukeln, dann befällt das Opfer Unruhe oder man vergräbt die Figur und sorgt so für andauerndes Siechtum.
Der so Getroffene kann nur hoffen, die ihn darstellende Puppe zu finden und zu zerstören, wie es Teophilos gelang.
Die Puppen eignen sich auch für wohltätige Zwecke. So soll es möglich sein, Krankheiten in eine solche Puppe abzuleiten und mit dieser Figur zu vernichten (Mala 2000, S. 61).
Für den Liebeszauber sollte sich eine Puppe eignen, die den verliebten selbst darstellte und der angebeteten Person zugeführt wurde, etwa indem man sie an einer Stelle vergräbt, die von der Angebeteten häufig beschritten wird.
Puppen sollen sich auch dazu eignen, verborgene Schätze ausfindig zu machen, sofern es gelingt, sie zum Sprechen zu bringen. Durch Befragung sollen auch andere Weissagungen zu erzielen sein, etwa der Name eines Diebes (Habiger-Tuczay 1992, S. 247).
Die Verwendung solcher Puppen wurde wie alle Zauberei verboten.
Christliche Experten gingen davon aus, daß in die Puppe ein Dämon fuhr, der seinerseits die der Puppe zugeführten Handlungen an der dargestellten Person vollzog. Wo Dämonen wirkten war der Teufel nicht weit und die Anfertigung von Puppen zum Bildzauber häufiger Grund für Anklagen gegen vermeintliche Hexen.
Auch größere Einheiten als einzelne Personen sucht man mittels Bildzauber zu beeinflussen. Dem Alexanderroman zufolge suchte der Ägypterkönig Nektanebos eine feindliche Flotte dadurch abzuwehren, daß er kleine Wachsmodell der Schiffe in einem Bassin zum Sinken brachte. (nach Biedermann 1998, S. 90)
Andere Verwendungen von Puppen finden sich im ländlichen Fruchtbarkeits- und Erntezauber. Dabei wurde beispielsweise aus der letzten Heugarbe eine Figur gebunden, die geschmückt wurde und wohl die Kornmutter darstellte.
Ein antikes Beispiel für Bildzauber ist die Althäa, die ein Holz, das ihrem Sohn Meleager als Bild seines Schicksals gegeben war, ins Feuer warf und ihn damit vernichtete. Nach mancher Deutung war mit diesem Holz eine Wachspuppe gemeint.

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf:
- Liebe ~ Pelleaon - 01.08.2002 17:51 (12)