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re[6]: Was man woanders schon immer wußte ...
WildeWurst * schrieb am 10. Mai 2009 um 13:35 Uhr (1513x gelesen):

Hi Asherah,

ich habe mal in einem Interview (ich glaube mit Bruce Greyson, "dem" NDE-Forscher) folgende Analogie gelesen: Er stellt sich diese Geist-Materie-"Dualität" ähnlich der Welle-Teilchen-Dualität in der Quantenmechanik vor. Ein Objekt zeigt sich im "Alltag" immer von der einen Seite. Erst Extremsituationen (in der Physik extrem hohe/niedrige Energien, beim Menschen eben schwere Traumata, psychische Extremsituationen) zeigen sich auch andere Charakteristika. Und die Indizien für diese zweite Seite des Lebens sind - ebenso wie in der Physik - nicht von der Hand zu weisen.

Aber du hast schon recht - was bedeutet das für das (Über-)Leben? Zunächst gar nichts. Was meiner Meinung nach jeder Mensch braucht ist zunächst eine solide Basis, inneres Gleichgewicht könnte man sagen. Aber wie man dahin findet, das ist ja sehr individuell! Schau mal, ich komme eher von der anderen Seite wie du - vor ein paar Jahren noch habe ich über viele spirituelle Dinge gespottet. Um mein Gleichgewicht zu finden, war die Hinwendung zu spirituellen Themen, das entdecken, daß es noch mehr gibt, eine sehr wichtige Erfahrung. Und ich sehe es auch eher von der anderen Seite, wie du: Mich stört eher die "Eso-Feindlichkeit" der Wissenschaftler. Gerade weil ich eigentlich denke, die sind intelligent genug, sich nicht nur Totschlag-Argumenten zu bedienen. Aber auch da wirst du in den allermeisten Fällen enttäuscht. Die Wissenschafts-Feindlichkeit, die du schilderst gibt es natürlich auch, keine Frage. Das juckt mich komischerweise kaum... vielleicht weil ich arrogant genug bin, zu glauben, daß ich mich in wissenschaftlichen Gefilden gut genug auskenne und die Esos, die dogmatisch anti-wissenschaftlich sind, meistens einfach nur anti-intelligent sind ;-)

Ich für mich halte es so, daß ich versuche, mir über meine Ziele und Fähigkeiten möglichst klar zu sein. Handlungsfähig zu sein. Dazu brauche ich bis jetzt - von Extremsituationen abgesehen - auch keinen "spirituellen Überbau". Und Glauben kann ich auch nicht, denn auch ich bin dazu zu sehr Wissenschaftler. Aber das ist doch auch gerade das Schöne - man ist in der Lage, selbst Schlüsse zu ziehen, Texte zu verstehen, die Otto Normalverbraucher oft verschlossen bleiben, usw. Und ich will verstehen (oder glaube das zumindest), wie die Welt funktioniert, wer ich bin, usw. Die Grundvorraussetzung dazu ist, ein angenehmes Leben zu führen. Und auf dieser Basis dann den Blick über den Tellerrand zu wagen. Ohne Hektik, aber mit Freude. Und weil es bei mir auf die eine, oder andere Weise nicht klappt (was auch schon oft genug der Fall war), heißt das ja noch nicht, das für andere das gleiche gilt... Und wenn du für dich was gefunden hast, wo du sagst - damit geht es mir gut - das ist doch toll, oder!?!

Liebe Grüße,


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