re[3]: Honig und plötzlicher Kindstod?
skcm schrieb am 29. Januar 2007 um 10:50 Uhr (1086x gelesen):
> Was ich mich aber auch frage, ist, ob der Honig nicht in der Wabe eine anaerobe Phase durchmacht und die Giftstoffe dann drin bleiben?
> Wäre das möglich oder ist es echt völliger Quark?
>
Ich kenne mich leider in der Honigerzeugung nicht wirklich aus. Es ist natürlich möglich, dass Honig eine anaerobe Phase durchmacht.
Also wäre es rein theoretisch möglich, dass sich dann diese Toxine durch C.botulinum drin vermehren. Aber praktisch gesehen ist das unmöglich, denn C.botulinum hat keine Möglichkeit in den Honig oder Bienenstock zu kommen, da er ja anaerob ist und deshalb nicht einfach so "in der Luft herumfliegt".
Da es sich um ein Bakterium handelt, kann es sich auch nicht plötzlich in einer anaeroben Phase des Honigs einfach so "bilden", wenn es nich vorher schon dagewesen wäre, denn von nichts kommt nichts.
Wie du siehst, es wäre rein theoretisch möglich (wenn denn der honig eine anaerobe Phase durchmacht), aber dass müsste dann schon ein riesengroßer Zufall sein und ich kann mir auch nicht vorstellen wie das Bakterium in den Honig kommen soll...
Zur Info:
C.botulinum kann z.B. in Konservendosen vorkommen, wenn diese vor dem Verkauf nicht richtig im Autoklaven sterilisiert wurden und wenn unhygienisch gearbeitet wurde. Lässt man diese Konserven dann jahrlang stehen, kann es passieren, dass sie sich von innen her wölben und aufblähen. Das ist ein Zeichen vom Botulinumtoxin.
Weiters wird das Botulinumtoxin in der Schönheitschirurgie eingesetzt. Da es ein muskellähmendes Gift ist, kann man es in minimalen Dosen zur Faltenbekämfung spritzen. Da nennt man es dann halt nicht Botulinumtoxin, sondern schlicht Botox.
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