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Die germanische Götterwelt - Fragen über Fragen!!!
Lara schrieb am 13. Dezember 2001 um 12:30 Uhr (483x gelesen):
Wer von Euch ist vom Fach und kann mir meine tausend Fragen beantworten?
Ich habe mich etwas näher mit der altgermanischen Religion (Wickingerreligion?) und dem Hexenglauben auseinandergesetzt. Ich frage mich, bestanden beide Glauben parallel nebeneinander, oder war der Übergang fließend, d.h. ist der eine erst aus dem anderen entstanden. Gab es vor der allgemeinen Christianisierung bereits Einflüsse der alten christlichen Mystik, die den nordischen Glauben beeinflussten?
Ich habe mich in erster Linie mit dem altgermanischen Glauben auseinandergesetzt: Da kam also zweierlei Göttergeschlecht vom Himmel zur Erde. Einmal das Göttergeschlecht der Asen (Odin bzw. Wotan und sein Sohn Thor,...) und auf der anderen Seite das Göttergeschlecht der Wanen (Freya die Fruchbarkeitsgöttin). Anfangs kam es hier zum unvermeidlichen Krieg der Götter: Steinaxtkultur (Wotan) gegen Megalithkultur (Freya). Dann gab es Frieden, der beide Kulturen vereinte, die dann gleichwertig nebeneinander existierten. Schließlich paarten sich die Götter mit den Menschenkindern. Wie in wohl zig anderen Religionen und Mythen auch (Hatte Däniken doch recht ;-) ????). Ein weiterer germanischer Schöpfungsmythos ist der Weltenbaum, den es zu Beginn der Schöpfung gab. Drängen sich hier nicht unweigerlich Parallelen zur Kabbala auf? Unter dem Weltenbaum lebte noch die Mitgardschlange. Diese Schlange vereint die Dualität in sich. Sie hat sowohl positive schöpferische Fähigkeiten, als auch negative: Sie wird am Ende der Zeit beim Weltuntergang als Weltenvertilger fungieren. Desweiteren sitzen noch die Nornen unter dem Weltenbaum (die Drei weisen Frauen), die das Schicksal der Menschen knüpfen. Ja, die Weltenschlange. Welche Bedeutung hat die Weltenschlange? Wieso gerade eine Schlange. Und dann die Verbindung der Schlange zu einem Baum. Ich habe schon lange das Gefühl, das sämtliche Weltreligionen irgendwie miteinander verflochten sind. Wäre es möglich, dass schon Ewigkeiten vor der Christianisierung des Nordens, einige Elemente der christlichen Mystik auch Elemente der germanischen Mystik waren? Daneben gibt es noch eine Menge anderer Götter: Baldur, der Lichtbringer und Loki, der böse und hinterlistige Gott des Feuers (Teufel???). Was waren die Walküren? Etwa die "Engel" der Germanen?
Ich beziehe mich hier insbesondere auf die alten Quellen der Edda. Die Edda umfasst die Schöpfungsmythen und Götter- und Heldensagen aus Island, Schweden, Norwegen und Dänemark. Insbesondere die Edda ist in großen Teilen schriftlich niedergelegt und kann daher nachvollzogen werden. Was ist mit den südgermanischen Mythen aus England, Deutschland und Nordfrankreich??? Warum gibt es hier keinerlei Aufzeichnungen??? Ist deren Glauben aus dem Eddaglauben entstanden? Wie sind hier insbesondere die Druiden einzuordnen, als altgermanischer heidnischer Stamm? Den Druiden sagt man doch nach, insbesondere England, Deutschland und Nordfrankreich besiedelt zu haben, oder täusche ich mich da? Ist der Hexenglauben aus dem Eddaglauben entstanden? Was ist der Unterschied von Hexen- und Wiccaglauben?
Ich kenne mich im Hexenglauben nicht ganz so gut aus, wie in der Edda. Also berichtigt mich bitte, wenn ich mich täusche! Im Hexenglauben gibt es ebenso wie im altgermanischen Eddaglauben Gott und Göttin. Der Hexenglauben ist ein in erster Linie ein matriacharlicher Glaube, d.h. die große Göttin oder Muttergöttin ist die Hauptgottheit im Hexenglauben. Könnte diese Göttin, um die es einen riesen Fruchtbarkeitskult gibt nicht die Fruchtbarkeitsgöttin Freya aus der Edda sein? Dann gibt es ja noch den gehörnten Gott, mit dem sich die Göttin zu bestimmten Zeiten vereinigt. Viel gibt es über diesen Gehörnten ja nicht gerade zu berichten. Die Infos aus dem Hexenglauben bzgl. dem Gehörnten sind ja doch recht rar. Ist der Gehörnte etwa der Wotan bzw. Odin der Edda? Aus dem Eddaglauben geht aber nicht hervor, dass Wotan Hörner hätte? Oder werden hier wieder christliche Elemente übernommen? Könnte der Gehörnte ein Sinnbild für den Teufel sein (Loki = Der Gehörnte = Teufel)?
Was existierte also vorher? Eddaglaube oder Hexenglaube? Existierten beide parallel und inwieweit beeinflussten sie sich gegenseitig? Und was ist mit den altdeutschen Heldensagen, wie dem Nibelungenlied? Siegfried der Drachentöter geht ja noch auf Wotan zurück. Wotan paarte sich mit einer Menschenfrau und viele Generationen später wurde Siegfried geboren. Man kennt aber das Nibelungenlied, d.h. die altdeutschen Heldensagen bereits in der Edda. Auch hier scheint alles miteinander verwoben zu sein. Sind also alles nur Sagen, oder Realität?
Und was mich wie gesagt besonders interessiert: Wodurch unterscheidet sich Eddaglaube und Hexenglaube???

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Diskussionsverlauf:
- Die germanische Götterwelt - Fragen über Fragen!!! ~ Lara - 13.12.2001 12:30 (6)